Man weiß nicht, welches Agrarprogramm in Brandenburg gerade en vogue ist. Tatsache ist, daß vor diesem Winter viele Agrarflächen in Brandenburg mit Sonnenblumen bepflanzt wurden. Diese sind nun – im März – weitgehend vertrocknet, bieten aber vielen Tieren eine gute Nahrungsgrundlage, um über den Winter zu kommen. Davon konnte man sich heute im Niederen Fläming in der Nähe von Hohengörsdorf überzeugen. Mitten in einem recht neuen Windpark waren Sonnenblumen hektarweise angepflanzt und konnten mindestens 2 Raubwürger (Lanius excubitor) ernähren. Immer wieder erklommen sie die abgestorbenen Fruchtkörbe der Sonnenblumen, um von dort aus zu ihren Nahrungsflügen zu starten. Ein Exemplar des Raubwürgers konnte besonders gut in verschiedenen Posen an und auf den Sonnenblumen fotografiert werden.
Der Vogel mit seinem grau-schwarzen Gefieder und – in diesem Fall – mit den ausgeprägten weißen Abzeichen ist zwar nicht viel größer als ein Star. Aber er wirkt deutlich massiger. Der Raubwürger ist ein gar nicht so seltener Wintergast auf den freien Flächen des südlichen Brandenburgs. Schon beim Blick durch das Fernglas fiel aber der insgesamt sehr helle Eindruck des Gefieders auf. Wie auf dem Foto des fliegenden Vogels zu erkennen ist, sind die Oberdecken der Flügel von einem ausgeprägten Weiß charakterisiert. Dazu kommt die – ebenfalls auf dem Foto – erkennbare Farbe der Oberschwanzdecken. Diese sind weißlich und nicht grau, wie bei der hier brütenden Nominatform.
Auch die weiße Stirn legt nahe, daß es sich um die Unterart homeyeri handeln könnte. Die Zeichnungen im Kosmos-Naturführer: Der Kosmos Vogelführer: Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens von Killian Mullarney, Lars Svensson und Dan Zetterström passen perfekt. Einige Handbücher vermelden allerdings, daß die Unterart homeyeri feldornithologisch nicht von der Nominatform zu unterscheiden sei. Das gilt z.B. für das Handbuch der Vögel Mitteleuropas von Urs N. Glutz von Blotzheim, Aula-Verlag, Wiesbaden. Eine nähere Erläuterung – abseits vom Verweis auf klinale Überschneidungen und Bruten zwischen den Unterarten – fehlt allerdings. Das Handbook of the Birds of the World – Volume 13 Penduline-Tits to Shrikes, edited by Josep del Hoyo, Andrew Elliott, David A. Christie, published by Lynx Edicions sieht da offensichtlich kein Problem.
Auffallend war die – für einen Raubwürger – eher geringe Fluchtdistanz. Mit Geduld konnte ich den Vogel bei seinen Nahrungsflügen, die ihn immer näher an das Auto auf der Piste des Windparks führten, gut fotografieren. Das habe ich so bei den hier einheimischen Würgern noch nicht erlebt.
Der Raubwürger ist ein begehrtes Fotoobjekt für alle Vogelfotografen. Das liegt sicher an seiner kontrastreichen Färbung, seiner Scheu, seiner relativen Seltenheit (zumindest im Westen Deutschlands) und wohl nicht zuletzt an den bemerkenswerten Ruf, den dieser Singvogel hat. Der Raubwürger spießt nämlich gelegentlich seine Beute auf Dornen und Stacheldraht auf, um sie entweder besser als Futter bearbeiten zu können oder um die Beute für Notzeiten aufzubewahren. Das konnte an dem Sonnenblumenfeld nicht beobachtet werden.
In Brandenburg befindet sich mit mehr als 50 % Anteil die größte deutsche Anbauregion für Sonnenblumen. Fläche beträgt ca. 9.300 ha . Vor allem auf leichten Böden, auf denen Raps keine stabilen Ertragsvorteile bietet, bieten Sonnenblumen wegen geringerer variabler Kosten wettbewerbsfähige Deckungsbeiträge. Der Anbauschwerpunkt liegt im östlichen und südlichen Brandenburg zu dem der Niedere Fläming gehört.
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