Bald ist wieder die Zeit auf die häufig besungenen und beschriebenen Rufe des Kuckuck (Cuculus canorus) zu achten. 7 Satelliten markierte Kuckucke haben damit begonnen, sich den Weg in die Brutgebiete zu machen. Wissenschaftler des britischen British Trust for Ornithology (BTO) wurden mit Transmittern ausgestattet, um den Zugverlauf dieser sagenumwobenen Vögel herauszufinden.
Wie in Mitteleuropa hat die Population des Kuckucks in den letzten 25 Jahren einen alarmierenden Rückgang in Großbritannien erfahren. Die Zahlen fielen in dem Zeitraum um 65 Prozent. Die Nachverfolgung mit Hilfe von Satelliten durch den BTO haben bereits erhebliche Mengen an Informationen zum – bisher unbekannten – Migrationsmuster der Vögel zur Verfügung gestellt. Vielleicht können so einige Antworten zu den Gründen für den Niedergang des europäischen Kuckucks gegeben werden.
Derzeit werden 5 Satelliten markierte Kuckucke aus Westafrika gemeldet; die dort rasten und sich die Nahrungsreserven in Vorbereitung auf die Querung der mächtigen Sahara anfressen. Zwei Vögel haben gerade erfolgreich diesen Teil der gefährlichen Reise abgeschlossen und senden nun aus Algerien bzw. Spanien. Ein Vertreter der BTO teilte mit, daß die Satelliten markierten Kuckucke den Kongo-Regenwald Mitte März verlassen hatten. Mit Hilfe des Satelliten-Trackings hoffen Wissenschaftler herauszufinden, ob der Zeitpunkt der Niederschläge die Abreise aus Afrika beeinflusst. Man geht davon aus, daß sich die Vögel mit dem plötzlichen Überangebot an Insekten während und kurz nach den Niederschlägen vollfressen, um sich genug Fettreserven für ihre Reise nach Norden anzufressen.
Die Herbstwanderung im letzten Jahr war ein Desaster. Die Kuckucke hatten unter der Dürre in Südeuropa extrem gelitten. Keiner der Kuckucke, die die Route über Spanien genommen hatten, konnte sein Winterquartier in Afrika erreichen. Die 7 nun verbliebenen Kuckucke waren alle durch Italien gereist. Hoffentlich schaffen sie es sicher zurück.
Es lohnt sich also immer wieder, mal über den Tellerrand des unmittelbaren Orni-Umfelds zu schauen und sich international – u.a. bei birdguides.com zu informieren. Im April sollte der Frühling mit angenehmen Temperaturen, Südwinden und vielleicht auch mal Sonnenschein deutlich an Fahrt gewinnen. Schon jetzt sind mit den frühlingshaften Temperaturen auf den britischen Inseln viele Zugvögel eingetroffen. So gab es einen bemerkenswerten Einflug von Gartenrotschwänzen (Phoenicurus phoenicurus) und auch andere Zugvögel wie Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca), Feldschwirl (Locustella naevia)
Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) und Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) ebenso wie der erste Wendehals (Jynx torquilla) sind in diesem Frühjahr zu bewundern.
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