Auf Augenhöhe einen Blutbrustwürger (Malaconotus cruentus) im lichten Berg-Regenwald zu entdecken ist ein ganz besonders Privileg eines Birding-Trips am Mount Kupe. Schon bei unserem Aufstieg sehen wir nach den ersten 100 Höhenmetern, daß sich vom Mt. Kupe über den Mt. Oko bei Kumbo bis zum Mt. Cameroon eine Kette von Berg-Regenwäldern erstreckt.
Schnell sehen wir etliche Urwaldspezialisten, wie das Schuppenbartvogel (Pogoniulus scolopaceus) oder die Gelbschnabel-Bartvogel (Trachyphonus purpuratus) im Kronendach. Eindrucksvolle Vögel. Vor allem wenn man sie im Spektiv richtig gut sehen kann. Der Blick hoch in das Kronendach ist recht anstrengend. Als Dave aber einen großen, kräftigen Vogel hoch oben zwischen Epiphyten und Moosen des Kronendachs findet, sind alle Blicke wieder nach oben gerichtet. Diese Aufsitzerpflanzen genannten Pflanzen wurzeln ja nicht im Boden, sondern auf Stämmen, Ästen und Blättern. Epiphyten nutzen andere Pflanzen lediglich als Lebensraum und entziehen ihnen keine Mineralstoffe. Sie siedeln im Gegensatz zu bodenlebenden Pflanzen in einem Bereich mit günstigerer Licht-, jedoch erschwerter Wasser- und Nährsalzversorgung. Daher kommen sie nur in Gebieten mit häufigen Regenfällen und hoher Luft-Feuchtigkeit vor. Dazu ist der lichtarme tropische Regenwald des Mount Kupes geradezu prädestiniert. Es ist ein Fiery-breasted Bushshrike, ein bunter Vogel aus der Familie der Bush-shrikes (Malaconotidae). Der Blutbrustwürger steht zuerst auf einem dicken Ast und bewegt sich dort ohne große Hast. Trotz seiner auffälligen Farben wirkt er doch sehr unauffällig und kann leicht übersehen werden. Er erinnert mich ein wenig an einen Cutia (Cutia nipalensis), den Shrike-Babbler aus dem Himalaya. Dave nutzt das Tape mit den Rufen des Blutbrustwürger intensiv. Plötzlich ist der Vogel verschwunden. Wir fürchten schon, ihn aus den Augen verloren zu haben. Aber dann kommt er – ohne dass wir sein Nahen bemerkt haben, fast auf Augenhöher herunter. Er sitzt kurz auf einem dicken, trockenen Ast (fast) im Freien schön beschienen von der Sonne, die durch das offene Kronendach dieses selektiv abgeholzten Bergwaldes scheint. Wunderbar ist der graue Kopf, der gelbe Bauch, die orange-gelbe Brust, die grüne Oberseite und der graue Kopf zu sehen. Markant ist das helle blaue Auge mit der dunklen Iris. Nur ein paar Blätter verdecken ihn die 6 Sekunden, die er dort ist zu sehen ist. Keine 30 Meter von uns hockt er regungslos, fast auf Augenhöhe. Er sucht wohl den Rivalen, der die Rufe abgesondert hat. Ich halte sofort richtig drauf mit meiner Kamera. Von den 13 Bildern, die ich schieße, ist das Bild dieses Blogs das Beste.
Ich bin froh, daß ich mit dem 400er DO von Canon unterwegs bin. Auch von der reaktionsschnellen Technik an der EOS 1 DX kann ich bei einer solchen Gelegenheit ausgiebig Gebrauch machen.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Alaska oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Flugbild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird–lens.com einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.