Fototips für den Dümmer

Großer BrachvogelIm Frühjahr und Herbst suchen tausende durchziehende Vögel auf den Verlandungsflächen nach Futter. Aber auch selten gewordene Brutvogelarten wie Kiebitz (Vanellus vanellus), Bekassine (Gallinago gallinago), Uferschnepfe (Limosa limosa), Großer Brachvogel (Numenius arquata) und Rotschenkel (Tringa totanus) haben hier eine Heimat (noch).

Im zeitigen Frühjahr steigen über den Wiesen Große Brachvögel auf, um trillernd ihre Revieransprüche anzuzeigen. Der flötende Ruf des Brachvogels ist ebnso wie die anderen hübschen Flugrufe ein unverwechselbarer Bestandteil dieses Landschaft. Die feuchten Niedermoorböden am Dümmer bieten nicht nur den Großen Brachvögeln ein gutes Nahrungsrevier. Gegen Abend ist in Deichnähe das vibrierendes Meckern der Bekassine zu hören, welches diese seltsamen Geräusche im Sturzflug mit seinen abgespreizten Schwanzfedern erzeugt.

Bedeutsam ist der Dümmer für Brutvögel ausgedehnter Röhrichtflächen und Verlandungszonen sowie des Feuchtgrünlandes. Röhrichtbewohner wie Rohrschwirl (Locustella luscinioides), Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) und Wasserralle (Rallus aquaticus) erreichen landesweit bedeutende Brutbestände. Die Bestände der Feuchtgrünland bewohnenden Limikolenarten Uferschnepfe, Großer Brachvogel, Bekassine und Kiebitz gehören zu den bedeutendsten binnenländischen Brutvorkommen.

Die meisten Vogelarten halten sich während des Frühjahrs- und Herbstzuges im Dümmergebiet auf. Wenn man Glück hat, kann man dreierlei Wiesenvögel, den  Großer Brachvogel, den Rotschenkel und die Uferschnepfe im Ochsenmoor auf Pfählen sitzen sehen. Sie halten dann – hoffentlich – gemeinsam Ausschau nach ihrem Nachwuchs. Beste Beobachtungsmöglichkeiten ergeben sich an der Teich- und Vogelwiese südlich vom See oder am Naturschutzgebiet Hohe Sieben. Hier lassen sich die Uferschnepfen, Graugänse (Anser anser) aber auch Bekassine relativ gut teilweise von asphaltierten Wegen beobachten. Während der Zugzeit rasten dort hunderte Kampfläufer (Philomachus pugnax), welche sich für den Weiterzug mit Nahrung versorgen. Aber auch Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria) und Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola) ziehen regelmäßig durch. Im Spätherbst erscheinen Greifvögel wie die Kornweihe (Circus cyaneus), um in milden Wintern im Dümmergebiet zu bleiben. Ebenfalls im Winterhalbjahr wird immer mal eine Rohrdommel (Botaurus stellaris) gesichtet und mit viel Glück auch fotografiert. Selbst die Sumpfohreule (Asio flammeus) nimmt neu hergerichtete Lebensräume zeitweise an, obwohl in erster Linie die Wühlmausgradation die Eulen zum Verweilen veranlaßt. Auf der Seefläche überwintern jährlich tausende Enten, überwiegend Stockenten (Anas platyrhynchos), aber auch

Knäkenten (Anas querquedula), Krickenten (Anas crecca), Tafelenten (Aythya ferina) und Reiherenten (Aythya fuligula). Dazu gesellen sich Zwergsäger (Mergellus albellus), Mittelsäger (Mergus serrator) und Gänsesäger (Mergus merganser). Manchmal ist aber auch eine Seltenheit zu beobachten. So konnte bird-lens.com am 16.02.07 eine Kanadapfeifente (Anas americana) in der Südbucht des Dümmer beobachten.

Aufgrund der zu überbrückenden Entfernung empfiehlt es sich, Brennweiten ab 500 mm einzusetzen. Oftmals ist eine Brennweite von 600 mm (gegebenenfalls mit 1.4 x Konverter) unumgänglich. Einige Vogelarten lassen sich am besten vom Auto aus fotografieren, da sie Menschen gegenüber eine hohe Fluchtdistanz haben. Es muß aber betont werden, daß die Fotografiermöglichkeiten am Dümmer grundsätzlich sehr gut, mitunter aber wechselhaft sind. So kann man während des Frühjahres, aber auch im Winter, seltene Vogelarten antreffen. Ich habe aber auch schon das Dümmergebiet aufgesucht, ohne eine gute Aufnahme gemacht zu haben. Wie fast überall, läßt sich auch am Dümmer nur mit Geduld, Ortskenntnis, Ausdauer und Kreativität etwas erreichen.

Der etwas mehr als 6 km² große Dümmer ist der zweitgrößte See in Niedersachsen. Er befindet sich in einem flachen Grundmoränengebiet am Fuße des Wiehengebirges. Nach der Bornbachumleitung wird der See hauptsächlich von der von Süden einmündenden Hunte gespeist.

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