Endlose weiße Weite. Mittendrin ein (fast) völlig weißer Vogel. Die Schneeeule (Bubo scandiacus) ist in diesem Lebensraum meist das größte fliegende Raubtier. Zeit, sich diese Eule mal näher anzugucken. Eine der nördlichsten Gebiete in der Finnmark ist die Halbinsel Nordkyn. Hier bietet Nordic Safari Nordkyn AS Ausflüge in die Fjell-Region südlich des Fischerorts Mehamn an. Mehamn soll angeblich der nördlichste Fischerort der Welt sein. Von diesem an der malerischen Felsenküste gelegenen Städtchen kann man mit wenigen Kilometern Fahrt bergan die schneebedeckte Tundralandschaft der wunderschönen nordischen Landschaft wunderbar erkunden. Gegen Abend – die Sonne geht allerdings nie unter – hier oben im nördlichen Sommer – stehe ich also Anfang/ Mitte Mai im Büro von Nordic Safari Nordkyn AS im Hafen. Wenig später geht es auch schon in einem älteren VW-Bus rauf auf die Fjell-Region südlich von Mehamn. Jetzt im Abendlicht ist die verschneite Natur dieser schönen nordischen Landschaft ein Gedicht.
Es gab ja wohl den ganzen Winter über schon Gerüchte über eine (oder mehrere) Schnee-Eulen, die sich in der Gegend herumtrieben. Die Menschen vor Ort und die hierher reisenden Winterfreunde hatten bereits den Anblick von mindestens 2 Schneeeulen in den vergangenen Monaten rund um den See Skillevatnet genossen. Die Gegend ist auf nur auf 260 Meter über dem Meeresspiegel (NN) gelegen. Trotzdem besteht die Landschaft nur aus einer sehr karg Fels- und Flechteneinöde. Bis weit in das Frühjahr liegt meterhoher Schnee. Die Gegend wird im Winter von vielen Winterfreunden frequentiert. Ich machte mir Hoffnungen, die Schneeeule tatsächlich gut zu sehen, da sie bei dem Rummel sicher eine gewisse Art von menschlichen Störungen gewohnt sein müßte. Es ist kurz nach 20:00 als wir an der Stelle angekommen, von wo die Schneemobile ihre Touren beginnen. Vom Schneescouter-Parkplatz aus ist bereits das hohe Trillern der Europäischen Goldregenpfeifer zu hören. Die Tage zuvor war es bereits recht mild, um nicht zu sagen warm, gewesen und der Schnee ist extrem verharscht und in Teilen bereits stark geschmolzen. Das merkten wir beide – ich auf dem Beifahrersitz – schon sehr bald. Es gibt doch erstaunlich viele Wasserläufe, die jetzt in der Schneeschmelze zu ansehnlichen Flüssen anwachsen. Das führt dazu, daß man die etablierten Schneetracks nicht so ohne weiteres befahren kann. Wie auch immer: die malerische Landschaft ist einfach toll. Um die Uhrzeit mitten in der Woche ist außer uns auch kein weiterer Besucher unterwegs. Zuerst sind aber nur Goldregenpfeifer sehen und einige Schneeammern zu sehen. Wir fahren nicht lange, vielleicht eine Viertelstunde, als mein Fahrer auf eine weiße Eule deutet, die auf einem Stromleitungpfosten sitzt. Wow, was für ein Bild. Unbeweglich, sitzt sie dort und schaut in unsere Richtung. Ich bin mir noch unsicher, ob ich zuerst die Kamera auspacken oder zuerst beobachten sollte. Dann – noch bevor ich die Kamera ausgepackt habe – fliegt die Schnee-Eule ohne Hast flog davon. Und das ohne jeden Versuch, von unserer Seite, sich ihr zu nähern. Na, gut, denke ich mir: “… zumindest hat Du sie gesehen.” Nach einer Weile finden wir die Schnee-Eule wieder. Sie sitzt auf einem kargen Hügel, die weißen Farben des Gefieders ergaben einen schönen Kontrast zu den grau-braunen kargen Felsen der Tundralandschaft. Diesmal wollen wir es anders machen. Die Schnee-Eule sitzt still und blickt von Zeit zu Zeit zu uns auf unseren Schneemobil herüber. Diese Näherung akzeptiert sie ganz offensichtlich. Dann nähern wir uns mit Vorsicht. Ich steige ab und mache die ersten Fotos. Dann noch näher heran. Es war doch dnoch eine ganz schöne Entfernung. Ich appliziere den Konverter und schieße einige Fotos. Nun will ich doch mal mein Glück zu Fuß versuchen. Noch bevor ich mich in Bewegung setze, streckt die Schnee-Eule ihre Flügel und fliegt elegant über das vor ihr liegende Tal. Mein Fahrer und ich sind sehr beeindruckt von dieser einzigartigen Begegnung.
Wir verzichten darauf, die Schnee-Eule weiter zu verfolgen und versuchen nun die zweite im Gebiet zu finden. Diesmal vergeblich. Die Fahrt über die teils aufgetauten Wasserläufe lassen uns immer wieder daran denken, daß wir bei einem “Fehltritt” gleich ganz im Wasser versinken würden. Nach knapp 2 Stunden – die Sonne ist längst hinter einer grauen Abendwolkenwand untergegangen – ist dann auch Schluß. Ein traumhaftes Erlebnis. Die Fahrt mit dem Schneemobil war die Kosten auf jeden Fall wert.
Welcher Ornithologe träumt nicht mal von einer Schneeeulen– Beobachtung; am besten natürlich im Winter in Westeuropa bei einer Invasion infolge des Populationsdrucks und des harschen Winters mit wenigen Lemmingen in den polaren Regionen ihrer Heimat. Die Schneeeule ist eine echte Rarität, nur entlang des westlichen Atlantiks kommt sie gelegentlich vor in Mitteleuropa. Aber dennoch: um gute Fotos des Schneeeule zu bekommen, führt ein Weg wohl nicht um einen Aufenthalt in ihrem eigentlichen Sommerquartier vorbei.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen in nahe und ferne Vogelgebiete unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Sehr schöne Vogel-Beobachtungen und – Aufnahmen konnte bird-lens.com u.a. auch in Europa in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in Frankreich, in Portugal, in Spanien und natürlich in Deutschland von Helgoland bis Bayern machen. Eine der Reise führe z.B. nach Dänemark ebenfalls um Schneeeule-Beobachtungen fotografisch festhalten zu können.
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