Der anfangs als Bairdstrandläufer (Calidris bairdii) bestimmte Weißbürzelstrandläufer (Calidris fuscicollis) vom Gülper See sollte am Samstag, den 22. Juli beobachtet werden. Schon um 7:00 war ich die 2 Stunden angereist und stellte den Wagen am Südostausgang des kleinen Dörfchens Prietzen am Südende des Gülper Sees ab. Einige Birder waren schon unterwegs. Am Samstagmorgen hatte aber noch niemand den Vogel in der Havelaue gesehen.
Der Weißbürzelstrandläufer war seit Mittwoch, 19. Juli, locker mit Flußregenpfeifern (Charadrius dubius), Flußuferläufern (Actitis hypoleucos) und einem Zwergstrandläufer (Calidris minuta) vergesellschaftet auf den Sandflächen am Uferrand des dicht mit Mauserfedern bedeckten Südufers gesichtet worden. Der Weißbürzelstrandläufer war hauptsächlich auf Nahrungssuche mit wenig Ruhephasen zu sehen und anfangs stetig bis abends anwesend.
Das Südufer des Gülper Sees wird allerdings im Sommer von Tausenden rastenden Gänsen, ganz überwiegend Graugänsen (Anser anser), bevölkert. Über längere Zeiträume konnte der Weißbürzelstrandläufer zwischen den Graugänsen nicht wiedergefunden werden. So wurde er z.B. am Freitag, 21. Juli 2017 zwischen 19.45 und 20.10 erst entdeckt nachdem ein Seeadler alle Graugänse aufgescheucht hatte. Davor war er vier Stunden nicht gesichtet worden, da er durch die Gänse verborgen war. Anschließend war er zusammen mit dem Zwergstrandläufer davon geflogen.
Die Hoffnung war, ihn am Samstagmorgen wieder an seinem alten Platz zusammen mit den Begleitvögeln zu sehen. Diese Hoffnung mußte nach 6 Stunden intensiven Suchens aufgegeben werden. Die Ausbeute an Limikolen war zwar mit mindestens 7 Grünschenkeln (Tringa nebularia), 1 Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), 3 Dunklen Wasserläufern (Tringa erythropus), 1 Kampfläufer (Philomachus pugnax) und immerhin 1 Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea) nicht so schlecht. Vom Weißbürzelstrandläufer war aber nichts zu sehen. So muß ich beim Foto des Blogs auf Bilder aus seiner Heimat zurückgreifen. Schöne Aufnahmen konnten Anfang September 2014 vom Cape Point in der Nähe von Cape Hatteras/ North Carolina oder – wie in diesem Fall – in den Campos del Tuyu, an der atlantischen Küste von Buenos Aires in Argentinien gemacht werden.
Von den beiden nordamerikanischen Calidris – Arten Bairdstrandläufer und Weißbürzelstrandläufer, kommt der Weißbürzelstrandläufer noch am häufigsten in Mitteleuropa vor. Auch im Journal „Seltene Vögel in Deutschland 2014“ (s. S 16) werden 2 Vorkommen aufgeführt. So wurde ein Weißbürzel-Strandläufer am 22.8.2014 vom Meldorfer Speicherkoog und einer am 31.8.2014 beim Fahretofter Westerkoog, Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein gemeldet.
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