In der Nacht hat es geschneit. Nun ist die Luft kalt und das Land liegt still wie in Watte gepackt unter einer 10 cm dicken Schneedecke. Richtiger Winter, dazu Schnee und auch noch Sonnenschein. Ideale Bedingungen für einen Spaziergang auf einem Parkfriedhof. Von den Singvögeln hört man nur vereinzelt ein verhaltenes Zwitschern. Bei aufmerksamer Betrachtung offenbart ein solcher Schneespaziergang Erstaunliches. Eine mit frischem Schnee überzogene Landschaft hat immer etwas Unberührtes. Die Wege sind nicht zu erkennen. Ich laufe auf purem Weiß. Dies in der Überzeugung, heute morgen der Erste zu sein, der hier seine Fußspuren hinterlässt – doch weit gefehlt! Vor mir waren schon andere unterwegs: Feldhasen hoppelten querfeldein von den Wiesen herüber und ein Fuchs (Vulpes vulpes) schnürte über die ausladende Allee des Hauptweges.
Auf dem Friedhof sind über den Winter ständig mehrere Amseln anzutreffen. Die Amsel (Turdus merula) gehört zu über das Jahr zu den Frühaufstehern und abends ist sie einer der letzten. Aber jetzt sind die Tage kurz und alle müssen sich sputen. Die Amseln haben außerhalb der Brutsaison einen gemeinsamen Schlafplatz, wie u.a. auch die Wacholderdrosseln (Turdus pilaris).
In langanhaltenden Wintern haben Amseln es in Mitteleuropa schwer. Durch den vielen Schnee und den lang anhaltenden Winter kommen dann viele Wintergäste in die Gärten. Amseln fressen gerne die Äpfel, Rosinen, Nüsse, Mais, auch mal Hühnerfutter und natürlich Haferflocken.
Amseln sind miteinander recht futterneidisch und gönnen sich gegenseitig nichts. Nach dem Kampf miteinander wird erstmal die Vogeltränke aufgesucht. Schön, wenn noch etwas Wasser unter dem Wasserhahn für die Gießkannen steht. Im zeitigen Frühjahr gibt es unter den Amsel-Männchen schon Revierkämpfe und die Weibchen schauen zu. Gerne fressen Amseln an Äpfeln. Wenn die Amseln beim fressen der Äpfel sind, schauen sie immer nach oben. Es könnte ja ein Sperber oder eine andere Drossel von oben angreifen. Im Winter müssen Amseln besonders wachsam sein, die Feinde wie der Sperber (Accipiter nisus) und der Habicht (Accipiter gentilis) lauern überall.
Dichter Schnee bedeutet für viele Tiere einen Nahrungsengpass. Deshalb erzählen viele Spuren von der Nahrungssuche und den Ernährungsgewohnheiten der Tiere. Unter der Erle ist der Schnee schwarz gesprenkelt und an anderer Stelle von einem Wirrwarr dünner Spuren durchzogen. Buchfinken (Fringilla coelebs), Erlenzeisige (Spinus spinus) und Alpenbirkenzeisige (Acanthis cabaret) haben im Baum die Samenstände geplündert und dabei fielen unzählige Samenkörnchen herab. Am Boden freuten sich die Goldammer (Emberiza citrinella) über das Zubrot und trippelten emsig umher, um die Samen aufzupicken.
In der Winterzeit sind in den einschlägigen Fotoforen immer einige Amsel-im-Schnee-Bilder zu sehen. Amseln sind zwar keine besonders “spektakulären” Tiere, aber das Motiv einer Amsel im Schnee ist wegen der hohen Kontraste zwar nicht ausserordentlich schwierig aber auch nicht so leicht. Ausgiebig pickte die Amsel hinter einem Schneehaufen auf einen gefrorenen Apfel ein. Bei der Aufnahme war die Amsel sehr hungrig und daher ständig in Bewegung; glücklicherweise hielt die Amsel für das Foto aber mal kurz still.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen an Gebiete wie die Seen Brandenburgs, den Neusiedler See aber auch an entfernte Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Die schönen Bilder, die Sie in der Galerie sehen, sind nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture- Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie mir einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.