Der Name Enipeas kommt von einer Meeresgottheit. Nach der griechischen Mythologie ist es die Schlucht Enipeas, wo der Musiker Orpheus von Mänaden verschlungen wurde. Sie waren die unsterblichen weiblichen Anhänger des Dionysos, der Gott des rituellen Wahnsinns und der Ekstase. Es ist kein Wunder, dass der Waldweg mit Holzbrücken, der den Enipeas-Fluss überquert, geheimnisumwittert ist. Der 9 km lange Weg führt zu einer wichtigen historischen Stätte auf dem Olymp – der Heiligen Grotte des Hl. Dionysos-Klosters. St. Dionysus verbrachte seine Zeit in Meteora, dann auf dem Berg Athos, in dem er ein frommes Leben führte. Viele Mönche kamen, um seine weisen Worte zu hören.
Litochoro in den Ausläufern der Abhänge des Olymp ist die erste Station nach der Ankunft am internationalen Flughafen von Thessaloniki. Von hier aus ist die bekannte Schlucht im Nationalpark am Berg Olympus das Ziel. Von Litochoron aus fährt man in einer halben Stunde über eine gut ausgebaute Straße nach Prionia. Dieser alte Sägewerkstandort liegt in 1.100 Metern Höhe und ist heute eine Raststation für Olymp-Besucher.
Auf dem Weg kann man eine Reihe von unterschiedlichen Vegetationszonen und Habitaten von typisch mediterraner Macchia an den unteren Hängen durch Buchenwälder (Fagus sp.), Griechische Tannen oder Kefalonische Tanne (Abies cephalonica) und Schwarzkiefer (Pinus nigra), und Schlangenhaut-Kiefer (Pinus heldreichii), auch Lorica-Kiefer oder Panzerkiefer genannt, erkennen.
Viele Bergwanderer beginnen in Prionia ihre Touren. Eine Wanderung durch die reizvolle Enipeasschlucht ist sehr empfehlenswert. Es handelt sich um eine der steilsten und tiefsten Schluchten des Olymp. Es gibt viele schöne Wasserfälle, Brücken und kleine Seen zu bestaunen, während man einem wunderschönen Wanderweg folgt, der mehrmals über den Fluss führt. Drei Hauptquellen speisen oberhalb von Prionia den Enipeas. Im Sommer plätschert er als dünnes Rinnsal zu Tal. Im Frühjahr – während der Schneeschmelze – oder nach den ersten kräftigen Niederschlägen im Herbst kann er aber zu einem tosenden Gebirgsfluss anschwellen.
Am günstigsten ist es, sich mit einem Fahrzeug frühmorgens nach Prionia bringen zu lassen und bergab nach Litochoron zu wandern. Das ist bequemer als der Anstieg und man hat etwas mehr Zeit zum Fotografieren. Ein leichter Spaziergang ist es dennoch nicht: Auch beim Abstieg müssen mehrere Seitentäler durchquert werden und es geht über den schmalen und steinigen Pfad ständig auf und ab. Für die reine Wanderzeit benötigt man auf der 9 Kilometer langen Strecke gut 5 Stunden. Will man während der Wanderung ausgiebig fotografieren, muss man sich einen ganzen Tag Zeit nehmen, denn Motive gibt es im Überfluss. Der gut markierte Weg führt die meiste Zeit durch schattige Kiefern- und Buchenwälder. Unglaublich groß ist die Anzahl der Mauereidechsen (Podarcis muralis), die alle paar Meter über den Weg huschen. Die steilen Felshänge sind der Lebensraum des Felsenkleibers (Sitta neumayer), der Mauerläufers (Tichodroma muraria) und der Wasseramsel (Cinclus cinclus).
Es lohnt sich immer, umgeknickte morsche Bäume und alte verrottete Baumstümpfe genauer zu untersuchen. Alpenbock (Rosalia alpina), Trauerbock (Morimus asper funereus), Nashornkäfer (Oryctes nasicornis), und zahlreiche Prachtkäfer entwickeln sich als Larven im Totholz und sind dort nach dem Schlupf zu beobachten. Unzählige Alpenveilchen (Cyclamen sp.) säumen im Herbst den Weg, im Frühjahr blühen Orchideen und Schachblumen. An feuchten Stellen unmittelbar neben dem Fluss wächst das fleischfressende Fettkraut (Pinguicula hirtiflora). Diese Art wird inzwischen als Pinguicula crystallina ssp. hirtiflora betrachtet. Die Art siedelt bevorzugt auf Kalk oder Serpentin an Felswänden oder quelligen, schattigen Standorten, die durch Sprühwasser oder Überrieselung befeuchtet werden. Nur wenige Meter weiter entdecke ich die berühmteste Pflanze des Olymps: die endemische Jancaea heldreichii. Sie ist mit dem Usambara-Veilchen aus dem tropischen Afrika verwandt und die einzige Art der monotypische Pflanzengattung Jancaea innerhalb der Familie der Gesneriengewächse. Ähnlich wie der Pyrenäen-Felsenteller ist sie eine Reliktpflanze. Dieser Endemit kommt nur am Olymp vor und wächst an steilen, senkrechten, sogar überhängenden Kalkfelsen. Als der Wanderweg direkt am Wasser entlang führt, weckt ein planschendes Geräusch meine Aufmerksamkeit. Mehrere Exemplare des Griechischen Froschs (Rana graeca) springen an einer strömungsgeschützten Stelle ins Wasser. Diese Amphibien bewohnen die klaren, kalten und sauerstoffreichen Gebirgsbäche. Am Ausgang der Schlucht lebt in den Felswänden eine große Kolonie von Halsbanddohlen, der östlichen Unterart der Dohle (Corvus monedula).
Neben der griechischen Mythologie, Legenden und historischen Stätten kann man auch die mehr als 100 Vogelarten und 30 Amphibien- und Reptilienarten bewundern, die weitläufig um den Berg Olympus beheimatet sind. Es ist begeisternd zu sehen, einen Feuersalamander (Salamandra salamandra) direkt auf dem Wanderpfad zu sehen. Der Feuersalamander ist aber nur eine der 30 Amphibien- bzw. Reptilienarten im Mount Olympus Nationalpark.
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