Über ornitho.de wurde für Helgoland ein Feldrohrsänger (Acrocephalus agricola) gemeldet. Wir sind ganz in der Nähe des Südhafengeländes wo sich der Feldrohrsänger in einem mit Stauden bewachsenen Schutthaufen herumtreiben soll. Der Vogel sei aber recht unscheinbar und würde sich gerne in dichter Vegetation aufhalten. Wir müssen da natürlich direkt hin obwohl der Überfall eines Sperbers (Accipiter nisus) – erfolgreich wohl mit einem Rotkehlchen (Erithacus rubecula) mich schon fast zur Verzweiflung bringt. Wir sehen schon von weitem Birder, schwer behangen mit Objektiven, Stativen und Spektiven, aus einem Brachland direkt hinter einer stark frequentierten Baustelle hervorkommen. Ich spreche einen der Vogelfreunde an. Ja, der Feldrohrsänger ist – wie versprochen – noch da und sei sogar recht kooperativ. Als wir hinkommen ist noch ein anderer Fotograf zugange, was an der auf dem Boden liegenden Tasche zu erkennen ist. Ich kann den Vogel richtig schön frei aufnehmen. Als wir den richtigen „Eingang“ gefunden haben, sitzt der Fotograf schon auf lauert mit seiner Ausrüstung einem Vogel mitten im dichten Kohl auf. Es ist der Feldrohrsänger: eindeutig. Klar als Acrocephalus- Rohrsänger zu erkennen und daher auf jeden Fall fotografisch abzulichten. Dann ist der Vogel plötzlich verschwunden. Ich habe schon die Befürchtung, daß wir ihn vertrieben haben. Aber dann kommt der Feldrohrsänger wieder und zeigt sich in voller Pracht. Sowohl der typische, bräunliche-gelbe Schnabel mit der dunklen Spitze als auch der Überaugenstreif sind sehr gut und scharf erkennbar. Das ist nun mein zweiter für Helgoland; und der erste fotografierte für Deutschland.
Im Jahr 2019 waren wir schon mal mit dem Feldrohrsänger fündig geworden. Dort gelang über die Helgoländer WhatsApp-Gruppe für Vogelbeobachter aber nur eine Sichtung. Die Nachrichte vermeldete einen Feldrohrsänger vom Grillteich auf der Düne. Zum Glück war ich einer der ersten. Mehr als ein huschender Vogel im Schilf konnte ich aber nicht wahrnehmen. Einige weitere Ornithologen fuhren auch noch hin, doch leider war der seltene und unscheinbare Gast inzwischen im Schilf verschwunden und zeigte sich nicht wieder.
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