Bird Island, die Vogelinsel der Seychellen

Auf Bird Island gibt es nur ein Touristencamp mit zwei Dutzend kleinen Bungalows, die unter maximaler Berücksichtigung des Naturschutzes verwaltet werden. Ziel ist es, das Zusammenleben von Touristen und den gefiederten Gästen der Insel, u.a. nämlich  Millionen von Rußseeschwalben, zu ermöglichen. Wenige Stunden auf der Insel reichen aus, um zu begreifen, dass hier die Vögel die wahren Hausherren sind. Ohne Scheu bleiben Noddiseeschwalben (Anous stolidus) auf dem abgebrochenen Stumpf einer Palme sitzen. Fast können wir sie mit den Händen anfassen. Überall treffen wir diese schokoladenbraunen Seeschwalben an. Sie sitzen auf den langen Rispenblättern der Kokospalmen oder dösen in der Mittagshitze in großen Gruppen am Sandstrand. Einige haben sich in den Schatten auf unserer Veranda zurückgezogen. Noddi-Seeschwalben nähern sich auch von selbst den Bungalows, völlig gleichgültig gegenüber der Präsenz des Menschen. Feenseeschwalben (Gygis alba) nisten auf der Insel und es ist nicht schwierig, einige Individuen beim Füttern der Jungen auf den nahe gelegenen Bäumen des Camps zu beobachten. Auf der Insel sind etwa zwanzig Vogelarten präsent, aber es sind die Rußseeschwalben (Sterna fuscata), die Bird Island einzigartig auf der Welt machen: von Mai bis Oktober nisten Millionen dieser Vögel auf der Insel.

Es ist schwer, die Erlaubnis zu erhalten, das Kerngebiet der Kolonie zu besuchen. Doch auch schon aus den Randbezirken, dort wo Spazierwege von und zum weiten Sandstrand führen, ist die Aktivität der Vögel wunderbar zu erleben. Die Geräuschkulisse ist frenetisch, im Himmel wie am Boden; es ist schwer sich vorzustellen, ein ähnliches Spektakel noch mal zu erleben. Wenn sich die Brutpaare gebildet haben, werden geeignete Plätze zur Eiablage gesucht. Der Himmel ist dann bedeckt von umherflatternden Rußseeschwalben. Das Gekreische beim Umherfliegen ist ohrenbetäubend. Die Vögel verfolgen einander, scharfe Rufe ausstoßend; dann setzen sie sich auf dem Boden ab und das Männchen beginnt das Weibchen zu umwerben, offensichtlich gleichgültig gegenüber dem Treiben der übrigen Hunderttausenden von Vögeln. Nicht einmal in der Nacht lässt das laute Treiben der Rußseeschwalben nach. Wenn man es nicht selbst in einem der Bungalows erlebt, ist es leicht, sich vorzustellen, dass es auf Bird Island, der Vogelinsel, schwer ist, Schlaf zu finden.

Bird Island ist tatsächlich die Vogelinsel überhaupt. Diese faszinierende und interessante Inseln für den Naturliebhaber und Naturfotografen ist ein Korallenatoll, der ca. 100 Kilometer nördlich von Mahe mitten im indischen Ozean gelegen ist. Diese Insel ist vielleicht das beste Beispiel dafür, wie auf den Seychellen die Präsenz von Touristen mit den Bedürfnissen der Natur in Einklang gebracht werden kann.

Wenn es dunkel wird, erscheinen Geisterkrabben (Ocypode spec.) aus den Sandhöhlen an der Uferböschung und bevölkern den Strand. Wie gespenstische Schatten rennen sie am Brandungssaum entlang.

Rasch versinkt abends die Sonne hinter den Rand des Meeres, und die Kokospalmen stehen als Kulisse gegen den roten Himmel. Doch für die meisten Vögel auf Bird Island ist auch jetzt keine Pause. Ihre schrillen Rufe und das Betteln der Jungen nach Nahrung vermischen sich mit dem Rauschen der Meeresbrandung zu einer paradiesischen Sinfonie.

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