Wildgänse aus dem arktischen Norden überwintern alljährlich zu Tausenden in Brandenburg auf den vielen Seen der Gegend südlich von Berlin und auch im ehemaligen Tagebaugebiet etwas weiter entfernt. Die Beobachtung dieser Wintergäste ist für Ornithologen wie auch für interessierte Naturfreunde eine ganz besondere Attraktion. Im vorliegenden Fall führte ein frühmorgendlicher Ausflug in das Rauhe Luch nördlich von Luckenwalde im Landkreis Teltow-Fläming. Die Sicht an diesem Herbstmorgen betrug unter 50 Meter und daß Tiere auf den abgeernteten Maisäckern stehen würden, war eher zu hören als zu sehen. Plötzlich rissen die Nebelschwaden über dem Acker direkt neben der Straße auf. Auf einmal waren Saatgänse (Anser fabalis), Graugänse (Anser anser), Kraniche (Grus grus) und Kiebitze (Vanellus vanellus) zu erkennen. Der Autor war von den direkt neben der Straße stehenden Vögeln genauso überrascht wie die Vögel.
Schön anzusehen waren aber vor allem die Gänse, die auf Wie im Bild des Blogs erkennbar, im ersten Morgenlicht im Nebel direkt an der Kreisstraße stehend zusammen mit Kranichen laut rufend aufstiegen.
Überwinternde Wildgänse am Niederrhein und in Ostfriesland sind in Deutschland wohl bekannt und stellen teilweise schon eine wahre Touristenattraktion dar. So werden Teilnehmern an geführten Bustouren der NABU-Naturschutzstation Niederrhein Bläßgänse (Anser albifrons), Saatgänse (Anser fabalis), Graugänse (Anser anser) sowie Sing- und Zwergschwäne (Cygnus cygnus und Cygnus columbianus) gezeigt. Ende August verlassen Bläß- und Saatgänse ihre sibirischen Brutgebiete und brechen zu einer rund 6.000 Kilometer langen Reise auf. Diese führt sie u.a. an den Niederrhein aber auch um Berlin bevölkern die Gänse die saftigen, feuchten Wiesen und Ackerflächen. Hier fressen sie sich wieder einen Fettvorrat für den beschwerlichen Heimzug nach Sibirien an. Daher werden die Tiere von manchem Landwirt, der Fraßschäden auf seinen Flächen befürchtet, nicht gern gesehen. Auf Gewässern haben die Tiere ihre Rast- und Ruheplätze. Am Morgen fliegen sie zu ihren Äsungsflächen. Der abendliche Ein- und der morgendliche Wegflug sind großartige Schauspiele, die man bei fachkundigen Führungen der NABU-Regionalgruppen miterleben kann. Der Vogeleinflug könnte wie bei den entsprechenden, weiter oben angedeuteten Aktivitäten am Niederrhein ein beachtliches touristisches Potential bieten.
In Deutschland überwinterten 1999 jährlich bis zu 290.000 Saatgänse und bis zu 450.000 Blässgänse. Auch Graugänse sind zumindest im Spätherbst durchaus zwischen den aus dem Norden zugezogenen Gänsen zu finden.
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