Das Boot tuckert langsam durch das ruhige Gewässer, damit man die zahlreichen Reiher, Eisvögel, Kormorane, Greifvögel und Singvögel gut beobachten kann, die sich im Gebüsch und in den Bäumen am Ufer aufhalten. Da ist plötzlich der seltsame Kahnschnabel (Cochlearius cochlearius) tief im Gebüsch am Rio Pixaim zu sehen.
Morgens um 6:00 Uhr, wenn es noch einigermaßen kühl und die Sonne noch nicht aufgegangen ist, herrscht eine wunderbare Stimmung auf dem Fluss. Manchmal wallen dann sogar noch zarte Nebelschleier über der Wasseroberfläche, die sich aber schnell wieder auflösen. Schon auf dem Weg zum Boot muss man durch einen Trupp Capybara (Hydrochoerus hydrochaeris) laufen, die hier gerne am Flussufer sitzen.
Sobald dann die Sonne aufgegangen ist, wird es heiß im Boot. Teilweise sind die Ufer steil und lehmig, es gibt aber auch kleine Strände, an denen man die gut getarnten Sonnenrallen (Eurypyga helias), Hokko-Hühner (Crax Fasciolata) und natürlich das Capybara oder Wasserschwein beobachten kann. Die Wasserschweine verschwinden oft bei Annäherung mit einem bellenden Laut im Wasser, um dann gut getarnt zwischen den blühenden Wasserhyazinthen das Boot zu beobachten. Ganz früh am Morgen sind die lila Blüten Wasserhyazinthen, die Aguapé-de-Cordao (Eichhornia azurea) genannt werden, noch geschlossen. Die Blüten öffnen sich erst nach längerem Sonnenschein
Die seltsamen Kahnschnäbel (Cochlearius cochlearius) sind für Naturfotografen manchmal nur tief im Gebüsch am träge fliegenden Fluß zu sehen. Nördlich vom Haupteingang zur Fazenda, ca. 500 m in Richtung Brücke der Transpantaneira, führt ein Weg zu einer sogenannte Lagune. In der Trockenzeit ist aber durch Bewuchs kein Wasser zu sehen. Bei zwei Besuchen dort saßen immer 5 oder 6 Tiere in einem schattigen Baum und dösten vor sich hin. Diese ungewöhnlichen Vertreter der Reiher jagen nachts an flachen Seen und Flussufern. An den großen Augen ist die Nachtaktivität zu erkennen. Der Schnabel eignet sich nicht wie bei seinen Artgenossen zu Stochern, sondern eher zum Schöpfen. Männchen sind größer und schwerer als die Weibchen. Sie haben einen schwarzen Federschopf. Der hier gezeigte Vogel mit der beige-braunen Brust und dem braunen Mantel ist ein Jungtier. Kahnschnäbel können bis zu 25 Jahre alt werden. Kahnschnäbel sind inzwischen wohl wirklich selten geworden. Kahnschnäbel werden als Einzelgänger beschrieben. Seltsam ist nur, dass sie immer in kleinen Gruppen tagsüber in ihren Schlafbüschen oder in Galeriebäumen zu finden sind. Dort sitzen sie ziemlich ungestört und ungerührt in ihrem Schlafbaum über dem Wasser.
Die Fazenda Tereza liegt am Ufer des vogelreichen Rio Pixaim. Die 3 Kilometer lange und sehr holperige Abzweigung zur Lodge befindet sich bei Kilometer 63 an der Transpantaneira, kurz hinter dem Mato Grosso Hotel. Diese Unterkunft ist als Fazenda Tereza immer noch ausgeschildert. Neuerdings nennt sie sich aber Southwild Pantanal Lodge.
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