Während Deutschland noch unter zweistelligen Minusgraden bibbert, machen sich die ersten Zugvögel im afrikanischen Winterquartier offensichtlich schon auf den Rückweg. Ein Paar Braunkehlchen (Saxicola rubetra) konnte am 23. Februar am Flußufer des Sanaga Flusses bei der Stadt Edéa entdeckt werden. Während die Schafstelzen (Motacilla flava) schon die ganze Weile recht zahlreich zu beobachten waren, war das Paar Braunkehlchen das erste, das auf einer zweiwöchigen Reise durch das südliche Kamerun zu sehen war.
Ich mache einen kleinen Rundgang in der beginnenden Mittagshitze am Steilufer entlang des Flusses. Hier hatte ich am Abend vorher in der Abenddämmerung einen Stelzenpieper (Anthus pallidiventris) im Gras gesehen. Vielleicht sind hier auch einige Zugvögel zu sehen? ich werde nicht enttäuscht. So sehe ich sehr schön zuerst ein männliches Braunkehlchen. Es nutzt einen abgeschlagenen Rohrstecken als Warte. Immer wieder harrt es – den Kopf nach unten richtend – auf dieser Jagdwarte aus, um dann zwischen das alte Gras und weitere abgeschlagene Äste zu hüpfen, um sich an der reichhaltigen Insektenfauna zu laben. Ich versuche, den Vogel etwas besser abzulichten. So richtig nah, komme ich aber nicht ran. Der Vogel scheint unruhig zu werden. Aber für ein Belegfoto – vor allem mit der schönen, orange-braunen Brust – reicht es dann doch. Dann fliegt der Vogel ab und setzt sich in einen Reisighaufen, wo Zweige das Braunkehlen weitgehend verdecken. Wenig später finde ich ebenfalls am abfallenden Ufer, ca. 2 Meter, über der Wasserlinie ein Weibchen des Braunkehlchens. Er hat sich ebenfalls einen Stock als Warte ausgesucht und ist offensichtlich ebenfalls auf Nahrungssuche. Geht man nach der Verbreitungskarte im Buch „Birds of Western Africa“ von Nik Borrow und Ron Demey in der 2nd Edition von Helm Field Guides, so befinden wir uns hier in Edéa eher im südlichsten Randbereich des regulären Winterquartiers. Da paßt es ganz gut, daß ich vor einem Jahr – im April – ebenfalls in Kamerun gesehen hatte. Die Beobachtung war allerdings südlich der Stadt Ngaoundéré gemacht worden. Diese Lokalität ist deutlich weiter nördlich gelegen, nämlich fast 700 km. In Brandenburg ist das Braunkehlchen ein verbreiteter Vogel; auch wenn sein Bestand deutlich rückläufig ist.
Im weiteren Verlauf sind noch weitere Vögel direkt vor meinen Füßen zu sehen. Es sind vor allem die farbenprächtigen Dorfweber (Ploceus cucullatus), die sich ausgiebig in einer Pfütze baden. Die Hostelerie de la Sangha, ganz in der Nähe der quirligen Stadt Edéa mit ihren vielen Menschen und dem Lärm, ist also auch eine Zuflucht für Vögel. Die Vögel am Sanaga River in Kamerun verdienen eine eigene Galerie.
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