Der Wald ist still geworden. Ab und zu ruft ein Eichelhäher (Garrulus glandarius) oder eine junge Amsel (Turdus merula) mit ihrem hohen Pfiepen aus dem Übergangsbereich zwischen Kiefernfort und Erlenbruch. Das Nest des Habichts (Accipiter gentilis) zeigt sich aber verwaist. Noch vor wenigen Tagen zeigten sich die 3 Jungen nicht nur am frühen Morgen sehr agil und immer in Flatterweite vom Nest. Plötzlich fliegt ein bräunlicher Greif vom Boden auf und fliegt nicht weit auf einen kräftigen Ast. Der Anflug klappt nicht auf Anhieb. Der junge Habicht balanciert und hat anscheinend zwischendurch das Gleichgewicht verloren. Der Jungvogel fängt sich aber wieder und bringt die einzelnen Federn wieder in Fasson. Es ist eindeutig einer der jungen Habichte, die noch vor wenigen Wochen weiße Federbündel waren und sich tief in das voluminöse Nest hoch in einer Kiefer gekauert hatten. Nun ist der Vogel schon fast so groß wie ein adultes Tief. Von der Größe her wohl ein Weibchen. Auch die Färbung des Bauchgefieders deutet darauf hin. Die lange Linse auf dem Stativ in einiger Entfernung unten auf dem Waldboden scheint dem Vogel bekannt vor zu kommen. Eine ganze Weile stellt sich der Vogel aufrecht und schaut herunter. Die breiten, dunklen Bänder auf dem Schwanz sind recht auffällig und im Morgenlicht schön zu erkennen.
Von der Mutter, die bisher zuverlässig zwar versteckt aber irgendwo in der Nähe saß, ist keine Spur. Dann sind auch wieder die keckernden Rufe der letzten Beobachtungen der Jungvögel zu hören. So ganz auf fremde Hilfe bei Beutefang und –verzehr kann der Jungvogel wohl noch nicht verzichten. Er bettelt jedenfalls kräftig. Ob der Jungvogel von einem der Elternvögel erhört wird, ist nicht auszumachen.
Ich untersuche die Stelle, an der Vogel aufgeflogen ist und finde die blutigen Überreste – u.a. das Brustbein eines Vogels, wahrscheinlich einer Taube – auf der Erde. Es liegen erstaunlich wenige Federn um die Knochen herum, sodaß wohl davon auszugehen ist, daß das Kröpfen an einem anderen Ort stattgefunden hat und einer der Altvögel vielleicht sogar gezielt die Beute dem jungen Habicht dort abgelegt hat.
1 Woche später kann ich 2 Jungvögel laut und quengelig rufend über einem nahegelegenen Stauteich sehen. Auch hier rufen beide Vögel eine Weile aus einigen Kiefern, die in der Nähe stehen.
Wenn auch eher Berlin als Habicht-Hochburg in Deutschland bekannt ist, so sind doch auch in der weiten Landschaft des südlichen Brandenburgs Habichte zu finden. Während aber im Frühjahr etliche Beobachtungen von Brutpaaren aus den Berliner Stadtbezirken gemeldet werden, sind die Meldungen vom Habicht in Brandenburg doch viel spärlicher. Hinweise auf Bruten gibt es fast gar nicht. Das könnte daran liegen, daß man den Habicht dem Zugriff von Taubenschützern und vielleicht auch Jägern vorenthalten möchte und daher keine entsprechenden Ortsangaben macht. Ich war in der Nähe meines Heimatorts eher durch Zufall auf ein brutbereites Paar gestoßen. Nicht weit von der Stelle entfernt, an der Mitte Juli im Vorjahr 3 junge Habichte einen ganzen Vormittag gesichtet werden konnten, rief Anfang März ein Habicht seinen Balzruf aus dem Inneren eines lichten Kiefernwäldchens. Nun ist mitten in dem Wäldchen das Nest mit 3 jungen Habichten belegt. Ich konnte nun schon zum wiederholten Mal berichten.
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