In praktisch baumloser, freier Feldflur westlich des Erdinger Vororts Siglfing in Bayern ist (bzw. war bis zum 6. Juni) ein Triel (Burhinus oedicnemus) zu bewundern. Seit Anfang dieser Woche ist der Triel dort zu sehen Der Triel wurde das erste Mal am Dienstag, 3. Juni 2014 von Ingo Weiss und Christian Wagner beobachtet. Der Vogel war natürlich nicht immer auf Anhieb zu sehen. Aber er ist nicht recht mobil und ist in der Regel in einem überschaubaren Gebiet im Bereich eines Maisackers nördlich von Erding zu beobachten.
Da ich in der Nähe beruflich zu tun hatte, konnte ich nicht umhin, der Gegend einen Besuch abzustatten. Leider sagte die Meldung über birdcall des Club 300 heute um 6:10: Coldline”. Ich stattete der stark landwirtschaftlich geprägten Gegend trotzdem einen Besuch ab. Hier sind die Äcker noch nicht so riesig in der Ausdehnung wie in anderen Teilen Deutschlands. Immerhin bietet sie Heimat für die Schafstelze (Motacilla flava) und auch ein paar Kiebitze (Vanellus vanellus) trieben sich auf den Maisfeldern herum. Von dem Triel fehlte jedoch trotz intensiver, eineinhalbstündiger Suche jede Spur. So mußte ich mich für den Blogbeitrag mit einem Bild eines Triels aus dem Bird-lens.com – Portofolio behelfen. Auch nicht schlecht.
Nach der Blauracke (Coracias garrulus), die ab dem 10. Mai 2013 in der Nähe von Wurmlingen, eines Vororts von Rottenburg am Neckar, südwestlich von Tübingen zu sehen war, ist dies noch ein ehemaliger Brutvogel, der aus südlichen Gefilden einwandert. Die Blauracke blieb damals fast eine Woche in einem flachen Bereich der Wiesen und Äcker mit dem Namen Sülcher Feld und wurde von Vogelbeobachtern begeistert beobachtet.
In seinem “Handbuch der Vögel Mitteleuropas”, Band 7 “Charadriiformes” (2. Teil) erwähnt Urs N. Glutz von Blotzheim, dass der Triel in Mitteleuropa nur noch in der Ungarischen Tiefebene und in Polen brütet. In den östlichen Ländern der EU ist der Triel ein seltener Brutvogel. Immerhin hat dieser heute seltene Vogel noch bis in die 1920 Jahre des vorher gehenden Jahrhunderts In Bayern auf den Kiesbänken des Lechs bei Augsburg gebrütet. Der letzte Brutvogel ist für die späten 30iger Jahre des letzten Jahrhunderts für den Kreis Lauenburg (Niedersachsen) angegeben. Das Datum ist interessant, da der Triel nur ein mäßiger Zugvogel ist. Die Beobachtung bei Erding paßt aber noch recht gut zu einem späten Heimzug, der laut Glutz von Blotzheim bis Ende Mai abläuft. Nachzügler werden aber noch für die 1. Hälfte Juni angegeben. Vielleicht wird der Triel als Brutvogel ja doch wieder in Deutschland heimisch.
Wer sein Glück trotzdem versuchen möchte, der sollte sich bald aufmachen, den Triel auf dem Maisacker nördlich von Erding zu suchen. Vielleicht kann man ihn ja doch noch auf einem nicht weit entfernten Maisacker beobachten. An einer Kreisstraße kann man den Wagen abstellen. Dann sollte man die niedrig bewachsene Maisäcker von der Straße aus absuchen. Beim Club300.de gibt es dazu eine Club Maps. Eigentlich ist der Triel in Deutschland eine echte Rarität. Doch so selten ist der Triel auch wieder nicht. So wurde einer am 27. Juni 2003 in der Umgebung am Schurrsee im Donaumoos gesichtet. Der letzte Triel dieses Jahres war einer, der am 29. April auf Helgoland gesehen wurde. Er wurde als vom Kringel (Südhafengelände) abfliegend notiert. Davor gab es einen, der bei Lemgo-Lieme im Landkreis Lippe auf einem Acker bei der Wittighöferheide gesichtet wurde.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen auch an entfernte Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das Belegfoto vom Triel, was Teil des Blogs ist, ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture- Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie mir einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.