Steinschmätzer in der ostafrikanischen Steppe

SteinschmätzerEin Nachmittagsausflug im südlichen Taita Wildlife Refuge. Ein alter Bekannter steht dann am Pistenrand. Es ist ein Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe). Wenig später sind noch viel mehr Steinschmätzer in diesem schon sehr staubigen und intensiv landwirtschaftlich genutzten Gelände zu sehen. Die ortansässige „Community“ hat sich das Recht ausbedungen, Teile der Savanne für ihre Rinder als Weide nutzen zu können. Die Steinschmätzer scheinen sich hier ein richtiges Stell-dich-ein zu geben. Die Ebne ist fast kahl; offensichtlich überweidet. Aber gerade das scheint die Steinschmätzer besonders anzuziehen. Sie tauchten in den geeigneten Gebieten – wobei die Grenzen für den Betrachter nicht wirklich erkennbar abgegrenzt sind – teils in einem Abstand von wenigen 100 Metern auf. Der Bewegungsraum scheint mit unsichtbaren Grenzen abgesteckt zu sein. Wenn sich der Land Cruiser nähert, fliegen oder laufen sie ein wenig weiter. Dann jedoch passieren sie den Wagen in einem Schleifenflug und sitzen auf einmal hinter dem Fahrzeugheck. Für mich, ein klarer Hinweis für ein Winter- Territorium.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob unser Guide noch anmerkt, daß in diesem Habitat eigentlich eher Isabellsteinschmätzer (Oenanthe isabellina) anzutreffen sind. Ich glaube es fast nicht. In den abgegrasten Bereichen, dort wo die Rinder ihre Spuren im Staub hinterlassen, scheinen sich die Steinschmätzer richtig wohl zu fühlen. Na, gut, so denke ich: das sieht ja auch fast wie in der waldfreien Tundra aus.

Inwiefern überhaupt die Gattung der Steinschmätzer in Afrika Territorien belegt, war vor nicht allzu langer Zeit gar nicht so genau bekannt. Immerhin fiel schon früh auf, daß Steinschmätzer in Ägypten weitgehend stumm sind. Dafür fand man heraus, daß in den Winterquartieren in Tansania einige Streitigkeiten beobachtet werden konnten: Hinweise auf Territorialismus fehlten jedoch. Andere Wissenschaftler behaupten jedoch, dass die Männchen im Winter in Senegal sich gegenseitig häufig verfolgen und eine starke Intoleranz gegenüber anderen Steinschmätzerarten zeigen, was eine Verteilung von Individuen in verschiedenen und verteidigte Gebieten impliziert.

Im Journal für Ornithologie vom Oktober 1983 wird intensiv über die Einnischung und die interspezifische Territorialität überwinternder Steinschmätzer in Kenia berichtet.

Darin heißt es, daß vermutlich ähnliche Habitatansprüche, fehlende nahrungsökologische Trennung und die Nahrungsarmut der Habitate die Ursache für interspezifische Territorialität sympatrisch vorkommender Steinschmätzer(Oenanthe)-Arten sind. Bei zwischenartlichen Auseinandersetzungen im Brutgebiet ergab sich in der Studie eine Rangordnung Isabellsteinschmätzer  — Steinschmätzer — Nonnenschmätzer. Im Winterquartier in Kenia besetzten sowohl Männchen als auch Weibchen von Isabellsteinschmätzer — Steinschmätzer — Nonnensteinschmätzer (Oenanthe pleschanka) getrennte Reviere und verteidigten sie gegen gleich- wie andersgeschlechtliche Artgenossen Einzelne Individuen besetzten Steinschmätzer mindestens 29 Tage lang ihr Revier. Die Auseinandersetzungen von Isabell- und Steinschmätzer sind insofern interessant, als sich das Verhalten der beiden Oenanthe-Arten im Brutgebiet und im Winterquartier unterschiedlich darstellt. Im Brutgebiet ist die fehlende Aggressivität von Stein- gegenüber Isabellschmätzern schon früh festgestellt worden.

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