Ein überwinternder Ohrentaucher (Podiceps auritus) mitten in Berlin. Die Meldung kommt über Ornitho.de. Das ist eine Gelegenheit, die sich ein Naturfotograf nicht entgehen lassen möchte. Vielleicht kommt er ja nah genug an´s Ufer und läßt sich auch noch beim Fischen fotografieren. Am letzten Wochenende war es so weit. Der Große Malchsee ist eigentlich nur eine Ausbuchtung, eine Verlängerung des Tegeler Sees. Er liegt nördlich der City. Bei Temperaturen um 0° herrscht feucht-kaltes Wetter. Das Ufer wird am Rand von einer brüchigen Eisdecke gesäumt. Kein einladendes Wetter. Dass weder Schnee noch Sonnenschein die Bilder aufhübschen wird, spielt aber schnell keine Rolle.
Ein Ohrentaucher kann nach nur 10 Minuten direkt zwischen den Stegen der Segler-Vereinigung Tegel gesehen werden. Er scheint ein ergiebiges Jagdgebiet gefunden zu haben. Nur selten putzt er das Gefieder. Immer wieder taucht er in dem klaren Wasser und ungefähr jeder 8-10 Versuch wird mit einer Fischbeute belohnt. Es scheint sich meistens um kleine Fische wie Stichlinge zu handeln. Da ist Reaktionsschnelligkeit gefragt, denn der Ohrentaucher schlingt die Beute schnell herunter. Nur wenn der Fisch mal quer im Schnabel liegt, hat man als Fotograf eine Chance ein paar Bilder hintereinander von Beute und Taucher zu machen. Insgesamt verbrachte ich gut eine Stunde am Ostufer des Sees. In dieser Zeit war der Taucher mit seiner Fangtechnik äußerst erfolgreich. Ich zähle mindestens 6 Fische, die er in dieser Zeit gefunden und verschlungen hat.
Größere natürliche Seen (wie die Verlängerung des Tegeler Sees: Großer Malchsee in Berlin) aber auch geflutete Tagebaurestlöcher wie der Seelhausener See bei Löbnitz in Sachsen weisen immer mal wieder überwinternde Ohrentaucher (Podiceps auritus). Mindestens 1 Exemplar hält sich nun schon seit gut 2 Wochen auf dem Großen Malchsee in Berlin auf. Zuletzt konnten am Mittwoch 2 Exemplare gar nicht so weit voneinander entfernt beobachtet werden. Im Gegensatz zu den Beobachtungen, die Ende letzter Woche möglich waren, schwamm zumindest einer der beiden Ohrentaucher weiter draußen und nicht mehr direkt zwischen den Stegen der Segler-Vereinigung Tegel herum. Trotzdem waren die Taucher am Mittwoch nicht allzu weit in Ufernähe im Osten des Malchsees zu sehen.
Die Habitatwahl von überwinternden Schwimmvögeln wie Meeresenten wird beeinflusst vom Oberflächen-Sedimenttyp und der Wassertiefe. Obwohl keine Ente, ist auch die Habitatwahl des Ohrentauchers davon betroffen. Sein bevorzugter Tiefenbereich beträgt laut einer Untersuchung in der Ostsee 4 – 14 m, dabei war Sand der bevorzugte Sedimenttyp. Auch auf Brandenburger Seen bevorzugen Ohrentaucher Bereiche mit geringer bzw. mittlerer Wassertiefe. Die klaren märkischen Seen mit ihrem sandigen Sediment sind als Überwinterungsgebiet ideal. Beobachtungen häufen sich ab ca. Mitte November und erreichen in der ersten Januarhälfte ihren Höhepunkt.
Der Große Malchsee in Berlin liegt nur 15 Kilometer nordwestlich vom Berliner Hauptbahnhof. Mit dem Auto ist man in weniger als einer halben Stunde durch die Stadt an einem Parkplatz inmitten der vielen Seglerheime und Anlegestellen. Andere Seein in Brandenburg dürften ebenfalls sehr ergiebig sein. Die Meldungen von Ohrentauchern sind von dort aber deutlich seltener.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen an Gebiete wie die Seen Brandenburgs, den Neusiedler See aber auch an entfernte Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild, das Sie in dem Blog sehen, ist nur ein erster Eindruck, was Sie hinter dem Reiter “Picture- Shop” finden werden. Geben Sie bird-lens.com einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.