In der dünnen Luft habe ich nur schlecht geschlafen. Als der Wecker klingelt bin ich natürlich total erschossen. Aber die Aussicht auf ein außergewöhnliches Floßerlebnis lassen mich dann doch aufstehen. Bis ich alles erledigt habe, ist die Dämmerung doch schon angebrochen. Ich muß mich zuerst mal richtig kältefest machen. Fleece-Unterwäsche, 3 Fleeceshirts, ein Hemd, den blauen Marinepulli und den Ski-Unterzieh-Overall. In Kombination mit der Neopren-Wathose sieht es vielleicht etwas übertrieben aus, im Nachhinein merke ich aber, dass es oben herum zwar vielleicht zu warm, dafür an den Füßen ruhig etwas wärmer sein könnte. Im frühen Morgenlicht geht es dann los. Zuerst merke ich, daß die Vögel doch nicht so scharf darauf sind, in Nahaufnahme mit dem 2,8/300 fotografiert zu werden. Trotzdem gelingen ein paar stimmungsvolle Fotos. Unter anderem sehe und fotografiere ich: Riesenbläßhühner (Fulica gigantea), Anden-Flamingos (Phoenicopterus andinus), Andenmöwen (Larus serranus), Schopf-Ente (Anas specularioides), Inkataucher (Podiceps occipitalis). Also ganz umsonst war es nicht. Recht gut sogar ist die Ausbeute an Singvögeln, die in der Nähe des Wassers nach Nahrung suchen: Felsenerdhacker (Upucerthia andaecola), Punaerdhacker (Geositta punensis) und Bindenuferwipper (Cinclodes fuscus). Später sehe ich noch einen Dünnschnabel-Erdhacker (Geositta tenuirostris) als ich zum Auto zurückkomme. Das Floß als Konstruktion ist wirklich super, man kann sich sogar auf die „Balken“ (aus Aluminiumblechen) zum Ausruhen hinsetzen. Ich gehe morgen früh noch mal mit dem 4,0/600 los.
Es ist sternenklarer Himmel. Ich habe etwas mehr Zeit als gestern und bereite meine Kaffee, esse ein Müsli und bereite alles für die Expedition mit dem 4,0/600 vor. Diesmal ziehe ich einen Sweater weniger und dafür ein paar Socken mehr an. Als ich loskomme ist gerade das Morgengrauen zu sehen. In der Ferne sind die Silhouetten der Chile-Flamingo (Phoenicopterus chilensis) schon zu erkennen. Ich stolpere immer wieder über das hintere Sandbleck, das 600er baut eben doch weit mehr in den Raum hinein. Bei der noch herrschenden Dunkelheit ist es verdammt schwer den Ausgang vom Ufer zum eigentlichen See zu finden. Immer wieder gerate ich in seichtes Wasser. Dann bin ich auf dem eigentlichen See. Diesmal beschließe ich, mich einfach den Flamingos zu nähern – sonst wird ja nie etwas aus meinen Traumfotos. Es ist eine recht anstrengende Lauferei in mehr-als-Knie-hohem Wasser. In der Wathose läuft es sich ganz anders im Wasser als auf Land. Immer wieder schieße ich Fotos der Chile-Flamingo im Hauch des ersten Morgenlichts. Als dann ein Schopf-Ente ganz nah herankommt, denke ich noch, na, dafür hat es sich wenigstens gelohnt. Wie sich später herausstellt sind die weiteren roten Punkte in der Ferne Anden-Flamingos. Langsam schreiten sie im Morgenlicht, bewegen sich nicht in Eile und auch nicht unbedingt von mir weg. Sie nähern sich einer Kolonie mit Rüsselbläßhuhn (Fulica cornuta), die hier in Massen vorkommen. Langsam aber stetig nähere ich mich mit meinem amphibischen Versteck. Gerade das Morgenlicht – ohne, das die Vögel direkt beschienen werden – beschert mir Traumfotos mit dem 600er pur. Dann scheint die Sonne auf die umliegenden Berge und die Spiegelung taucht das Wasser in Goldgelb. Auch später als das Sonnenlicht direkt die Vögel bescheint gelingen dann mit dem 1,4x Konverter Super-Fotos. Schließlich komme ich fast bis auf 30-50m heran. Dies ist zwar im Tarnzelt schlecht zu schätzen, aber so viel wird es wohl schon sein. Die Rüsselbläßhühner haben sogar richtiggehend Interesse an mir. Wahrscheinlich wühle ich den Schlamm auf, so daß sie leichter an die aufgewirbelte Unterwasservegetation herankommen. Gierig werden die Algenhäppchen angenommen. Jedenfalls habe ich Mühe mit meiner Naheinstellgrenze, die ja gerade mal bei 6m liegt. Dann kommt auch noch ein Paar Inkataucher (Podiceps occipitalis) auf 30m heran. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, aufgewühlter Seegrund! Dann zu meiner großen Überraschung ein weiteres echtes Highlight. Ich drehe die ganze Zeltkonstruktion wieder. Zurück zum Ufer geht es. Ein Felsenerdhacker hat sich ganz in Ufernähe auf einer Steinmauer niedergelassen und ruft immer wieder nach seinem Partner, der dann auch noch erscheint. Im besten Sonnenlicht gelingen auch da Super-Fotos. So nach 2 erschöpfenden Stunden laufe ich wieder zurück. Der Sonnenschein holt doch aus so einem Tal deutlich mehr heraus, als Regenwolken.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com gezielt Reisen an entfernte Orte wie Alaska oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Die schönen Bilder, die Sie in der Galerie sehen, sind nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie mir einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.