Am Vortag hatten sich teilweise dicke Wolken breit gemacht. Nun sind aber Sterne am Himmel zu sehen. Die Wolkenlücken sind deutlich größer. Ein schöner Morgen kündigt sich an. Gegen 4:00 habe ich mich auf den Weg gemacht. Das Ziel sind die Gärten / Parkanlagen im Schlosspark Charlottenburg, der Görlitzer Park, der Große Tiergarten und die Botanische Anlage Blankenfelde in Pankow, alle in der Stadt Berlin gelegen. Ein besonderes Vogelparadies bilden hier die teils mehr als 100 Jahre alten dicken Buchen und Eichen. Für bewirtschaftete Parkanlagen verfügen die mitten in der Stadt gelegenen Parks und Gärten über teils erstaunlich viel Altholz. Der Aufenthalt am frühen Morgen ist nicht dem Landschaftseindruck geschuldet. Es gilt vielmehr, hier die Suche nach dem Habicht (Accipiter gentilis) aufzunehmen.
Der ehemals vor im Wald und aus dem Wald heraus über das Feld jagende Vogel zieht mehr und mehr in die Stadt. Berlin ist weltweit die Stadt mit der höchsten Habicht-Dichte pro Hektar. Dort tummeln sich 100 Brutpaare auf 829 Quadratkilometern. Warum? Als Ursache wird der dort mit Stadttauben (Columba livia), Elster (Pica pica) und Krähen (Corvus sp.) für ihn reich gedeckte Tisch und der Schutz vor Nachstellung angenommen. Eine ähnliche Entwicklung wird aus Köln berichtet, wo ein Habichtpaar über Jahre sehr zuverlässig im Stadtgarten zu sehen war und dort genau über einem Kleintierzoo auch die Jungenaufzucht betrieb. In Frankfurt sind ebenfalls bereits mitten in der Stadt Habichte zu beobachten. Diese Entwicklung haben Ornithologen in ländlichen Landkreisen bisher nicht feststellen können. Auch für kleinere Städte ist der Zug in der Stadt noch nicht zu beobachten. So wird vom Marburger Ornithologe Professor Martin Kraft für seine Heimatstadt Marburg der Habicht nicht als innerstädtischer Greif geführt. Wohl aber der Sperber und die weltweit größte Eule, der Uhu. Auch sonst sind Städte für Greife zunehmend interessant. So brüten im Frankfurter Stadtgebiet mittlerweile 11 Wanderfalkenpaare. Viele Greifvögel, zum Beispiel Roter Milan (Milvus milvus), Schwarzer Milan (Milvus migrans), Seeadler (Haliaeetus albicilla) und Rohrweihe (Circus aeruginosus) verfügen über Horste im Gebiet.
Insbesondere bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts war es um die Art noch schlecht bestellt – ähnlich schlecht wie um den Wanderfalken (Falco peregrinus). Damals litten alle Greifvögel erheblich unter dem Einfluss des Umweltgiftes DDT. Beim Habicht kam bis Anfang der 80er Jahre noch die illegale Verfolgung durch Abschuss oder das Stellen von Fallen hinzu. Seinen Horst legt der Habicht gern in alten Wäldern und hier bevorzugt auf starken Bäumen, wie z.B. Lärchen an. Die Nester werden über Jahre genutzt und können sehr mächtig werden. Der Habicht baut sie direkt am Stamm. Die Brutbäume liegen nicht selten an Forstwegen, so dass der Vogel eine gute Anflugmöglichkeit hat.
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