Prärieläufer (Bartramia longicauda) an der Ostküste der USA

PrärieläuferDer Prärieläufer (Bartramia longicauda) wird ja nur gelegentlich in der Westpläarktis beobachtet worden. Wenn es richtig recherchiert ist, strandet diese Limikole am ehesten auf Inseln im Atlantik, wie auf St. Mary’s auf den Scilly-Inseln oder zuletzt Mitte September 2013 auf Fair Isle, was zu den Shetland-Inseln gehört. Es gibt auch eine Meldung von der baskischen Küste von der Estaca de Bares, in Galizien. Vielleicht kommt er auch mal nach Deutschland. So ganz auszuschließen ist das nicht und er ist einfach ein super Vogel. Der Vogelbeobachter, der den Prärieläufer aber mal ohne langes Warten auf diesen Alert sehen möchte, sei ein Trip nach North Carolina empfohlen. Und zwar im Spätsommer/ Herbst. Jedes Jahr machen sich nämlich im Spätsommer Millionen von Vögel auf um entlang alter Routen von der Arktik, der Prärie oder den nördlichen Küsten nach Süden zu gelangen. Die Überwinterungsorte können vom Süden der Vereinigten Staaten, über Mittelamerika, bis zu den südlichen Ausläufern Südamerikas reichen. Einer der wandernden Limikolen ist der Prärieläufer (Bartramia longicauda) im englischen Upland Sandpiper genannt. Aber auch der bekannte Sanderling (Calidris alba) oder die Graubrust-Strandläufer (englisch: Buff-breasted Sandpiper genannt) fliegen von Carolinas Stränden im Frühjahr bis hoch zu Brutstätten in der hohen Arktis, bevor sie im Herbst wieder zurückkommen.

Die Saison für die “Grasläufer”, wie die Mitglieder dieser Gruppe auch zusammen genannt werden, beginnt Mitte bis Ende Juli mit der Ankunft des Prärieläufer, der Upland Sandpiper. “Uppies” sind rar bis selten in den meisten Gebieten, können aber mit einer gewissen Regelmäßigkeit an bestimmten Orten gesichtet werden. Gute Beobachtungsmöglichkeiten werden für die oben beschriebenen sogenannten Turf Farms, landwirtschaftliche Betriebe, die Grassoden herstellen, beschrieben. Dabei werden ausgedehnte Felder eingesät und dann mit einem immensen Aufwand gewässert. Das zieht viele Limikolen an, da sich hier auch Insekten und Würmer wohlfühlen und das Stochern in dem feuchten Substrat einfach ist.

“Uppies” sind rar bis selten in den meisten Gebieten, können aber mit einer gewissen Regelmäßigkeit in Orten wie der Wilmington, NC Flughafen (ILM), der Super Sod Farms in Orangeburg, SC und bei Hendersonville, NC oder der American Turf Farm bei Creswell gefunden werden. Jeder größere Gras (Turf-)Bauernhof kann aber diese Arten beherbergen, vor allem nach ergiebigen Regenfällen.

Eine dieser Farmen ist die American Turf Farms, North Carolina (35°54’16.6″N 76°28’49.1″W) zu sein. Die wollte ich auf dem Weg von der Hauptstadt von North Carolina, Charlotte, zu den Outer Banks besuchen. Am dem Sonntag vor Reiseantritt waren dort immerhin 1 Kornweihe (Circus cyaneus) der amerikanischen Subspezies (Northern Harrier genannt), 12 Prärieläufer (Bartramia longicauda) und 100 Graubrust-Strandläufer (Calidris melanotos)gesehen worden.

Gesagt, getan: Ich fahre den Highwar „94“ gen Westen. In Creswell fahre ich vom Highway ab und folge dann der alten „94“ wieder in westlicher Richtung. Und siehe da, die Turf Farm ist schon ausgeschildert. Die Farm ist gerade – trotz Freitagnachmittag – in Operation. Einer der dort Arbeitenden meint, daß er nichts dagegen haben könnte, wenn ich mich hier umschauen wollte. Ich sollte nur aufpassen, den Wagen nicht im Matsch festzufahren. Es hätte gestern nämlich ganz schön geregnet. Auf dem ersten Feld sehe ich schon mal die ersten Vögel: Keilschwanzregenpfeifer (Charadrius vociferus), viele Wiesenstrandläufer (Calidris minutilla) dann ein paar sehr schöne Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola). Neben den Keilschwanzregenpfeifern (Charadrius vociferus), dem Killdeer, kann ich dann auch noch einen Regenpfeifer-Art entdecken. Die sehen mir aber eher wie Weißstirnregenpfeifer (Charadrius semipalmatus) aus. Um zu weiteren Feldern zu gelangen, muß man den Highway unterquere und kommt dann zu weiteren bewässerten Feldern. Hier stehen noch viel mehr Limikolen. Dabei vor allem Kiebitzregenpfeifer in allen Kleidern. Aber da ist ja noch ein Watvogel. Jawohl, es ist ein Prärieläufer. Wow: eines meiner Targetbirds! Der Prärieläufer steht zwar weit entfernt, aber immerhin. Ich fahre einen anderen, leicht nassen und daher vielleicht nicht ungefährlichen Bewirtschaftungsweg entlang. Hier stehen noch mehr der Prärieläufer. Wow, ich bleibe mal stehe, bestimmt eine halbe Stunde lang. Ein Birder hinter mir ist so rücksichtsvoll, nicht näher zu kommen. So nähert sich einer der Prärieläufer (es sind insgesamt 3 Exemplare) bis auf 15 Meter. Das ist wohl recht selten, wie mir Insider versichern. Auch Große Gelbschenkel (Tringa melanoleuca) sind zugegen. Plötzlich fliegen die Großen Gelbschenkel, einige Prärieläufer und die ganzen Kiebitzregenpfeifer auf. Nur ein einziger Prärieläufer bleibt, kommt sogar noch näher und läßt perfekte Fotos zu. Ich kann mich nur beglückwünschen, daß ich trotz der fortgeschrittenen Stunde nochmal vom Highway abgefahren bin und die Zeit hier investiert habe.

Ein weiterer Sandpiper, der ein viel gesuchter Watvogel ist, ist der Graubrust-Strandläufer (Calidris melanotos). Er favorisiert im Prinzip die gleichen Standorte und Lebensräume wie der Prärieläufer. Er ist aber oft später in der Saison ab Mitte bis Ende August -September gesehen worden. Das ist die beste Zeit um zu schauen. “Buffies” werden oft einzeln gesehen, aber auch schon Trupps von achtzehn dieser goldenen Küstenvögel gesehen worden.

Von Charlotte, der Hauptstadt von NC, ist es recht weit, so daß sich die Frage nach einer Unterkunft stellt. Eine sehr nette Unterkunft in der Nähe scheint das Miss Lill’s Bed and Breakfast, Elizabeth Ann Binette, Proprietress , 4821 Shore Drive in Creswell, (+1 252-797-3850) zu sein. Auch das Brickhouse Inn, 415 MAIN STREET in Columbia,(+1 252 766 3333) sieht gut aus. Eine Alternative ist dann wohl nur noch das Holiday Inn Express im Ort vorher: Plymouth, 840 U.S. 64, Plymouth.

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen an Gebiete wie die Seen Brandenburgs, den Neusiedler See aber auch an entfernte Orte – wie z.B. an die Ostküste der USA – unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Die schönen Bilder, die Sie in der Galerie sehen, sind nur ein erster Eindruck, was Sie hinter dem Reiter “Picture- Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird-lens.com einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor neue Bilder online sind.

 

 

 

 

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