Letztes Jahr Ende Mai/ Anfang Juni hatte ich das Glück, an einem Küstenstück in Estland im Matsalu National Park in Estland einen Buschrohrsänger (Acrocephalus dumetorum) zu entdecken. Darüber hatte bird-lens.com ja bereits berichtet.
Ein Buschrohrsänger hat auch in diesem Spätfrühjahr viele Birder nach Norden verfrachtet. Diese wollten einen Buschrohrsänger entweder am Regenrückhaltebecken Wohldorf in Hamburg oder bei Stockelsdorf in der Nähe von Lübeck beobachten.
Der Vogel wechselt häufig zwischen Weidenbüschen und zeichnet sich durch sein unermüdliches Singen, teilweise mit Imitationen von Amsel, Rauchschwalbe, Blaumeise, Kleiber, Bluthänfling, Feldsperling und Buchfink aus. Nach vorläufigen Beobachtungen legt der Vogel allerdings nachmittags eine längere Gesangspause ein
Es werden auch vermehrt Sichtungen in Holland und im Vereinigte Königreich. Da Vögel mehr oder weniger regelmäßig (und zunehmend) gefangen werden, stellt sich natürlich die Frage nach den Gründen.
Bereits im Juni letzten Jahres hatte bird-lens.com über Feldmerkmale des Buschrohrsängers berichtet. Ich bin nun auf einen Artikel von Vincent van der Spek aus den Niederlanden gestoßen, der sich ebenfalls intensiv mit den Feldmerkmalen von Buschrohrsängern auseinander setzt und vor allem für Vogelberinger eine gute Hilfe sein dürfte. Der Verfasser macht aber auch deutlich, daß bereits Fotos eine exzellente Hilfestellung bei der Artbestimmung abgeben können. . Um mehrere Artkennzeichen zu beurteilen, würden vernünftige Fotografien eines Vogels im Feld bereits genügen. Man muß dabei gar kein echter Experte auf diesem Gebiet sein. Der springende Punkt ist sogar, daß man Buschrohrsänger mit relativ wenig Erfahrung identifiziert kann, solange man die spezifischen Merkmal von Teichrohrsängern (Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) und Sumpfrohrsängern (Acrocephalus palustris) drauf hat.
Natürlich hilft es, wenn man z.B. auf zwei Auslandsreisen verschiedene Acrocephalus-Arten – darunter Buschrohrsänger – im Feld gesehen hat.
Als Zusammenfassung zur Artbestimmung schreibt der Autor, daß man auf folgendes achten sollte:
- unauffälliges Aussehen (Ein guter Hinweis ist, dass die meisten Buschrohrsänger sehr einheitlich gefärbt sind; Sowohl Teichrohrsängern als auch Sumpfrohrsängern weisen in den meisten Jahreskleidern einen viel stärkeren Kontrast auf)
- Kurze Flügelspitzen-Relation P2 (<P6)
- Einkerbung oder Einbuchtungen (sogenannte Emargination) auf P4 und manchmal sogar auf P5
- Kurze Handschwingenprojektion (60-70%; der Sumpfrohrsänger kommt auf fast 100%, eine Handschwingenprojektion oberhalb von 70% schließt den Buschrohrsänger aus)
- 6 oder 7 Handschwingen, die über die Schirmfedern hinaus sichtbar sind; bei Teichrohrsängern und Sumpfrohrsängern sind es mehr (7 oder 8)
Auf einem vernünftigen Foto eines Acrocephalus-Vogels aus dem Feld kann häufig schon die Handschwingenprojektion gemessen werden. Auf einem guten Foto sollten sogar die Einkerbungen auf den relevanten Flügelspitzen sichtbar sein.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com neben dem Besuch der näheren Umgebung auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Afrika oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop” sehr bald finden können. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.