Singdrossel beim Nestbau in Brandenburg

Heimlich ist die Singdrossel (Turdus philomelos). Nach einem kalten Winter ist irgendwann ihr markanter eher melancholischer Gesang zu vernehmen. Zuerst noch verhalten, erschallt er wenig später hoch aus den Baumwipfeln vieler Wälder. So auch in den Kiefernwäldern Brandenburgs. In den ersten Tagen des Aprils erschien dann plötzlich eine Singdrossel auf einem quer hängenden Zweig direkt vor mir am Waldrand. Der Schnabel war gefüllt mit schwarzen Mitbringsel. Zuerst dachte ich an Nestlingsfutter. Dann sah ich die Singdrossel in einem noch unbelaubtem Dickicht von wildem Wein verschwinden, der sich an einem dicken Kiefernstamm emporrankte. Geduldig suche ich den Baumstamm mit dem Fernglas ab. Das Nest war – wenn man wusste wo es sich befand – gut zu sehen, wenn es auch von alten Blättern und Zweigen in Teilen abgeschirmt war. Dort saß die Singdrossel in dem Nest, am besten waren die dicken Augen mit dem hellen Augenring zu erkennen. Die Annäherung auf ca. 10 Meter war nicht wohl gelitten, sodass die scheue Drossel wenig später verschwand.

Um die scheue und vorsichtige Drossel nicht zu beunruhigen, beschloss ich wieder mal die Fernaufnahme-Potentiale der EOS 1 DX Mark III zu nutzen. Die prinzipielle Vorgehensweise habe ich schon mehrere Male u.a. in dem Blog über die Verwendung des Wireless File Transmitter WFT-E9 an der Canon EOS 1DX Mark III beschrieben. Ich stelle also die Canon EOS-1DX Mark III mit dem Canon-Objektiv EF 600/4.0 L IS II USM auf ein Gitzo GT3542 XLS Systematic mit einem Burzyzinski Kugelkalottenkopf. Der Vorteil des Gitzo GT3542 XLS Systematic ist, dass man es bis auf 180 cm ausziehen kann. Damit konnte ich den Winkel zum Nest, das in ca. 4 Meter Höhe, eingerichtet wurde, deutlich reduzieren. Nun wurde noch schnell die Steuerung über den Wireless File Transmitter WFT-E9 mit der Nutzung der Kamera als Hotspot aktiviert, der Kontakt mit dem Laptop hergestellt und schon konnte ich in EOS-Utility das Geschehen am und im Nest verfolgen.

Ich entfernte mich hinter die Gartenmauer und wenig schon konnte ich die Singdrossel wieder am bzw. im Nest sehen. Sie war ausgesprochen aktiv, wendete sich mal, mal da hin. Dann wieder legte sie ihren Schnabel direkt in Richtung der Kamera auf den Nest Rand. Dann wieder stand sie auf und wedelte mit den Flügeln. Ich hatte wohl doch noch kein Brutgeschehen entdeckt. Die Singdrossel war vielmehr mit dem Bau des Nestes beschäftigt. Ein schönes Erlebnis, das ich so über den Zeitraum von ca. 2 Stunden wunderschön beobachten konnte, ohne die Drossel im Mindesten zu stören.

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