Einen Teil des Nahrungsspektrums der prächtigen Vögel verrät schon der Name. Bienenfresser (Merops apiaster) führen ein kurzes, bewegtes Leben in Deutschland. Erst in der zweiten Maihälfte treffen die buntschillernden Vögel in unseren Breiten ein. Bienenfresser ernähren sich ausschließlich von Insekten, wobei sie auf die Jagd von großen und mittelgroßen Fluginsekten spezialisiert sind. Bienen, Wespen, Hummeln, Käfer, Libellen und Schmetterlinge zählen zu ihren Hauptbeutetieren. Um sie effizient jagen zu können, benötigt der Bienenfresser einen „Ansitz“, eine erhöhte Sitzwarte, von welcher er zur Jagd starten kann. Zum Lebensraum der Vögel gehören deshalb stets alte Bäume mit kahlen Zweigen oder entsprechend hohe Sträucher. Um Stiche seiner wehrhaften Beute zu vermeiden, unterzieht der Bienenfresser seine Opfer einer bemerkenswert intensiven Behandlung. Bevor er sie verschlingt, bringt er ungiftige Insekten durch mehrmalige Schläge auf einen Zweig zu Tode. Oder er wirft sie zwischendurch in die Luft und fängt sie wieder auf. „Giftstechende“ Insekten fasst er stets am Hinterleib und schlägt sie ein bis zweimal an einen Ast, bevor er das Ende ihres Hinterleibes an einen Zweig reibt. So tritt das Gift von Bienen oder Wespen aus und wird dadurch entfernt. Nach ein paar weiteren Schlägen auf den Kopf ist das Insekt endlich zum Verzehr bereit.
Aufgrund seines Nahrungsspektrums ist der Bienenfresser auf ein warmes Klima angewiesen. Im Lauf der Jahrhunderte hat er sein Areal immer wieder nach Norden ausgeweitet. Aber es ist eine wechselvolle Geschichte von Ausbreitung und Rückzug. Derzeit ist der Bienenfresser wieder auf dem Vormarsch, sogar in Dänemark wurden Brutpaare beobachtet. In Baden-Württemberg bietet ihm das Gebiet am sonnigen Kaiserstuhl mit seinen Lössböden die besten Bedingungen. Heute brüten – wie gesagt – ungefähr 100 Paare am Oberrhein.
Die Tatsache, dass die Bienenfresser einen Lebensraum fast vor meiner Haustür nutzen, hat es mir ermöglicht, ihren kompletten Jahresaufenthalt bildlich festhalten. Vom Eintreffen Anfang Mai bis zum Ausfliegen der Jungvögel Ende Juli, war es möglich, die Lebensweise dieser bemerkenswerten Vögel zu fotografieren. Der Vorteil ist, daß der Bienenfresser im Grunde nicht sehr misstrauisch ist. Das Tarnzelt muss nicht Wochen vorher platziert werden. Auch das Stehenbleiben des Zeltes ist nicht vonnöten. Günstig ist es aber, eine Brutwand zu finden, die nicht in unmittelbarer Nähe von Bäumen oder andern Sitzwarten liegt, und stattdessen selber verlockende Äste in der Nähe der Brutwände aufzustellen.
Diese Aushilfswarten sind erfahrungsgemäß alle recht schnell besetzt, und es entstehen unter diesen Vögeln oft Streitereien um die besten Plätze. So kann man schön einige dieser Auseinandersetzungen fotografieren. Es ist günstig, den eigenen Standort so zu wählen, daß man einen guten Blick auf die Lehmwand einerseits und die Fotoäste andererseits erhält. Es waren sowieso immer mehrere Brutpaare anwesend. Dadurch ergab sich kaum eine Erholungsphase für meinen vom Auslösen müden Finger. Das ständige Treiben der Bienenfresser faszinierte mich so, dass ich gar nicht auf den Gedanken kam, eine Pause einzulegen. Ständig konnte ich beobachten, wie sie entweder graben, das Gefieder pflegen oder Nahrung herbeischaffen. Die Aktivitäten rissen von Mai bis zum Abflug der Vögel im August nicht ab. Durch ihre Lebensart, die bemerkenswerte Zusammenarbeit der Eltern und ihre Unermüdlichkeit ist es eine echte Freude die farbenfrohen Bienenfresser zu fotografieren
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