Der Rickelsbüller Koog, das nördlichste Naturschutzgebiet Deutschlands

SingschwanDas Vogelparadies zwischen Wiesen und Watt deint zehntausenden Zugvögel als Rastgebiet. Zugvögel verbringen alljährlich in dem 535 Hektar großen Naturschutzgebiet an der deutsch-dänischen Grenze mindestens einige Tage, um „aufzutanken“. Rund 150 verschiedene Arten sind hier schon beobachtet worden, darunter Alpenstrandläufer (Calidris alpina), Große Brachvögel (Numenius arquata) und Austernfischer (Haematopus ostralegus). Auf offenen Flächen bauen Wiesenvögel wie Wiesenpieper (Anthus pratensis) und Feldlerche (Alauda arvensis) ihre Nester, und im Schutze des Schilfes leben Enten. Ab Ende März besetzen die Brutvögel den Koog. Etwa 50 verschiedene Brutarten sind bisher nachgewiesen, darunter auch so seltene Arten wie Lachseeschwalbe (Gelochelidon nilotica), Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus) und Grauammer (Emberiza calandra). Zu den gefiederten Gästen, die das ganze Jahr im Koog bleiben, gehören Kiebitz (Vanellus vanellus) Austernfischer, Rotschenkel (Tringa totanus) und Stockenten(Anas platyrhynchos). Was den Ricksbüller Koog besonders attraktiv macht, ist seine Vernetzung mit den umgebenden Naturräumen wie etwa dem dänischen Margrethe-Koog oder dem Wattenmeer vor dem Landesschutzdeich.

Der Rickelsbüller Koog ist ein idealer Ausgangspunkt für die Vogelbeobachtung und Exkursionen am Rande des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.   Das Naturschutzgebiet Rickelsbüller Koog verwandelt sich in jedem Frühjahr und Spätsommer in ein Vogelparadies, das Naturfreunde und Ornithologen gleichermaßen begeistert.

Aber auch im Herbst und im sogar im Winter ist in diesem einsam gelegenen NSG in der Nähe von Rodenäs etwas zu sehen und zu fotografieren. So suchen im Frühjahr und Herbst tausende durchziehende Vögel auf den Verlandungsflächen nach Futter. Aber auch selten gewordene Brutvogelarten wie Bekassine (Gallinago gallinago)und Rotschenkel haben hier ihre Heimat. Selbst die Sumpfohreule (Asio flammeus) ist im Winter immer wieder – dann meist an der Wasserkante in der Nähe des Deiches – zu sehen. Am besten man sucht in erster Linie in Jahren mit einer Wühlmausgradation. Denn Mäuse laden die Eulen zum Verweilen ein.

Die meisten Vogelarten halten sich während des Frühjahrs- und Herbstzuges im Rickelsbüller Koog auf. Wenn man Glück hat, kann man viele Wiesenvögel wie den Großer Brachvogel, den Rotschenkel und die Uferschnepfe (Limosa limosa) im Rickelsbüller Koog auf den Pfählen entlang der Zugangstraße zum Deich sitzen sehen. Sie markieren damit ihr Territorium und halten Ausschau nach ihrem Nachwuchs. Beste Beobachtungsmöglichkeiten ergeben sich aus einem Unterstand nicht weit vom Zugang zum Rickelsbüller Koog. Hier lassen sich die Uferschnepfen, Graugänse (Anser anser) aber auch Bekassine relativ gut beobachten. Während der Zugzeit rasten dort hunderte Kampfläufer (Philomachus pugnax), welche sich für den Weiterzug mit Nahrung versorgen. Aber auch Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) und Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola) ziehen regelmäßig durch. Auf der offenen Wasserfläche des Rickelsbüller Koogs überwintern jährlich tausende Enten, überwiegend Stockenten, aber auch Krickenten (Anas crecca), Knäkenten (Anas querquedula), Tafelenten (Aythya ferina) und Reiherenten (Aythya fuligula). Dazu gesellen sich Zwergsäger (Mergellus albellus), Mittelsäger (Mergus serrator) und Gänsesäger (Mergus merganser). Ein besonderes Erlebnis sind die Ansammlungen an Singschwänen (Cygnus cygnus), die in den Wintermonaten immer wieder starten und landen.

Aufgrund der zu überbrückenden Entfernung empfiehlt es sich, Brennweiten ab 500 mm einzusetzen. Oftmals ist eine Brennweite von 600 mm (gegebenenfalls mit 1.4 x Konverter) unumgänglich. Einige Vogelarten lassen sich am besten vom Auto aus fotografieren, da sie Menschen gegenüber eine hohe Fluchtdistanz haben. Da ist es von großem Vorteil, daß sich die Zugangsstraße zum Deich mitten durch das Gebiet zieht. Vom Auto kann man praktisch alle Lebensräume erfassen ohne überhaupt den Wagen zu verlassen. Im Winter ist das bei der feuchten Kälte durchaus ein großer Vorteil. Wie fast überall in mitteleuropäischen Breiten, läßt sich aber auch am Koog fotografisch nur mit Ausdauer und Kreativität einiges erreichen

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