Der Ausflug zum Kratersee Lake Awing war bereits sehr ergiebig an diesem Morgen. Von einem Weg entlang eines Grats oberhalb des Sees konnte bereits ein junger Bamendalappenschnäpper (Platysteira laticincta) und ein Elternteil gesehen werden. Ein ganz dunkler Vogel mit einem gelben Augenrand ist der Schwarzbauchweber (Ploceus melanogaster). Still und unscheinbar schlüpft ein ganz grüner Vogel durch das Geäst. Ich hatte mich ein wenig von der Gruppe, die sich lautstark und mit vielen Fingerzeigen den dann und wann aus der Tiefe des am Kraterrand befindlichen Waldes emporsteigenden Vögeln widmet, abgesondert. Bei dem grün-gelben Vogel handelt es sich wohl um den sehr versteckt lebenden Einfarbbülbül (Andropadus montanus). Ich kann leider nur ein paar unscharfe Belegfotos machen.
Ein weiterer dunkelbrauner Vogel streift plötzlich durch das Geäst. Die Bäume stehen ja hier am Hang und reichen nicht so in die Höhe. Das ermöglicht sehr schöne Aufnahmen von Vögeln, die sich sonst eher im Kronendach – weitgehend unsichtbar vom Boden aus – herumtreiben. Diesmal ist der braune Vogel mit dem markanten Schnabel kein Bamendalappenschnäpper oder Banded Wattle-eye. Dieser mittelgroße, relativ langgestreckte, schlicht aussehende Vogel ist ein Greenbul mit relativ langem und feinem Schnabel. Brauen, Kehle und die Teile der Gesichtsseiten sind hell-grau. Während der Schwanz eher braun erscheint, ist die vorherrschende Farbe der Schwingen und des Rückens oliv. Auffallend sind die bläulich-grauen Beine und Füsse. Dies ist der Bamendabülbül (Phyllastrephus poensis), der – anders als der kurz zuvor gesehene Einfarbbülbül – gar nicht besonders oliv-grün ist. Die Art ist in ihrer Verbreitung beschränkt auf die Ökoregion der Kamerun Berge. Der Vogel ist innerhalb seiner Verbreitung gar nicht so selten. Sein Verbreitungsgebiet ist durch das Vorkommen in Wälder der afrikansichen Mittelgebirge und in den Montane Forests zwischen 750 m und 2200 m NN geprägt.
Diese Vögel treten in Paaren oder kleinen (Familien-) Gruppen auf und werden gelegentlich in gemischten Vogelschwärmen – sogenannten Mixed Flocks – gesehen. Der Bamendabülbül ist ein Insektenfresser, der aber auch Früchte nicht verschmäht. Wir konnten ihn praktisch auf Augenhöhe an moos- und flechtenbewachsenen Äste klammernd ausgiebig beobachten. Immer wieder hält der Vogel sich an den Seiten von Stämmen und Ästen fest und inspiziert abblätternde Rinde, Rindenspalten und Moose. Vom Guide kommt die Aussage, daß der Bamendabülbül bisher ganz selten fotografiert wurde. Das Internet hat nur sehr wenige Fotos – wie man auch an der Website der internet bird collection des Handbook of the Birds of the World
Das dort gezeigte Belegfoto zeigt die Rückenaufnahme eines wohl recht weit entfernten grünen Vogel, das den typisch kastanienbraunen Schwanz nicht zur Geltung bringt.
Wie auch immer, die Situation ist jedenfalls super. Der Bamendabülbül erkundet offensichtlich direkt vor uns die Moose auf einem dicken Ast direkt über dem Weg und läßt sich bei einiger Übung super fotografieren. Trotz – oder wegen der kurzen Distanz – ist das Scharfstellen auf diesen zügig Nahrung suchenden Vogel gar nicht so einfach. Schnell verschwindet er hinter einem Ast, ist für Sekunden nicht zu sehen und taucht dann 1-2 Meter höher im Geäst wieder auf. Da bedarf es eine gute, handliche Ausrüstung, die ich objektivseitig mit dem Canon f4,0 400er DO von Canon habe. Auch von der reaktionsschnellen Technik an der EOS 1 DX wird natürlich ausgiebig Gebrauch gemacht.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Alaska oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Flugbild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird–lens.com einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.