Schwere weiß Vögel mit orange-gelben Köpfen stehen in der Luft vor einer steilen Klippe. Manche tragen grünes “Gemüse” im Schnabel. Direkt vom Weg aus, sind die Vögel dicht an dicht auf ihren Nestern zu sehen. Ohrenbetäubendes Gekreische, beißender Fischgeruch und gelegentlich ein Tropfen von Vogelkot aus der Luft. Es ist kein reines Vergnügen, an den Helgoländer Vogelklippen zu fotografieren.
Dafür kann man sich auf eine – zumindest in Deutschland – einmalige Art bei Flugaufnahmen austoben. Am beeindruckensten sind die Basstölpel (Morus bassanus). Formatfüllende Aufnahmen gelingen bereits mit einer Zoom 80-200. Diese Brennweite ist für Flugaufnahmen sogar perfekt geeignet. Eine 300 mm Brennweite ist schon fast zu viel. Man kann sogar darüber nachdenken, die direkt an den Aussichtspunkten stehenden Nester der Basstölpel mit einem Weitwinkel abzulichten. Anders als zu vielen anderen Gelegeheiten sind längere Brennweiten hier eher nicht angeraten. Während der Brutsaison von April bis August hat man die besten Möglichkeiten, um zu lohnenden Aufnahmen zu kommen. Silbermöwen (Larus argentatus) und Trottellummen (Uria aalge) brüten bevorzugt ebenfalls in den steilen, unzugänglichen Felswänden.
In den Brutkolonien der Vogelfelsen von Helgoland herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Zu meiner Überraschung aber nehmen die Vögel schon nach wenigen Minuten kaum mehr Notiz von den Besuchern. Vermutlich liegt das daran, dass sie schon lange keine Angriffe mehr durch Feinde zu befürchten haben. Hoch oben auf den Felsen thronen die graugansgroßen, bis zu 3 Kilo schweren Basstölpel auf ihren Nestern. Allein schon wegen ihrer beachtlichen Länge von 90 Zentimetern beanspruchen die größten Meeresvögel Europas die etwas breiteren Felsvorsprünge. Die Trottellummen sind derweil mitten in den Felswänden zu finden. Diese Vögel mit ihrem schwarz-weißen Federkleid hocken alle mit dem Kopf zur Wand gerichtet in den Felswänden. Selbst noch mit dem minimalsten Platzangebot kommen die Dreizehnmöwen (Rissa tridactyla) aus. Ihnen reicht bereits eine faustgroße Fläche als Brutplatz aus. Bewundernswert, wie diese zierlichen Möwen sogar mitsamt ihrer Küken auf derart winzigem Raum zurechtkommen.
Vom Wanderweg, der in gut 60 Metern Höhe am Klippenrand entlang führt, bietet sich ein erstklassiger Einblick in das gesamte Sozialleben der Basstölpel und anderer, bei uns nirgendwo sonst vorkommender Hochseevögel. Ob Balz, Nestbau, Brut, Jungenaufzucht, Fütterung oder Streitigkeiten zwischen den Vögeln – von hier aus kann man bequem alles beobachten und fotografieren. Mit faszinierender Eleganz vollführen die Basstölpel ihr akrobatisches „Ballett“ vor den Augen der vielfach angereisten Naturfotografen und anderer, begeisterter Helgolandbesucher. Zu Mehreren gleichzeitig segeln die Vögel über das offene Meer heran. Nicht selten haben sie dabei Tang, abgerupftes Gras oder anderes Nistmaterial im Schnabel. Um ihre Brut- und Ruheplätze im Nordseewind punktgenau anzusteuern, stehen sie – vom Aufwind getragen – häufig sekundenlang auf der Stelle in der Luft. Und dieses Schauspiel spielt sich nur wenige Meter vor den Felsen und den darauf versammelten Fotografen ab. Kaum ein Inselbesucher lässt sich diese Chance entgehen. Von April bis September stehen dort oben die Fotografen und fotografieren um die Wette, sofern das Wetter einigermaßen mitspielt.
Die Vogelfelsen von Helgoland zählen seit Jahren zu den beliebtesten Reisezielen für Ornithologen und andere naturbegeisterte Menschen aus aller Welt. Besonders seit auf den roten Klippen neben Trottellummen, Dreizehenmöwen, Tordalken (Alca torda) und Eissturmvögeln (Fulmarus glacialis) auch die besonders fotogenen Basstölpel in stetig wachsender Zahl brüten, zieht es immer mehr Fotofreunde auf Deutschlands einzige Hochseeinsel. Allein schon wegen ihrer imposanten Größe und einer Flügelspannweite von 1,80 Metern sind die Basstölpel die unumstrittenen Stars der Helgoländer Vogelwelt. Längst haben sich die majestätischen Flieger mit dem makellos weißen Gefieder zu wahren „Touristen-Magneten“ gemausert. Was im Jahr 1991 mit der ersten erfolgreichen Brut eines Basstölpel-Paares begann, hat sich zu einer beispiellosen Erfolgsgeschichte entwickelt. Jahr für Jahr nimmt seither die Zahl der Vögel zu. Inzwischen sind es mehr als 1000 Paare, die im Lummenfelsen und auf der Langen Anna auf schmalen Vorsprüngen ihre Nester errichten.
Allerdings müssen sie sich die wenigen geeigneten Nistplätze dort mit Tausenden von Trottellummen teilen. Kein Wunder, dass bei derart starker Konkurrenz drangvolle Enge herrscht. Es findet sich so gut wie kein Platz mehr, der nicht bereits besetzt wäre. Infolgedessen nisten Basstölpel seit kurzem auch auf dem kleinen Plateau, das der Spitze der Langen Anna, dem berühmten Wahrzeichen Helgolands, vorgelagert ist. Das Plateau gehörte früher zum exponiertesten Aussichtspunkt Helgolands. Nach Felsabbrüchen ist der Zugang gesperrt. die Basstölpel haben natürlich sofort Besitz von diesem schönen, weil nivellierten Stück Fels genommen.
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