Im Zeitalter digitaler Vollformatkameras mit einem sehr schnellen Autofokus sind Flugaufnahmen möglich, die früher (fast) undenkbar waren. Startende Enten sind ja noch relativ einfach möglich. Aber, wer hat es damals schon geschafft, einen fliegenden Sperber zu fotografieren? Auch andere Landvögel wurden meistens nur beim Start abgelichtet: Sie sind oft zu scheu, zu weit entfernt und ihr Flug ist zu weiträumig und schnell. Bei Kleinvögeln kommt die große Wendigkeit und der schnelle Flügelschlag erschwerend hinzu. Seevögel liefern die besten Voraussetzungen, um relativ einfach gute Flugaufnahmen zu machen. Sie kommen zahlreich vor, sie sind groß und bewegen sich deshalb nicht zu schnell. Zur Brutzeit erscheinen sie an Land – wenn auch häufig an ziemlich unzugänglichen Küsten. Außerdem sind sie im Flug überhaupt nicht scheu. Mit diesen Eigenschaften sind die relativ großen Seevögel auch heute noch nicht nur für den Einsteiger- Vogelfotografen geeignete Motive, um Flugaufnahmen in ihrer ganzen Bandbreite zu machen. Mit einem sehr schnellen Autofokus wie dem an der Canon EOS 1DX oder einer Canon EOS 5DsR sind Aufnahmen mit möglichst geringer Bewegungsunschärfe oder – ganz im Gegenteil – Mitziehaufnahmen mit langen Belichtungszeiten und trotzdem fokussierten Flugobjekten möglich.
Dabei ist zu beachten, daß kleine Singvögel wie Meisen ihre Flügel bis über 20-mal in der Sekunde schlagen. Um knackscharfe Fotos ohne Bewegungsunschärfe zu erhalten, sind dann Belichtungszeiten um die 1/4.000 Sek. nötig. Dass Seevögel nur bis zu 10-mal pro Sekunde ihre Flügel schlagen ist im Zeitalter hoher ISO-Zahlen moderner Kameras kein großes Argument mehr. Außer bei dunklem Himmel und diesigem Wetter wird man nicht darauf angewiesen sein, mit 1/1.ooo bis 1/2.000 Sek. Zu fotografieren. Lichtstarke Teleobjektive sind aufgrund der Entfernungen und der dann häufig notwendigen Nutzung von Konvertern sowieso ein Muß. So weit so gut.
Einen Wermutstropfen hat die Fotografie auf fliegende Seevögel allerdings schon. Derjenige, der sie vor die Linse bekommen möchte, muss weit fahren. Einerseits sind die größten Vogelkolonien auf einen ausreichenden Nachschub an Nahrung für die Jungenaufzucht angewiesen. Den gibt es ausreichend nur an fischreichen Meeresgewässern. Andererseits machen Flugaufnahmen mit möglichst geringer Bewegungsunschärfe oder Mitziehaufnahmen mit langen Belichtungszeiten vor allem vor einem Hintergrund Sinn, der nicht der Himmel mit den dadurch hervorgerufenen Kontrastproblemen ist. Wenn es geht, sollten Aufnahmen sowohl in Augenhöhe, als auch von oben und von unten gemacht werden.
Damit sind die in Frage kommenden Fotografierorte schon ziemlich eingegrenzt: Man ist auf kleine Felseninseln und/oder auf die Fotografie in steilen Felswänden angewiesen. Die Küsten Islands, Norwegens oder der Britischen Inseln sind damit allerdings reich gesegnet.
Der kürzeste Weg immerhin führt nach Helgoland. Vom Oberland aus, sind bereits ausgezeichnete Aufnahmen von Dreizehenmöwen, Eissturmvögeln und vor allem Basstölpeln möglich. Wer – auch vom fotografischen Standpunkt aus – ausgezeichnete Gebiete aufsuchen möchte, den führt sein Weg nach Nordengland und Schottland.
