Warum klappt das mit der Verbindung immer noch nicht? Schon kurz nach dem Kauf der Canon EOS 1DX Mark III interessierte ich mich intensiv für die Kommunikations-fähigkeiten. Ist man auf den Geschmack gekommen, kommen direkt Erweiterungen der Funktion ins Spiel. Insbesondere die Reichweite ist mit Bordmitteln etwas enttäuschend. Bevor man die Canon EOS 1DX Mark III mit einem sogenannten Wireless File Transmitter aufrüstet, um dann über angeblich 150 m Reichweite mit einer Geschwindigkeit von 5 GHz fernzusteuern, sollten Tücken des WLAN im und am Haus ausgeräumt sein.
Zur Verbesserung des WLANs sind viele, kaum vorhersehbaren Tücken zu erkennen. Deshalb kann es auch nicht die eine, optimale Lösung geben. Schnell kommt man auf den Gedanken, sich ein zusätzliches Antennenset wie den Ubiquiti UAP-AC-M Wireless Access Point UniFi AP AC Mesh oder wenigstens ein FriXtender Antennenset zu gönnen.
Aber noch bevor es um eine Aufrüstung mit Antennensets geht, ist ein Augenmerk auf die Platzierung des Routers, in meinem Fall die FRITZ!Box, zu legen. Ein besserer, gar optimaler, Aufstellort kann die WLAN-Ausleuchtung schon massiv verbessern.
Meistens ist der Standort der FRITZ!Box, die räumliche Variabilität der Platzierung, eigeschränkt. Idealerweise stünde die FRITZ!Box zentral im Haus, aber meistens ist der Aufstellungsort bereits durch fest verbaute Anschlussdosen oder verlegte Kabel weitgehend definiert. Trotzdem sollte man auch kleinere Ortsänderungen im Bereich der gegebenen Möglichkeiten austesten, ein Meter hin oder her – oder auch hoch oder runter, können manchmal den ausschlaggebenden Vorteil bieten.
Zu beachten ist auch, daß Glas das Signal überraschend stark dämpft. Daher sollte die FRITZ!Box nicht direkt hinter dem Fenster oder einer Glastür aufgestellt werden. Man sollte grundsätzlich versuchen, die Funkstrecke zu visualisieren und prüfen Sie, welche möglichen Hindernisse auftreten. Dann ist zu prüfen, ob die FRITZ!Box entsprechend besser platziert werden kann, oder ob eine Verlegung von Antennen notwendig wäre.
Trotz optimaler Platzierung der FRITZ!Box und Antennenausrichtung gibt es Störungen im WLAN, wie z. B. sporadische Abbrüche oder stark schwankende Leistung. Hier gibt es einige bekannte Störquellen:
Alte Schnurlos-Telefone, besonders, wenn sie noch analog sind, aber auch ältere DECT-Modelle können das WLAN massiv stören. Im Zweifelsfall den Netzstecker der Basisstationen ziehen und die Akkus oder Batterien aus den Mobilteilen entfernen.
USB 3.0 Geräte, besonders direkt an der FRITZ!Box angeschlossene USB 3.0 Geräte, oder auch in unmittelbarer Nähe des Routers betriebene USB 3.0 Geräte können ebenfalls massive Störungen im WLAN verursachen. Diese sollten ebenfalls vorübergehend abgesteckt werden und die Verbindung erneut getestet werden.
Auf Reflexionen achten. Metallische Gegenstände direkt neben WLAN-Geräten können die Strahlung reflektieren und im ungünstigsten Fall durch Interferenzen stark beeinträchtigen. Auch offene Blech- oder Metallregale können ungünstige Reflexionen verursachen, vor allem, wenn der Router in diesem Regal steht.
Um Fehlerquellen auszuschließen sollte auf ein freies Umfeld in der Nähe geachtet werden, Dazu ist die FRITZ!Box soweit wie verkabelt möglich temporär von eventuellen Störquellen zu entfernen.
Nachdem die Verbesserung des WLANs immer noch keine, optimale Lösung darstellte und sowohl ein zusätzliches Antennenset des Anbieters Ubiquiti (das UAP-AC-M Wireless Access Point UniFi AP AC Mesh) bzw. das FriXtender Antennenset den Anforderungen genügte, mußte die Hardware-WLAN-Infrastruktur von Grund auf aufgerüstet werden. Dazu wurde mir die Ubiquiti NanoStation Loco empfohlen. Für eine Richtfunk-Verbindung wurde ein Teil der Richtfunkbrücke direkt oberhalb der FritzBox hinter einem Fenster angebracht. Die Empfangsstation wurde dann in ca. 30 Metern Entfernung über einem Türrahmen unterhalb eines Dachvorsprungs auf ein Plastikrohr geklemmt. Die Verbindung eignet sich eigentlich schon besonders gut um große Outdoor- Bereiche zu bestrahlen. Robust ist die Verbindung auch, egal ob bei frostigsten Temperaturen, Feuchtigkeit, Hagelkörnern: sie läuft einfach. Ich habe sie jetzt schon mehrere Monate im Einsatz und kann bisher keinen einzigen Ausfall im Dauerbetrieb verzeichnen.
Von der Empfangsstation erfolgt eine LAN-Verbindung auf eine UniFi AP-AC-Pro Funkbasisstation, von der aus dann die hinter einer Mauer liegenden Bereiche „bespielt“ werden können. Die passenden PoE-Adapter sind jeweils im Lieferumfang enthalten.
Nachdem ich erfolgreich zu meiner Canon EOS 1DX Mark III den passenden Wireless File Transmitter erworben hatte war die Funktionalität und Performance des WFT-E9 anhand der ferngesteuerten LiveView über EOS Utility zuerst nicht zufriedenstellend. Zuverlässig wurde dann aber mit der obigen Konstruktion über eine erstaunliche Entfernung Kontakt mit dem WFT-E9 Wireless File Transmitter aufgebaut.
Im freien Feld praktisch nutzbar ist nun die Verwendung der Kamera als sogenannter Kamera-Zugangspunkt (deutsch für Access Point) möglich. Damit sind besonders Aufnahmen scheuer Tiere ohne die unmittelbare Anwesenheit des Fotografen möglich.