Ein Falkenbussard (Buteo buteo vulpinus) in Deutschland ist schon fast eine Sensation. So gab es etliche Birder, die sich Anfang November 2015 aufmachten, um im Havelländischen Luch einen sehr interessanten Mäusebussard zu suchen. Wenngleich einige Merkmale einen mitteleuropäischen Mäusebussard nicht gänzlich ausschlossen, schien er doch ein recht guter Kandidat für die vulpinus-Subspezies zu sein. Die genannte Charakteristika der bisherigen Beobachter waren, die rotbraune Färbung der Hosen, der insgesamt schlankere Körperbau im Vergleich zu anwesenden Mäusebussarden, das Fehlen eines Bugflecks und die spärlich gezeichnete Unterseide der äußeren Handschwingen.
Auf einer Homepage sind ein paar Bilder des Falkenbussards zu sehen.
Um nun zu aussagefähigen Bildern zu kommen, wurde einschlägige Literatur gewälzt. Es stellte sich heraus, daß die am Kap „Steppe Buzzard“ genannten Greife entlang der Schnellstraßen reichlich auf Zaunpfählen in Gegenden zu finden sind, die Steppenlandschaften seiner Brutheimat gleichen. Die Gegend nördlich von Kapstadt zwischen Grabouw und Caledon schien dazu gut geeignet zu sein.
In den frühen Morgenstunden erreichten wir die landwirtschaftlich genutzten Gebiete östlich außerhalb von Kapstadt. Es dauerte nicht lange, bis wir den ersten Bussard wie aus dem „Lehrbuch“ sahen. Nicht untypisch der hiesigen Mäusebussarde (Buteo buteo buteo) tendieren auch Falkenbussarde dazu gerade auch an stark befahrenen Straßen völlig ruhig und relaxed auf Zaunpfählen zu sitzen. Dies allerdings nur solange das Auto anhält. Wenn dann noch ein dicker Gegenstand aus dem Fahrer- oder Beifahrerfenster geschoben wird, um eine Aufnahme zu machen, begreifen sie das anscheinend als Angriff und fliegen weg.
Am Ende war die Unternehmung doch erfolgreich. Als wieder ein Falkenbussard gesehen wurde, ließ ich den Wagen ausrollen und hielt dann sogar an. Dieser Bussard blieb tatsächlich still sitzen. Ich hatte sogar genug Zeit, um den richtigen Bildausschnitt zu bekommen und ein paar Fotoschüsse abzugeben, bevor er wieder wegflog. Endlich ein Falkenbussard, der auf seinem Pfosten hockend sitzen blieb.
Das beste Foto gelang aber während einer Reise in die Northern Cape Province nach einem Besuch des West Coast National Park. Eine sehr charmante Farm in der Nähe von Velddrif am Ufer des Berg River erwies sich nicht nur bei der Suche nach einem Wermutregenpfeifer als sehr produktiv. An einem Abend flog ein Bussard auf dem Farmgelände direkt in der Nähe unserer Selbstversorger-Hütte ein. Auf Anhieb wirkte er viel schlanker, graziler als die Schakalbussarde (Buteo rufofuscus), die recht häufig auf der Farm zu finden sind.
Trotzdem kontaktierte ich Dick Forsman. Er antwortete prompt und erschöpfend. Für ihn sah der Vogel perfekt wie ein juveniler Falkenbussard (Buteo buteo vulpinus) aus. Ein juveniler Schakalbussard sei insgesamt gleichmäßiger gefärbt, sowohl auf der Unterseite als auch auf den Kopf. Wichtig sei, auf die Armschwingen zu achten, die gestreift sei. Außerdem sei der Schwanz im Vergleich zu den Flügeln eher kurz.
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