Nur wenige Kilometer von der bizarren Felsküste der schottischen North Western Highlands entfernt gelegen, ist Handa Island eine Top Destination. Die wild zerklüftete Insel ist nur vier Quadratkilometer groß steigt aber im Westteil auf bis zu 150 Meter an. Eindrucksvolle meeresexponierte Steilfelsen bietet die Insel Handa damit. Diese bieten vielen nordischen Seevögeln (außer Kormoranen (Phalacrocorax carbo) und Basstölpeln (Morus bassanus) aufgrund ihrer Abgelegenheit und der guten Fischgründe optimale Brutbedingungen. Die Liste der Brutvögel kann sich sehen lassen: Handa ist Heimat von Trottellumme (Uria aalge), Tordalken (Alca torda), Gryllteisten (Cepphus grylle), Papageitaucher (Fratercula arctica), Sturmmöwen (Larus canus), Mantelmöwen (Larus marinus), Silbermöwen (Larus argentatus), Dreizehenmöwen (Rissa tridactyla), und Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis).
Ein etwas kürzerer Weg in ausgezeichnete Gebiete führt nach Nordengland nah an der Grenze zu Schottland. Von New-castle im Osten Englands sind es nur zwei Stunden bis Seahouses, dem kleinen Ausgangshafen für Fahrten auf die Farnes-Inseln. Wer dort einen „all-day-trip“ bucht, bringt einmalige Eindrücke und Aufnahmen mit. Tordalken, Papageitaucher, Trottellummen und Dreizehenmöwen sowie andere Möwenarten, die den Alken die Fische auf dem Rückweg zum Nest versuchen abzujagen. Von Seahouses nach Norden ist es nur eine Stunde bis St. Abb’s, einem der landschaftlich schönsten Seevogelgebiete: steile Klippen, zerklüftete Buchten mit Dreizehenmöwen, Eissturmvögeln und Trottellummen. Lange Züge von Basstölpeln ziehen von den Fischgründen nach Bass Rock, der in Sichtweite liegt. Ihn erreicht man von North Berwick aus. Ein weiteres sehr schönes Gebiet ist das Fowlsheugh RSPB. Dieses ist aber nur schlecht ausgeschildert.
Nicht nur auf Handa sondern auch auf anderen Vogelinseln des Nordatlantik bestehen sehr gute Fotografiermöglichkeiten. Da seien Norwegens Vogelfelsen Hornöya (Hornøya) östlich von Vardö sowie der Vogelfelsen Ekkeröy bei Vadsö und die Insel Runde, südwestlich von Ålesund (Norwegens südlichste Brutkolonie für Seevögel) genannt. Auf den weiter nördlich gelegenen Vogelinseln – wie dem Vogelfelsen Ekkeröy bei Vadsö – kann man dann auch Dickschnabellumme (Uria lomvia) sehen. Ansonsten sind auch hier Gryllteiste, Tordalk, Papageitaucher, Sturmmöwe, Mantelmöwe, Silbermöwe, Dreizehenmöwe und schließlich die Krähenscharbe (Phalacrocorax aristotelis) zu beobachten und zu fotografieren.
In Norwegen sind oft die Berge sehr hoch. Dann sind riskante Klettereien mit dem schweren Kamera-Equipment nötig. In Großbritannien hat man insgesamt eine breite Auswahl an guten Plätzen in vielen nicht zu großen Höhenlagen. Doch auch hier ist Vorsicht angesagt: Scheinbar leichte Hügel können besonders bei Nässe zu gefährlichen Rutschbahnen in Richtung Steilkante werden.
Ein Stativ mit einem hochwertigen Teleneiger ist bei den teils stundenlangen Fotosessions hochwillkommen. Ein Beispiel ist der ProMediaGear GKJr. Katana Junior Teleneiger. Aber auch ein Einbeinstativ entlastet beim stundenlangen Verfolgen der Vögel im Sucher.
Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen in nahe und ferne Vogelgebiete unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Sehr schöne Vogel-Beobachtungen und – Aufnahmen konnte bird-lens.com u.a. auch in Europa in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in Frankreich, in Portugal, in Spanien und natürlich in Deutschland von Helgoland bis Bayern machen.
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