Uhus und ihre Jungen

Uhu - JungesIm zeitigen Frühjahr ist der typische, rhythmische Ruf bzw. Gesang eines Uhus (Bubo bubo) zu hören. Ich dachte sofort an einen aufgelassenen Steinbruch. Dicke weiße Kotspritzer in einer Felsnische bestärkten mich in dem Verdacht. Auch Federn und Reste von Kröpfungen waren zu entdecken. Taubenfedern, Krähenfedern, Bunspechtfedern und Waldkauzfedern waren zu erkennen. Kein Zweifel, der Uhu hatte ein Terrain erobert. Wenig später stand fest, daß ein Uhupaar brütet. Erstaunlich war, dass die Brut in einem Gebiet stattfand, in dem es teilweise unruhig zuging. Das Gelände des Steinbruchs zog immer wieder Moto-Cross-Fahrer an und auch Mineraliensammler fanden sich hin und wieder ein. Das alles schien den Uhu nicht sehr zu stören. Trotzdem wurde natürlich durch die örtliche Naturschutzgruppe darauf geachtet, dass diese Störungen minimal blieben.  Zuerst noch im Privatbesitz eines Abbaubetriebs wurde der Steinbruch mittlerweile von einem Naturschutzverein angekauft, so dass in Zukunft solche Störungen vermieden werden können.

Auch in den folgenden Jahren war das Uhu-Paar erfolgreich. 2017 wurden zwei Junge aufgezogen und in diesem Jahr sind es wieder 2 Jungtiere. Natürlich kann man noch nicht voraussagen, ob alle überleb en werden. Aber es zeigt sich ganz deutlich, daß der Uhu wieder zu einem festen Faunen-Bestandteil dieser Gegend geworden ist.

Erstaunlich war, dass der Uhu einer alten Brutnische über die Jahren treu geblieben ist, denn das umgebende Gestein ist nicht sehr stabil. Immer wieder kommt es durch die Frost, Wasser und die Temperaturschwankungen zu Steinschlag. So ist unmittelbar nach der letzten Brut ein großer Felsbrocken direkt oberhalb der Brutnische herabgestürzt. Jetzt bietet dieser Felsklotz die jungen Uhus wenigstens Schatten bei starker Sonneneinstrahlung.

Im Ästlingsstadium klettern die schon etwas größeren Jungvögel erstaunlich geschickt in den Felsen umher und suchen sich neue, sichere, meist schattige Tagesverstecke, in denen sie kaum zu entdecken sind. Gerne werden auch niedrige Hecken oder Sträucher in der Felswand aufgesucht. Am frühen Morgen wird gerne noch ein Sonnenbad genommen. Es ist immer wieder erstaunlich wie gut die Uhus durch ihre Farbe und die Gefiederzeichnung an die Umgebung des Steinbruchs gepasst sind. Einzig ihre erstaunlichen, orangegelb bis rot leuchtenden Augen können die Eule verraten. Sie bilden oft den einzigen Kontrast zu ihrer Umgebung. Aufgrund dieser perfekten Tarnung ist es schwer, Fotos zu schießen, bei denen sich die Uhus gut vom Hintergrund abhoben. Mit zunehmendem Alter erkunden die Jungvögel immer weitere Bereiche des Steinbruchs. So finden dann auch die ersten Flüge entlang der Felswände statt. Dabei gab es dann bestimmte Plätze, die mit Vorliebe aufgesucht wurden. Die Flügel werden auf immer größer werdenden Strecken ausgedehnt. Als Sitzwarten werden sonnenbeschienene, erhöhte Warten im Fels, in Bäumen oder Hecken, die einen guten Überblick über die Umgebung bieten, bevorzugt. Von dort aus beobachteten sie jede Bewegung, auch wenn die Augen beim Dösen scheinbar geschlossen sind. Aber sobald etwas ihre Aufmerksamkeit erregte, waren die Augen sofort weit geöffnet und die Uhus folgten jeder Bewegung mit voller Aufmerksamkeit.

Meist früh am Morgen konnte ich die Tiere gelegentlich noch bei der Gefiederpflege und im Flug dokumentieren. Die Aktivitäten ließen dann immer weiter nach, bis die Tiere schließlich ihre Tagesverstecke aufsuchten. Am Abend, mit Einsetzen der Dämmerung, wandelt sich das ganze Verhalten. Unruhig flogen die Eulen im Steinbruch umher. Dabei wurden die gut vernehmbaren Bettellaute immer intensiver. Immer wieder wurde dabei eine Stelle angeflogen, bei der die Futterübergabe durch den Altvogel stattfand und die an den weißen Kotspritzern deutlich zu erkennen war. Flog dann der Altvogel lautlos zur Fütterung ein, dann überschlugen sich die Bettellaute der Jungvögel. Ein eindrucksvolles Erlebnis.

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