Ein wunderschöner Spätsommertag kündigte sich mit einer sternenklaren Himmel an. Zeit noch mal dem Blankensee, im Einzugsgebiet der Flachlandflüsse Nuthe und Nieplitz südwestlich von Berlin gelegen, wieder mal einen Besuch abzustatten. Als die Morgensonne die ersten Sonnenstrahlen über den See schickte, war kurz ein schöner Vogel mit beigefarbenen Gefieder, hellgraublauen Kopf und einem auffälligen Bartstreifen zu sehen. Das waren eindeutig Bartmeisen (Panurus biarmicus). In kurzer Entfernung turnte ein Trupp der Vögel im Schilf herum. Ein Exemplar der Gruppe nahm sogar kurz auf dem Geländer des Holzsteges Platz. Dann waren sie auch schon wieder weg. Ich widmete mich anderen interessanten Vögeln, wie einem jungen Rothalstaucher (Podiceps grisegena) mit seinen sehr markanten Streifen im Gesicht und einer Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger) im Schlichtkleid.
Dann war doch wieder ein beständiges metallisches „ping, ping” zu hören, das die Anwesenheit der Bartmeisen (Panurus biarmicus) verrät. Es waren wohl mehr als nur eine Gruppe am See unterwegs. Nur ein paar Zentimeter zuerst über der Wasserfläche fliegend stürzen sie sich anschließend laut rufend ins Schilf. Eine andere Gruppe war nahrungssuchend am anderen Ende des Bohlenwegs im Schilf zu sehen.
Anfangs war es etwas schwierig, die Vögel so zu beobachten, daß man als Fotograf „zum Schuß“ kam. Mal war es ein Vogel, der in kennzeichnendem Schwirrflug mit hängendem Schwanz dicht über das Röhricht flog. Dann wieder überquerte einer eine Schneise, im eleganten Flug mitten durch das Röhrichtgewirr. An Fotografieren war dann nicht zu denken. Auf einen Anführer folgen oft mehrere, Rufkontakt haltend, um allerdings kurz darauf wieder in der Schilfwildnis zu verschwinden. Nur hin und wieder bietet sich der beeindruckende Anblick eines Trupps, der an einer bestimmten frei einsehbaren Stelle einfällt, Ausschau hält oder direkt mit dem Fressen beginnt.
Ich hatte gehört, dass Bartmeisen liebend gerne feinen Sand fressen. Die kleinen Steinchen helfen wohl bei der Verdauung ihrer Nahrung, die vor allem im Winter aus Schilfsamen besteht. Feinen Quarzsand erhält man z.B. in einer Zoohandlung. Das Auslegen von Vogelsand wird von Fotografen schon mal genutzt, um vom Rand eines Stegs Bartmeisen aus kürzester Entfernung zu fotografieren. Dazu legt man den Sand auf dem Geländer eines Holzsteg in einem ausgedehnten Schilfgebiet ab und wartet darauf, daß Bartmeisen mit Wonne nach dem Sand picken. Dabei sind sie gar nicht scheu. Das sind sie im Spätsommer zumindest am Blankensee allerdings auch nicht wirklich. Auf den Kauf und das Auslegen von Vogelsand kann man also verzichten.
Von den kleinen Flachlandflüssen Nuthe und Nieplitz wird südwestlich von Berlin eine einzigartige Niederungslandschaft begrenzt. Ein besonderes Vogelparadies ist mitten drin der flache (nur ca. 60cm tiefe) Blankensee, der über einen ausgedehnten Röhrichtgürtel verfügt. Dieser ist bis zu 300 Meter breit sein. Ein Bohlensteg mitten durch das Schilf bietet auf der Ostseite des Blankensees dem Beobachter gerade morgens eine sehr gute Möglichkeit, die Vogelwelt des Schilfs unmittelbar zu erleben. Der Bohlensteg kann entweder vom Parkplatz am Ortsausgang Blankensee Richtung Schönhagen oder vom Parkplatz mitten im Ort Blankensee (Nähe Schloß Blankensee) auf einem kurzen Spaziergang erreicht werden. Er stellt die einzige Möglichkeit dar, auf dem Blankensee gut Vögel zu beobachten, da der See ansonsten komplett von breiten Verlandungszonen mit Röhricht und Erlenbruch umgeben ist. Neben den Bartmeisen, die direkt im Schilf am Bohlensteg brüten, lassen sich noch unterschiedliche Wasservögeln – vor allem Enten und Reiher beobachten.
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