Naturschutz-Initiativen und streng geschützte Greifvögel wie der Rote Milan, Milvus milvus, erweisen sich nicht nur in Deutschland als Hindernis für den Ausbau der Windenergie. Ähnlich wie in Deutschland (s. Blog) ist die Situation in Österreich. In der Nähe des in Bau befindlichen neuen Windparks am Ortsrand von Großkrut, Bezirk Mistelbach, entdeckte ein Ornithologe den auch in Österreich vom Aussterben bedrohten Greif. Mitten durch die fertiggestellten Türme des Windpark flog ein Rotmilan, Milvus milvus. Der Rotmilan schwebte über die Äcker rund um Großkrut ebenso wie auch ein Schwarzer Milan, Milvus migrans. Später konnte dann sogar ein Jungvogel des Rotmilans gesichtet werden.
Nicht nur in Deutschland entdecken die Menschen ihre Natur neu. Der o.a. Ornithologe macht sich seit Jahren gegen die Errichtung von Windkraftanlagen stark und wurde aus diesem Grund zum Vogelschützer. Konsequenterweise wurden dann Beweisbilder und Beschreibungen der Beobachtungen an die Vogelschutz-Organisation „Bird Life“ geschickt.
Der Rote Milan war ja schon häufiger Gegenstand der Blogs auf www.bird-lens.com. So u.a. hier. Der Rotmilan ist einer der Charaktervögel der mitteleuropäischen Landschaften. Etwa 65% des Weltbestandes des Rotmilans kommen zwar in Deutschland vor, aber auch Österreich beherbergt eine gute Population. Für hauptamtliche Ornithologen ist die Sichtung der Milane nicht ungewöhnlich. Der Rotmilan war zwar früher hauptsächlich in östlich zu Tschechien gelegenen Marchauen beheimatet, breitet sich jetzt aber wohl im Weinviertel aus.
Ein Kommentator einer örtlichen Tageszeitung schrieb dazu: „…Hoffentlich kommt kein schießwütiger Jäger oder giftköderlegender Landwirt und beendet das Thema rasch wieder. Für Großvögel viel gefährlicher als Windradln sind nämlich diese mordlustigen Gesellen.“
Da ist natürlich auch was dran…..