In Deutschland ist es fast eine aussterbende Erfahrung: das Birkhahngurren ((Tetrao tetrix) im zeitigen Frühjahr. Der autochtone Bestand in der Rhön ist fast erloschen. Nur in den Alpen lebt noch eine vitale Population dieses mittelgroßen Raufußhuhns.
Will man Fotos von der Birkhahnbalz machen, sollte man auch aus naturschützerischen Gesichtspunkten nach Skandinavien fahren und nicht auch noch die letzten Überreste heimischer Populationen dem Streß der Fotografie aussetzen. Im Frühjahr 2013 konnte ich dazu nach Finnland in die Nähe von Oulu am bottnischen Meerbusen fahren. Früh morgens muß man schon in dem Versteckt sein. Nach und nach kommen die Hähne näher an ihre Balzplätze; es ist schon leises Birkhahngurren zu hören.
Spätestens im März sind die letzten Birkhähne auf den Balzplätzen. Federspuren ihrer weit ausgebreiteten Flügel und Spuren von Sprüngen sind auf den Balzarenen im Schnee zu sehen. Jedes Männchen hat erstmal sein festgelegtes Territorium. Das soll wohl – rechtzeitige Ankunft vorausgesetzt – Kämpfe vermeiden. Trotzdem dauert es nicht lange, bevor heftige Kämpfe entbrennen, die mit einem gehörigen Federverlust einhergehen können.
Die Birkhuhnbalz dauert bis Mitte Mai. Später während der Balzzeit ist die Balzaktivität der Hähne besonders groß. Sie fliegen bereits eine Stunde oder anderthalb Stunden vor Sonnenaufgang zu den Balzplätzen, im Mai sogar zwei Stunden. Die morgendliche Balz – wie in der Galerie zu sehen – dauert fünf bis sechs Stunden und verläuft in zwei Abschnitten: während der Dämmerung und nach Sonnenaufgang.
Die letztjährigen Jungvögel und die älteren männlichen Vögel, die ihr Territorium nicht verteidigen konnten, halten sich am Rande des Balzplatzes auf, balzen nur für kurze Zeit, wandern umher und fressen oft. Sie können während des Frühjahres mehrere Balzplätze besuchen.
Wenn Sie nicht balzen, kann man im zeitigen Frühjahr immer öfter die Birkhühner als schwarzgefiederte Federknubbeln auf verschneiten Birkenwipfeln sehen. Im Frühjahr sind Birkenknospen der überwiegende Bestandteil der Ernährung der Birkhühner. Es scheint aber auch sicherer dort oben zu sein. Denn nicht nur die Birkhühner sind hungrig. Der Fuchs ist es auch.
Das herbstliche Kollern der Birkhähne kann man an den Frühjahrsbalzplätzen auch im Oktober hören. Eine Birkhenne erscheint natürlich nur ganz selten am Balzplatz.
Es gibt den Erklärungsversuch von Ornithologen, daß die Herbstbalz durch die Tageslichtspanne bewirkt wird. Sie ist nun wieder so lang wie zu Beginn der Frühjahrsbalz im März. Das könnte sich auf die Hormone der Männchen insofern auswirken, daß Balzverhalten verursacht wird. Ein Verhalten was u.a. auch beim Haselhuhn (Bonasa bonasia) zu beobachten ist.
Im Herbst kann man dann wieder diesen mittelgroßen Hühnervögeln begegnen. Nicht nur das Birkhuhn sondern auch das Auerhuhn sieht man auf ungestörten Waldwegen, Kieselsteine aufpicken. In ihrem Muskelmagen zermahlen sie mit kleinen Steinen die aufgenommene Nahrung. Bis jetzt haben sie sich auf Moor- und Waldboden von Beeren ernährt, aber es dauert mehr nicht lange, bis die Umstellung auf die Winternahrung stattfindet muß.
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