Als Bewohner der heißen, trockenen Halbwüsten und Savannen mit vereinzelten Sträuchern oder Akazienbüschen und Hainen von Dattelpalmen, ist dieser langbeinige, elegante Heckensänger mit seinem langem, abgestuftem und meist hoch gespanntem Schwanz ein seltener Gast in der Westpaläarktis. Auf der Wunschliste vieler Vogelbeobachter und Fotografen steht er daher ganz oben. Die Rede ist vom Rußheckensänger (Cercotrichas podobe)!
Während einer Rockjumper-Tour im Norden Kameruns im April 2017 besuchte bird-lens.com auch den weiten Sahel-Gürtel im nördlichen Kamerun. Hier war der Rußheckensänger sogar recht häufig. Normalerweise konnte ein Rußheckensänger schon vom Wagen aus oder kurz nachdem wir das Auto verlassen hatten, gesehen werden. Gerne hielt er sich auf in offeneren Bereichen und nicht nur in niedrigen, dornigen Gebüschen auf.
Der Rußheckensänger gilt in seinen Kernlebensräumen als verbreitet oder sehr verbreitet. Allgemein wird er als sesshafter Bewohner dieses heißen und trockenen Habitats betrachtet, obwohl es offensichtlich zu kurzen Wanderungsbewegungen kommt, da die Art als regelmäßiger Winterbesucher südlich von Äthiopien und Somalia dokumentiert ist. Als Irrgast wurde er aus teils weit entfernten benachbarte Regionen nördlich und südlich des dokumentierten Verbreitungsgebiets gemeldet.
Vermutlich ist die Tendenz umherr zu irren der Grund, was den Rußheckensänger zu einem der regelmäßigeren Besucher der Subsahara-Region der Westpaläarktis macht. Dazu kommt, daß die Beobachtungsintensität, die Vogelkenntnisse und das Bewusstsein der Beobachter in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Damit hat sich die Art von einem extrem seltenen Irrgast zu einem seltenen jährlichen Besucher in der Region der Westpaläarktis entwickelt. Es ist wohl kein Zufall, dass fast alle Aufzeichnungen des Rußheckensängers in den letzten Jahren von den zur Zugzeit im Süden Israels anwesenden Vogelbeobachtern stammen. Während der frühen Frühlingszeit (hauptsächlich März und Anfang April) ist das Gebiet normalerweise von Horden an Vogelbeobachtern bevölkert, die den Frühlingszug vor allem der Greifvögel über Eilat erleben wollen.
Abgesehen vom Frühjahr gibt es aber auch eine ganze Reihe von Meldungen aus Israel die sowohl die Herbstmonate als auch die Zeit der Überwinterung betreffen. Auch Ägyptens Küste am Roten Meer hat in letzter Zeit verstärkt Rußheckensänger zu verzeichnen. Wobei auch hier der Aufschwung zweifellos ebenfalls auf verstärkte Vogelbeobachtungen zurückzuführen ist.
Wie Josh Jones in seinem (auf englisch erschienenen) Artikel in www.birdguides .com sehr schön darstellt, ist Israel der Ort geworden, zu dem begeisterte Westpaläarktis-Vogelkundler in der Hoffnung reisen den Rußheckensänger zu entdecken. In der richtigen Zeit sind dann durchaus ein oder zwei Vögel vor Ort. Die Vögel tendieren dazu, im März anzukommen. Jedoch sind sie doch insofern Irrgäste, daß ihr Vorkommen unvorhersehbar ist. Eine Beobachtung ist weit davon entfernt, garantiert zu sein. In der jüngsten Vergangenheit kam ein beträchtlicher Teil der Aufzeichnungen von den verschiedenen Vogelbeobachtungsstätten in der Umgebung von Eilat: Dazu gehören der Holland Park, das Israel Bird Ringing Center Eilat (IBRCE), nordöstlich der Hauptstadt und auch um die verschiedenen Dattelplantagen herum. Weiter nördlich entlang des Arava-Tals gibt es Aufzeichnungen aus dem Gebiet entlang der Hauptstraße zwischen den Kilometermarkierungen KM19-20 und vom Kibbutz Lotan. Am besten scheint aber das das Yotvata-Gebiet zu sein, wo an mehreren Stellen (u.a. am Klärwerk oder den bewässerten Pivot-Felder) Vögel gesehen wurden.
Wie die Schuppenkopfprinie (Spiloptila clamans) ist der Rußheckensänger ein weiterer Beitrag um das Portfolio westpaläarktischer Vögel bei bird-lens.com zu vervollständigen. Obwohl nur im äußersten Süden der Grenze der Westpaläarktis anzutreffen, ist dieser nette, kleine Vogel, der in der Sahelzone heimisch ist, ein willkommener Beitrag zur Abrundung der Vögel im „Picture Shop“.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Alaska oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird–lens.com einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.