Regelmäßig zieht es mich zu den Plätzen der Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) in Brandenburg. Wenn die Dämmerung fast zur Dunkelheit geworden ist, beginnt ein anregendes, diskretes Schnurren im Dunkel des kleinen Birkenhains. Die Heide südlich von Berlin wächst immer mehr mit Kiefern, Espen und Birken zu. Aber noch ist der langandauernde Gesang des Ziegenmelkers zu hören. Das rhythmische Schnurren des Ziegenmelkers (Caprimulgus europaeus) ist über der Heiden und den angrenzenden Wäldern fast die ganze Nacht zu hören.
Während der Balz fliegt der männliche Ziegenmelker unter Flugrufen zu einer Singwarte. Dies ist oft ein armstarker abgestorbener Ast unter der benadelten Krone einer alten Kiefer. Es kann sich aber auch um einem hoch gelegenen Punkt innerhalb einer Freifläche oder Schonung, etwa zur Spitze einer jungen Kiefer, Birke oder Eiche handeln. Hier schnurrt das Männchen längere Zeit. Flügelklatschend sucht der männliche Ziegenmelker eine weitere Singwarte, auf und schnurrt von dort weiter. Wenn das Weibchen auftaucht, beendet das Männchen das Schnurren mit hohen, quiekenden Rufen und fliegt flügelklatschend und dabei rufend im Tiefflug über die Heide oder es fliegt zu Boden. Dabei wird die letzte Strecke gleitend mit hochgestellten Flügeln und gespreiztem Schwanz zurückgelegt. Die weißen Abzeichen sind dabei sehr schön zu sehen. Das Weibchen folgt, schlägt mit den Flügeln und äußert ebenfalls Flugrufe. Vom Boden aus hört man das dumpfe Schnurren des Weibchens. Nach wenigen Minuten kehrt das Männchen des Ziegenmelkers zur Singwarte zurück und schnurrt wieder.
Nach erfolgter Balz und anschließender Kopulation legt das Weibchen des Ziegenmelkers Eier auf den nackten Boden und zwischen Blätter. Der Zeitpunkt der Eiablage soll mit Mondphasen synchronisiert sein. Dies sei dazu da, die Menge an Mondlicht zu maximieren und somit die Nahrungssuche bei diesen nachtaktiven aber sich nach derzeitigem Wissen rein optisch orientierenden Vögeln so effizient wie möglich zu gestalten in einer Zeit während der sich die Nestlinge entwickeln. Die einschlägige Forschung zeigt jedoch, dass verschiedene andere Faktoren, wie Wetter und die Zeitspanne, die für die Zucht notwendig ist, ebenso wichtige Faktoren sind. Die Bebrütung (Inkubation) und die Pflege der Küken werden fast ausschließlich vom Weibchen wahrgenommen.
Gelegentlich legt das Weibchen eine zweite Brut, nachdem die erste Brut ca. 10-15 Tage alt ist. Die Nestlingsdauer ist damit noch nicht abgeschlossen. Die Entwicklung der Jungen ist darüber hinaus stark witterungsabhängig. Bei nächtlichen Temperaturminima um 7° C tritt ein Wachstumsstillstand ein. Wenn es zu einer Schachtelbruten kommt, übernimmt der männliche Ziegenmelker die Pflege der Nestlinge, bis sie die volle Unabhängigkeit 22 Tage später erreichen. Der männliche Ziegenmelker muß sich dann anschließend noch um die Jungen der zweiten Brut zu kümmern. Diese Schachtelbruten werden durchaus beschrieben. Wieweit zu ihrem Erfolg ein überzähliges 3 Individuum als Bruthelfer notwendig ist, bleibt zu untersuchen. Bei Gelegeverlust werden Nachgelege nach Verlust des Erstgeleges wohl regelmäßig (etwa 5 Tage später), nach Verlust der Eier einer Zweitbrut nur ausnahmsweise gemacht
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