Ein Haubentaucher (Podiceps cristatus) sitzt aufrecht auf seinem Nest und hält die Jungen warm. Elegante Federn zieren den Kopf am langen, dünnen Hals.
Zu Beginn des Frühlings kamen durchdringende Schreie aus dem Schilf. An stillen Tagen hörte man die tief-klingenden Schreie weit über das glatte Wasser des Sees tragen. Ein Haubentaucher- Paar hatte sich am Ufer des Sees niedergelassen.
Ende Februar / Anfang März, zur Balzzeit der Haubentaucher, ist viel los auf dem See. Die Männer streiten laut um ihre Territorien. Bei der Paarung stehen sich Männchen und Weibchen von Brust zu Brust gegenüber, schütteln ihre Kopfbedeckung, präsentieren sich gegenseitig Nistmaterial und richten sich mit abgesenkten Schnäbeln gegeneinander. Früh am Morgen im Morgengrauen beginnt das Spektakel und erst nachdem die Sonne untergegangen ist, beruhigt sich der See wieder.
Sobald ein Paar sich gefunden hat, fangen sie an, ein Nest zu bauen, das sie entweder im Schilf oder in der Mitte des Wassers verstecken. Für mehrere Tage bauen sie zusammen auf dem schwimmenden Floß aus Schilf, Blättern und Seerosen. Dann transportieren sie eifrig Pflanzenmaterial und schwimmen häufig zu ihrem im Bau befindlichen Nest, bis es stabil genug ist.
Da die Haubentaucher häufig in Ufernähe brüten, finden sie hier auch genügend Nistmaterial. Das dauert normalerweise eine Woche. Sobald das Nest fertig ist, folgen auf eigens zu diesem Zweck errichteten Plattformen aus abgebrochenen Schilfhalmen und Röhricht die Kopulationen. Die Paarungen können mehrmals am Tag stattfindet. Danach legt das Weibchen nach und nach die insgesamt bis zu vier Eier. Bebrütet werden diese von beiden Eltern.
Nun beginnt eine arbeitsreiche Zeit. Leicht werden die Nester überflutet oder brechen auseinander. Jeden Tag werden sie daher mit neuem Material ausgebessert und stabilisiert. Wenn die Alttiere nicht aufpassen, kann z.B. eine aggressive Bläßralle (Fulica atra) die Brut zerstören, weil ihr Territorium bedroht scheint. Sinkt der Wasserspiegel, können unter Umständen auch Feinde vom Land aus die Nester erreichen. Außerdem ist immer mit hungrigen Rohrweihen (Circus aeruginosus) zu rechnen, die ebenfalls Junge im Schilf zu versorgen haben.
Die Farbe der Eier wechselt während der Brutzeit von Weiß bis bräunlich. Nach etwa vier Wochen schlüpfen die kleinen Vögel in ihren längsgestreiften Anzügen, die wie „Pyjamas“ aussehen. Jedes Junge kann anhand eines spezifischen Musters identifiziert werden.
Auf dem Rücken der Elterntiere verlassen die Küken das Nest. So sind sie vor Raubfischen, die unter Wasser lauern, geschützt. Zwei Wochen lang genießen sie die Ausflüge auf dem Rücken der Eltern, wo sie auch gefüttert werden. Nicht immer ist die Aufzucht jedoch erfolgreich. Widrige Wetterbedingungen, Raubtiere oder Unerfahrenheit beim Nestbau reduzieren die Anzahl der Küken. Nach Brutverlusten statten die Paare häufig einen zweiten oder sogar dritten Brutversuch.
Im Winter verlassen die Vögel zumeist ihre Brutgewässer und versammeln sich zum Überwintern auf größeren Seen.
Viele Paare brüten auf großen Teichen oder auf Baggerseen und es ist nicht so einfach, sich den Tieren auf Fotodistanz zu nähern. Es gibt aber Ausnahmen. Am Altmühlsee haben sich die Haubentaucher an die Nähe des Menschen gewöhnt. Während der Brutzeit sitzt praktisch immer ein Altvogel auf dem schwimmenden Nest, nur wenige Zentimeter über der Wasserlinie. Dort sind Haubentaucher am Altmühlsee so zutraulich, dass sie auf einer Vogelinsel direkt neben einem häufig begangenen Rundweg brüten. Sie scheuen sich dabei nicht unter den Holzbrücken hindurch zu tauchen, auch wenn Besucher darauf stehen. Man muss sich dann nur neben dem Holzsteg postieren und die Nester und die anschwimmenden Vögel fotografieren. Es bedarf natürlich eines gewissen Improvisationsvermögens um die schwimmenden Taucher „auf Augenhöhe“ ablichten zu können. Eine Alternative kann ein schwimmendes Tarnzelt sein.
Eine Plattform aus Holz und ein Schlauch eines Traktorreifens können die Basis bilden, auf der das Tarnzelt steht. Auf ähnliche Art und Weise wurden Aufnahmen von bird-lens.com u.a. in Südamerika gemacht.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Afrika oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop” sehr bald finden können. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.