Zuerst ist nur das farbige – wie ich meine gelbe – Auge zu sehen. Dann fallen auch die kanariengelbe Brust und das olivgrüne Gefieder auf. Erst zu Hause kann ich den Vogel als eine Yellow-throated Apalis oder auf Deutsch Gelbkehl-Feinsänger (Apalis flavigularis) bestimmen. In der älteren Bestimmungsliteratur wird diese Art noch als flavigularis – Subspezies der Bar-throated Apalis (Apalis thoracica) benannt. Na, super, das ist nämlich auch ein very-restricted range-Species.
Die Fahrt in Serpentinen im ersten Morgenlicht ist geschafft. Dann geht es weiter an der Trout Farm vorbei hoch den Dirt Track zum William´s Fall. Ein echter Traum dieser Wasserfall im schönsten Sommerlicht. An den Rändern steht sehr schöner Galeriewald. Leider ist diese wunderschöne Stelle nicht nur von Vögeln sehr gut besucht. Die Touris scheinen hier am Wochenende durchaus einzufallen, wie man anhand der vielen Verpackungsreste sehen kann. Immerhin kann ich aber einige Langschwanzstelzen (Motacilla clara) und einen Sternrötel (Pogonocichla stellata), der interessanterweise ganz ungeschützt auf einem blättrigen, staubigen Boden auf Nahrungssuche ist, sehen. Ich laufe dann mal den steilen Weg durch eine Kiefern-Plantage herunter zum Fluß und folge einem traumhaften, wenn auch steilen Weg, am tosenden Wild-Bach entlang mit sehr schöner Ufervegetation. Die Bäume entsprechen wohl weitgehend der urtümlichen Vegetationszusammensetzung. Die Bäume sind sicher auch voll mit Vögeln. Das Dumme ist nur, daß man sie nicht hört, da das Rauschen des Wassers alles übertönt. Hey, das sind doch die berühmten Weißschwanzhaubenschnäpper (Trochocercus albonotatus), der stolz seinen Schwanzfächer präsentiert. Wow, ein eindrucksvolles Bild.
Gegen 8:00 bin ich wieder am Wasserfall und setze mich noch eine Weile auf die Felsen. Dort sehe ich dann wieder den Vogel, der mich anfangs sehr an eine Grünkappeneremomela (Eremomela scotops) erinnert. Gut zu erkennen ist das helle Auge. Aha, das ist also eine Yellow-throated Apalis. Auch der Mulunguzi Dam bringt in einem Mixed flock verschiedener Singvögel die gelbkehlige Exemplare der Rasse der Bar-throated Apalis. Die Art scheint hier oben auf dem Zomba-Plateau doch recht häufig zu sein.
Das Zomba Plateau ist tatsächlich einzigartig. Es handelt sich um eine große Platte eines Berges, der aus den Niederungen recht abrupt aufsteigt und sich bis auf 1.800 m NN Höhe erhebt. Das Plateau verfügt über sehr angenehme Temperaturen und wird u.a. forstwirtschaftlich mit ausgedehnten Zedern-, Pinien- und Zypressenwälder genutzt. Die Attraktivität für die einheimische Tierwelt ist dort naturgemäß eher limitiert. Aber anderswo ist die Vegetation wild und weist viele einheimische Elemente auf. Der obere Teil des Plateaus- ist von Bächen durchzogen, die häufig in Wasserfällen und/ oder stille Seen münden. Das Plateau ist insgesamt sehr gut zu erwandern oder auch zu befahren. Ob zu Fuß oder mit dem Auto, es gibt immer etwas zu sehen. Zu den Wildtieren gehören bei den Vögeln u.a. auch der Schopfadler (Lophaetus occipitalis) und der Augurbussard (Buteo augur). Das Wetter hier ist nicht so eindeutig wie anderswo in Malawi, so dass es sich lohnt, auch in der “trockenen” Jahreszeit Regenkleidung dabei zu haben. Hier wird es auch kalt, besonders nachts. Man sollte daran denken, warme Kleidung mitzubringen.
Unterkunft auf dem Plateau ermöglicht ein Luxushotel. Es ist das berühmte Sunbird Ku Chawe – oder Ku Chawe Inn – , am Rande des Berges. Eine Alternative ist ein Campingplatz und die weiter oben geschilderte einfache Unterkunft einer lokalen Schule. Hier handelt es sich um das sogenannte Montfort Cottage direkt neben den Ku Chawe Inn. Hier zu übernachten ist deutlich billiger als selbst für 60 US $ in der Forest Lodge zu übernachten. Die Telefonnummer von Schwester Immaculata von der St. Marys 2nd School ist das Einzige, was man braucht, um dort oben für 2 Tage wohnen zu können. Es liegt neben dem Ku chawe Inn und keine 200m weiter ist auch die Ausschilderung zu der Cottage zu finden. Auf der Veranda genießt man den einmaligen Blick auf das nächtliche Zomba, das unten in der Ferne vor sich hinleuchtet. In aller Herrgottsfrüh kündigt sich ein traumhafter Morgen an; die Sonne geht über dem gegenüberliegenden Bergkamm auf
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