Die Kameras des Waldbrandüber-wachungssystems schlagen Alarm. Ein Feuer ist zwischen Hennickendorf und Märtensmühle entdeckt worden. Es handelt sich nach Angaben des Landesbetriebes Forst um einen Kiefernjungbestand.
Gut 50 Feuerwehrleute bewachten die Brände jeweils über Nacht. Das Feuer zu löschen war nach Angaben eines Sprechers der Feuerwehr nicht möglich, da der Standort in der Nähe einer ehemaligen Kaserne liegt und sich dort noch alte Munition befinden könnte, die durch die Flammen explodieren könnte.
Später heißt es, daß von einem Holzstapel aus der Brand gelegt wurde. Es ist Juni im berühmt-berüchtigten Hitzesommer 2019. Die Vegetation ist trocken, die Feuersbrunst breitet sich rasend schnell aus. Winde treiben sie in einem 500 bis 1000 Meter breiten Streifen voran, bis der Brand an Wegen und Freiflächen von der Feuerwehr kontrolliert und schließlich zum Erliegen gebracht werden kann. Bei Hennickendorf loderte es damit auf etwa 60 Hektar. Der Brand bringt aber nicht nur Zerstörung, sondern auch neue Chancen. Damit für die Natur Neues entstehen kann, muss Altes vergehen. Das Waldbrandgebiet sieht im Jahr des Brands tatsächlich furchtbar aus. Wie eine schwarze Ödnis, wie eine Mondlandschaft sieht es teilweise aus. Doch schon bald wird sich das Leben dann explosionsartig ausbreiten.
Farbenprächtige Blütenmeere sind in der Anfangszeit nach einem Brand zu erwarten. Häufig bilden sich schon ein Jahr nach der Brandkatastrophe farbenprächtige Teppiche. Ab dem zweiten Jahr verwandelte sich die tote Fläche sogar in ein Blumenmeer. Viele der nun auftretenden Pionierpflanzen profitieren nicht nur vom plötzlich vorhandenen Licht, sondern auch von der nährstoffreichen Asche. Andere Baumarten als die bisher vorherrschenden Kiefer werden Platz finden und sich spontan ausbreiten. Dazu gehört sicher die Eberesche (Sorbus aucuparia) und die Birke (Betula pendula) als typische Pionierbaumart. So könnte die Fläche schnell zu einem Rückzugsort für den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) werden.
Das wäre nicht weiter überraschend. Das stellen Vogelkundler auch nach anderen Störungen des Waldes fest, zum Beispiel nach einem Windwurf. Der Grund ist, daß mit den neu aufkommenden Pionierpflanzen vielfältige Nahrungsangebote für Insekten entstehen. Diese wiederrum sind Nahrung für insektenfressende Vögel.
So wird man vielleicht in dem ehemaligen Kiefernstangenwald bald den schwirrenden Gesang des Feldschwirls (Locustella naevia) hören können. Auf den demnächst zum Teil aufgeforsteten, zum Teil aber auch der natürlichen Sukzession überlassenen Brandflächen werden nächstes Jahr wohl Feldschwirl, Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris), Baumpieper (Anthus trivialis) und Goldammer (Emberiza citrinella) als Reviervögel festzustellen sein. Diese Arten können erst durch die Öffnung des Bestandes durch den Brand so weit ins Innere des ausgedehnten Forstes vordringen. Überrascht ist immer wieder, wie schnell Vogelarten reagieren können. Auf Vergleichsflächen gab es z.B. 3 Jahre nach einem Brand bereits 31 Reviere der Zippammer (Emberiza cia), die sonst an Hängen und in Weinbergen brütet. Gut, damit ist in Brandenburg nicht zu rechnen. Allerdings gab es auch Arten wie den Wendehals (Jynx torquilla), die ein paar Jahre länger brauchen, bis sie die Waldbrandfläche besiedeln.
Auch nicht zu vergessen sind die abgestorbenen, verkohlten Bäume. Sie ziehen eine Vielzahl von Käfern an, deren Larven sich von Totholz ernähren. Für den dunklen Blauen Kiefernprachtkäfer (Phaenops cyanea) ist ein Feuer die einzige Vermehrungschance. Obwohl es unbestritten ist, dass die Artenvielfalt steigt, wenn genügend totes Holz in den Wäldern vorhanden ist, kann sich die praktische Forstwirtschaft mit dem durch Waldbrand entstandenen Flächen, die ja ein zusätzliches Auflichten im vorhandenen Wald bedeutet, nur wenig anfreunden. Auch wenn es heißt, holzbewohnender (= xylobionter) Käfer wie den Buchdrucker (Ips typographus) oder den Ameisenbuntkäfer (Thanasimus formicarius), zu fördern, so ist die Strategie nach einem Waldbrand doch meist die, alles verbrannte und angekohlte Holz schnellstmöglich zu entfernen und neu aufzuforsten. Zu den holzbewohnenden bzw. holzbohrenden Käfer zählt man alle Käfer, die in einer ihrer Lebensphasen auf Holzsubstrat angewiesen sind. Auf der Suche nach den Larven dieser Käfer haben Spechte unzählige Löcher in die verkohlte Rinde von Bäumen gehackt. Am Boden liegt die abgeplatzte oder abgerissene Rinde; die hellen Kiefernstämme weist ein einzigartiges schwarz-weisses Mosaik auf.
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