Dompfaffe, Pyrrhula pyrrhula, werden in den Vogelbestimmungsbüchern heute meistens „Gimpel“ genannt. Diese farbenprächtigen Finkenvögel sind nun wieder verstärkt an den Futterplätzen zu beobachten. Auch letztes Jahr konnten sie dort mit anderen überwinternden Vögeln gesehen werden. Das Lieblingsfutter meiner in den letzten Wintern beobachteten und fotografierten Dompfaffe ist ein aus Rindertalg und Haferflocken hergestelltes Fettgemisch. Im Laden sind sie als Meisenknödel zu kaufen. Aber auch die ausgelegten Sonnenblumenkerne werden gerne verzehrt. Besonders auffällig ist das sehr aggressive Verhalten der Gimpel untereinander. Sind mehrere Exemplare in der Nähe, ist das Fotografieren oft nicht möglich, denn kaum fliegt ein Vogel den Futterplatz an, wird es schon vom nächsten verjagt. Vor allem die Männchen sind teils recht aggressiv. Aufgrund der Aufnahmesituationen im Winter fotografiert man manchmal bei langsamen Belichtungszeiten. Hier kann man aus der Not eine Tugend machen. Bei 1/30 sec. sind die Gimpel nur noch schemenhaft zu sehen. Dafür kommt die Dynamik des Streits umso besser zur Geltung. Dis ist schön zu sehen in der Galerie. Zu lange Belichtungszeiten dürfen es allerdings nicht sein, da dann nur noch Farben zu erkennen sind.
Es ist immer wieder ein faszinierendes Erlebnis, wenn sich nicht nur die Gimpel einfinden, sondern auch Rotkehlchen (Erithacus rubecula), Goldammer (Emberiza citrinella), Kleiber (Sitta europaea), Meisen (Parus sp.) Buchfinken (Fringilla coelebs) und manchmal sogar der Bergfink (Fringilla montifringilla).
Dompfaffe sind ziemlich große, fast korpulent wirkende Vögel. Das Gefieder wird durch einen schwarzen Kopf und Schwanz, eine graues Rückengefieder grau und einen leuchtend weißen, Rumpfbereich charakterisiert. Ein ziemlich breites hellgraues Band verläuft über den schwarzen Flügeln, es kann sowohl bei einem Vogel im Flug als auch in einem Baum sitzend gesehen werden. Das Männchen ist bei Jung und Alt wohl bekannt. Es ist an seiner schon fast sprichwörtlichen „Dompfaff roten“ Unterseite zu erkennen. Das Rückengefieder ist dagegen grau. Die Unterseite des Weibchens hat einen rosa – fast violetten – Farbton, ein Braunstichdas prägt das graue Rückengefieder.