Der Nonnensteinschmätzer vom Elbedeich

Vorsichtig wird ein Federchen aus dem Brustkleid mit dem Schnabel gezogen, ein anders Federchen wird grob herausgerupft, andere Federn schüttelt sich der Nonnensteinschmätzer (Oenanthe pleschanka) einfach so aus dem Gefieder. Dann putzt er sich eine Schwanzfeder aus. Ein ins Großgefieder mauserndes Männchen ist aktuell an der Alten Elbe bei Kathewitz zu sehen; ca. 10 km Luftlinie von Torgau in südlicher Richtung entfernt.

Der Vogel mausert sein Großgefieder und betreibt daher häufige Gefiederpflege. Das könnte der Grund sein weshalb er nun schon länger – nämlich seit mindestens dem 13. Juli – vor Ort ist. Dabei sitzt er gerne auf einer Palette mit Pflastersteinen für die dortige Deichbaustelle, manchmal aber auch auf Erdhügeln daneben.

Als ich in den frühen Morgenstunden zu der bereits von vielen Ornithologen besuchten und beschriebenen Stelle kam, fand ich erstmal: Nichts.

Es kam ein LKW, der einige Paletten mit Pflastersteinen ablud für den Wegeneubau hinter dem Deich. Das mag für eine gewisse Unruhe und Geräuschkulisse gesorgt haben, die vielleicht dem Steinschmätzer nicht genehm war. Ich verbrachte fast 1 Stunde vor Ort ohne den Nonnensteinschmätzer überhaupt gesehen zu haben.

Ich kontrollierte mehrmals alle mir in Fragen kommenden Stellen entlang des Deichabschnitts, die sich durch eine maximal schüttere Vegetation und eine Ansammlung von Steinen oder Split auszeichnen sollten. In der Zwischenzeit hatte ich schon einen Raubwürger (Lanius excubitor) auf einem Pflaumenbaum entlang der Zufahrtspiste, einen erfolgreich jagenden Baumfalke (Falco subbuteo) mit den auf ihn hassenden Rauchschwalben (Hirundo rustica) sowie 2 Zwergseeschwalbe (Sternula albifrons) mit erbeuteten Fischchen im Schnabel gesehen.

Schließlich konnte ich in einiger Entfernung auf einer Pflastersteinpalette, die erst halb abgeräumt war, einen auffällig weißköpfigen, kontrastreichen Vogel sehen. Das war also der Nonnensteinschmätzer. Der Vogel hatte allerdings eine große Fluchtdistanz. Er flog bei der Näherung in einen Brachstreifen nahebei und ward ab da erstmal nicht gesehen. Ich beschloß einfach still mit dem Auto (im Wagen verbleibend) vor den aufgeschichteten Pflastersteinen in gebührender Entfernung zu warten.

Nach ca. 10 Minuten stand der Nonnensteinschmätzer auf einmal auf seinem Lieblingsplatz, auf dem er auch schon häufiger fotografiert wurde, nämlich einer Palette mit Steinen für den Wegeneubau. Zuerst untersuchte er die Pflaster nach Nahrung. Dann jedoch fing er an, sich ausgiebig zu rupfen, zu putzen und zu schütteln. Die neuen Federn juckten wohl sehr. Dabei konnte er ausgiebig fotografiert werden.

Nachdem ich 45 Minuten den Nonnensteinschmätzer ausgiebig fotografiert hatte, weitere Action nicht zu erwarten war und weitere 2 Autos mit Ornis ankamen, beschloß ich den Rückzug anzutreten und mich weiterem Birding woanders zu widmen.

So schön, wie der Nonnensteinschmätzer, der Anfang Juni im Lühlingsbachtal am Hardtkopf bei Brilon im Hochsauerlandkreis zu sehen war, war dieses mausernde Exemplar zwar nicht. Dafür für Brandenburger aber auch viel leichter zu erreichen. Das letzte Mal konnte ich den  Nonnensteinschmätzer in Rumänien sehen. Er gilt geradezu als einer der Charaktervögel der Region Er ist dort an der westlichsten Grenze seiner Verbreitung. Bei einer Vogelreise konnten wunderschöne Aufnahmen von Männchen und Weibchen im vollen Brutkleid gemacht werden.

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