Vor Merzouga häufen sich auf einmal mitten in der Wüste mit sich wild kreuzenden Pisten die ersten Hotelschilder. Nun ist es nicht mehr weit zum temporären See von Merzouga südlich der Kleinstadt Erfoud. Das Hostal in Merzouga hat es zu einiger Bekanntheit gebracht. Es wird von Familie mit einem deutschsprechenden „Chef“ betrieben. Die Familie hat sogar verwandtschaftlichen Anhang in Deutschland. Auf einer Lehmmauer steht der erste Wüstensperling (Passer simplex). Der Wüstensperling ist ein kleiner Singvogel, der in Nordafrika und Zentralasien sein Verbreitungsgebiet hat und bei meiner Reise in die Gegend im Juni 2002 recht häufig war. Die Erinnerung an den Wüstensperling verbindet sich mit dem Eindruck eines durchaus häufigen Vogels hier an dem Ort in der Nähe eines Sees mit den einzigen großen marokkanischen Sanddünen in Reichweite. Die Spatzen konnten sehr gut beobachtet werden. Sie waren gar nicht scheu. Die Wüstensperlinge konnten u.a. dabei fotografiert werden, wie die Jungvögel von ihren Eltern gefüttert wurden. Der See ist mehr eine Lagune, die nur alle Jubeljahre mal vorhanden ist – wenn es im Frühjahr anständig geregnet hat. Die Sanddünen des Erg Chebbi sind dagegen permanent zu bewundern und ein echter Wahnsinn.
Marokko, eines der nördlichsten Länder Afrikas, ist ein Top-Touristenziel. Marokko liegt im Nordwesten Afrikas und ist im Wesentlichen ein afrikanisches Land mit einer großen Mittelmeerregion entlang der Küste. Außerdem klingt Marokko vielleicht nicht wie ein Paradies für Vogelbeobachter, aber Marokko bietet überraschend gute Vogelbeobachtungen in verschiedenen Lebensräumen. Marokko ist eines der beliebtesten Reiseziele für Vogelkundler auf der Suche nach gefährdeten oder seltenen Arten der Paläarktis. Marokko bietet sandige Wüsten der Sahara, hohe Berge der Atlas-Gebirgskette und Küstenstreifen entlang des Atlantiks. Der exotischste Teil ist sicherlich die Sahara. Das Gebiet liegt südlich des Hohen und Anti-Atlas. Im östlichen Teil erstrecken sich Palmenoasen entlang der Flüsse. Einige Gebiete bieten landschaftlich reizvolle, spektakuläre Landschaften mit wellenförmigen Dünen, wie man sie in Kinofilmen sehen kann. Die Region besteht aber hauptsächlich aus Wüsten mit mehr oder weniger großen Steinen in der Kieselwüste.
Die zu beobachtenden Vogelarten unterscheiden sich je nach Region erheblich. Viele in der Wüste lebende Arten, einschließlich Lerchen und Sandhühner, sind in den Wüsten verbreitet; andere Vögel der endlos erscheinenden Wüste sind in ihrer Verbreitung allerdings erstaunlich eingeschränkt.
Leider sinkt die Zahl der Wüstensperlinge dramatisch, da neue Hotels für den Tourismus gebaut werden, die leider den Haussperling (Passer domesticus) anziehen. Die Konkurrenz mit dem größeren Verwandten ist eine echte Bedrohung für den Wüsten-Spatz, da Haussperlinge den größten Teil der zur Verfügung stehenden Nistplätze beanspruchen. Die schnelle Entwicklung des Tourismus in der Region wirkt sich nicht nur auf diese Art aus. Die Landschaft insgesamt läuft Gefahr ihren fragilen und extremen Lebensraum einzubüßen.
Es heißt, daß man inzwischen für diese Vogelart, den Wüstensperling, einen Ritt auf Dromedaren in ein Berbercamp innerhalb der Dünenlandschaft auf sich nehmen muß. Bei meiner Reise, noch vor wenigen Jahren, ließ er sich auch außerhalb des Erg Chebbis problemlos in den Dörfern beobachten. Heutzutage ist er dort weitgehend von Haussperlingen verdrängt worden.
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