Die Spannung ist groß, ob sich auch dieses Jahr Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) am Max-Eyth-See beobachten lassen. In den vergangenen Jahren hatten sich bis zu 3 Nachtreiherpaare mitten in Stuttgart niedergelassen und sogar erfolgreich gebrütet. Damit besteht in der Landeshauptstadt der einzige Brutplatz in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten. Dass sich die Nachtreiher am Max-Eyth-See niedergelassen haben, dafür waren wahrscheinlich die vielen Graureiher (Ardea cinerea) verantwortlich, die in einer Graureiherkolonie ihrem Brutgeschäft nachgehen. Als Koloniebrüter schätzen Nachtreiher die Sicherheit, die das Brüten in einer größeren Kolonie bietet und schließen sich dann gerne anderen Vogelarten an. Die 60 Graureiherpaare am Stuttgarten Max-Eyth-See sind die größte Kolonie im Regierungsbezirk Stuttgart.
Der Max-Eyth-See ist ein wahres Vogelparadies. Man würde das vielleicht nicht erwarten, da das Gewässer ein bekannter Erholungssee direkt bei Stuttgart ist. Und doch haben neben den Nachtreihern auch Graureiher hier eine grosse Brutkolonie mit ca. 60 Nestern. Bei schönem Wetter sind auf dem See die Segel- und Tretboote unterwegs. Auf den Wiesen wird Fußball gespielt oder mit der ganzen Familie ein Grillfest gefeiert. Entsprechend groß ist dort die Unruhe. Es gibt jedoch auch einige Zonen, die die Boote nicht befahren dürfen.
Diese Bereiche sind mit Pfosten und Seilen abgegrenzt. Durch dieses Nebeneinander von Erholungsflächen und Ruhezonen ist der Max-Eyth-See eben auch ein Vogelparadies. Auch ca. 50 Kormoran (Phalacrocorax carbo) leben dort und einige brüten auch. Wer den Nachtreiher sehen will, braucht viel Geduld. Die besten Chancen hat man, wenn es dämmert. Dann verlassen die scheuen Vögel ihre Tagesverstecke in der Ufervegetation.
Der künstlich vergrößerte Max-Eyth-See liegt in der Nähe von Stuttgart, bei Mühlhausen. Er ist besonders an den Wochenenden stark von Besuchern frequentiert. Für Naturfotografen ist der Max-Eyth-See ein guter Tip, weil an dem Gewässer sowohl Graureiher als auch alljährlich seit einigen Jahren auch Nachtreiher brüten. Beide Arten haben in gewisser Weise durch die Gewöhnung an den Besucherstrom ihre Scheu verloren haben.
In Deutschland insgesamt sind Nachtreiher nicht gelegentlich als Irrgäste zu beobachten. Ein Brüten wird nur selten bekannt. 2 Brutplätze sind aus Bayern und einer am Unteren Inn an der Grenze zu Österreich bekannt.
Ergiebig mögen die anderen Plätze – insbesondere der Brutplatz am Unteren Inn – für die Nachtreiherbeobachtung auch sein. Die Entfernung ist aber recht groß, da man vom Steilufer auf der österreichischen Seite aus beobachten muß. So bietet der Max-Eyth-See Beobachtern wohl die beste Möglichkeit, Nachtreiher und die restliche Vogelwelt unmittelbar mitzuerleben.
Wer den See besucht und sich über die dort oder in der Umgebung vorkommenden Vögel informieren möchte, dem sei das Buch „Die Vögel von Remseck“ von Dr. Rainer Christian Ertel im Fauna-Verlag, 2. Auflage, ISBN-13: 978-3935980159 an´s Herz gelegt. Es ist im Juni 2015 in zweiter Auflage als gebundene Version mit Lesebändchen erschienen und wurde inhaltlich erweitert und verbessert. „Die Vögel von Remseck“ ist ein Bestimmungsbuch, das allen Interessierten hilft, die häufigsten einheimischen Vogelarten „vor der Haustür“ zu erkennen. Das Buch enthält auf 206 Seiten Fotos und kurze erklärende Texte zu rund 270 Vogelarten.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen in die besten Vogelgebiete Brandenburgs, den Neusiedler See aber auch an entferntere Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Die schönen Bilder, die Sie in der Galerie sehen, sind nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture- Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie mir einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.