Grünbülbül (Andropadus virens) fängt Insekten im Flug

GrünbülbülBeginn der Regenzeit. Eine erste Front mit heftigem Regen und Donner kündigt sich mit dicken, schweren, grauen Wolken an – und unzähligen fliegenden Insekten.

Das ruft in erstaunlich kurzer Zeit Vögel in verschiedenen Arten auf den Plan, die nach Fliegenschnäpper-Art unmittelbar vor unserem Basislager in den grauen Himmel aufsteigen, um Insekten zu fangen, die im Regen zu fliegen beginnen.

Es ist erstaunlich, was die Kamerakombination Canon 400mm f4, 0 DO IS USM an der EOS 1DX bei dem regnerischen Wetter an Qualität herausholt. Dann stellte sich schnell die Frage: “Welchen Vogel zeigen die Fotos?” Sofort nahm ich einen im englischen „Greenbul“ genannten Bülbül an. Einen Graubülbül (Pycnonotus barbatus) zeigen die tollen Flugaufnahmen sicherlich nicht. In meinen Notizen erinnerte ich mich, dass neben Schwalben und Seglern an diesem Tag auch Rotkappen-Spreizschwänze (Erythrocercus mccallii) und einige Nektarvögel an der Fliegenfänger-Orgie während des Regens auf der Lichtung teilgenommen hatten.

Nach Rücksprache mit einem Afrikakenner kamen wir zu dem Schluß, daß nach Größe, Gestalt und erkennbarer Färbung es sich sehr wahrscheinlich um einen Grünbülbül (Andropadus virens) der Nominatrasse gehandelt hatte. Hierbei handelt es sich um einen kleinen, typischen Vertreter dieser artenreichen Familie (Pycnonotidae). Der Vogel ist wenig spektakulär und weist praktisch keine Kontraste im Gefieder auf. Kopf und die Oberseite sowie die Flügel sind einfach dunkelolivgrün. Brust, Flanken und Bauch sind gräulich-olivgrün. Der Schnabel ist dunkel bis schwarz und die Beine gelblich-braun. Der Vogel wird als recht schüchtern und zurückgezogen beschrieben. Nahrung wird hauptsächlich in dichter Deckung, normalerweise in unter 10 m Höhe, im Unterholz gesucht. Neben Beeren nimmt er auch viele Arthropoden an. Gesellig ist der Grünbülbül nicht, tritt aber bei Dorylus-Ameisenschwärmen ggf. gehäuft auf. Eine gute Gelegenheit diesen versteckt lebenden Bülbül zu sehen, ist dann wohl, wenn der Vogel fliegende Insekten verfolgt. Der Flug findet nur über kurze Strecken, manchmal aber auch kurz schwebend statt. Anscheinend hatten wir so eine – sicher nicht häufige – Gelegenheit.

An dem Tag hatten wir zwar am Camp auch einen Trupp aus Fleckenbülbüls (Ixonotus guttatus) gesehen. Diese Bülbüls sind allerdings deutlich größer und würden auch eine deutlich hellere Unterseite zeigen.

Nachdem wir bereits am 2. Tag im Campo Ma’an Nationalpark im Süden Kameruns waren, erlebten wir ein schweres Gewitter mit endlosem Regen. Die Regenzeit hatte also vorfristig angefangen. Daß man auch im Regen schöne Vogelbeobachtungen machen kann, zeigt die kleine Geschichte.

Wer noch mehr Fotos der fliegenschnappenden Bülbüls sehen möchte, kann sich dies in der Galerie eines Birding-Trips nach Kamerun aus dem Jahr 2017 angucken.

Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Afrika oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop” sehr bald finden können. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.

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