Es stinkt die ganze Zeit nach Elefantendung. Auf einer unscheinbaren Piste geht es hinein in den Wald. Direkt wird es dämmrig. Hoch über uns ziehen 2 Furchenhornvögel (Aceros undulatus) über uns hinweg. Nur kurz können wir diese majestätischen Vögel in einem Ausschnitt des Waldes sehen. Biak, unser Guide, will uns etwas Besonderes zeigen. Hier hat er schon eine Blaupitta gesehen. Und tatsächlich. Es sind Kratzgeräusche und raschelndes Laub zu hören. Ja, das was da auf dem Boden scharrt und sich dann mal zwischen dem Unterholz herumtreibt ist doch tatsächlich eine Blaupitta. Sie reagiert offensichtlich doch ganz gut auf das Abspielen der Rufe von seinem Tape. Wir versuchen, sie einzukreisen, aber sie ist doch fast immer schlauer. Schließlich komme ich doch mal zum (Foto-)Schuß.
Ein seltsam aufgeräumtes Stück Wald – vielleicht sind die Wildschweine hier durchgezogen – zieht anschließend Biaks Aufmerksamkeit auf sich. Es ist ein singender Vogel direkt auf dem Boden. Hey, dieser kleine Kerl ist eine Schwarzkehl-Buschtimalie (Stachyris nigricollis). Er läßt sich vom Singen wirklich nicht abhalten. Ich nähere mich ihm mit Blitz und allem bis auf fast 5 Metern. Einfach fabelhaft. Im Gänsemarsch laufen wir durch diesen von Elefanten verwüsteten und trotzdem tollen Dschungel immer weiter in den Wald hinein. Wir kommen dann mal zu den letzten offenen Wasserstellen an einem ansonsten ausgetrockneten Bachbett. Schnell baut Biak ein notdürftiges Zeltversteck, um uns die Blaupitta vielleicht noch aus der Nähe zeigen zu können. Die Blaupitta kommt aber leider nicht mehr vorbei.
Nach den guten Erfahrungen mit der Goldkehlpitta (Pitta gurneyi) in den Tieflandregenwäldern im südlichen Thailand war ich auf Pittas besonders scharf. Auch eine andere Pitta-Art konnte ich im Khao Pra Bang Khram-Park, einem Wildlife Sanctuary, also einem Tierschutzreservat, entdecken. Dies ist dem Blog über die Blauschwanzpitta (Pitta guajana) im so genannten KNC Reservat ausreichend beschrieben worden. Hier war direkt der erste Morgen erfolgreich. Nun sollte es in den Kaeng Krachan National Park in der Mitte Thailands gehen.
Die Blaupitta (Hydrornis cyanea), ist ein mittelgroßer etwas plump aber sehr farbenreicher Singvogel, der in der Familie der Pittidae eingeordnet wird. Pittas sind insgesamt in ihrer Morphologie sehr ähnlich, haben kurze Schwänze, lange Beine und starke Füße, die für ihr erdgebundenes Leben gut geeignet sind, eine eher runde Körperform und kräftige, leicht gekrümmte Schnäbel. Pittas sind in Morphologie und Lebensweise so ähnlich, dass sie alle ursprünglich einer Gattung zugeordnet wurden, nämlich der Gattung Pitta. Neuere DNA-Arbeiten zeigen jedoch, dass sie drei verschiedene Stammlinien entstammen, sodass sie jetzt in drei Gattungen unterteilt sind: Pitta, Erythropitta und Hydrornis. Und dies bedeutet, dass aus Blue Pitta (Pitta cyanea) Blue Pitta (Hydrornis cyanea) wurde.
Pittas stammen ursprünglich aus Südostasien und kommen bis nach Australasien vor. Einige, wenige Arten kommen im südlichen Afrika vor. Wie alle Pittas lebt die Blaupitta auf dem Boden feuchter tropischer und subtropischer Wälder. Wie die meisten ihrer Verwandten hat die Blaupitta ein glänzendes Gefieder; untypisch für Vögel, die auf dunklen Waldböden herumschleichen. Blaupittas essen Würmer, Schnecken, Insekten, Spinnen und andere wirbellose Tiere und beide Elternteile kümmern sich um ihre Küken.
Diese Art zu identifizieren, ist nicht so schwer. Man kann die Blaupitta mit ein wenig Erfahrung nicht mit anderen Arten verwechseln. Adulte Blaupittas haben blaue Oberteile und eine flammenorangefarbene Kappe und einen ebensolchen Nacken. Das Gesicht weist eine blasse olivgrüne Farbe auf. Auffallend ist die kräftige schwarze Linie durch die Augen und entlang des Unterkiefers. Das Männchen hat feine schwarze Flecken auf seinen Unterteilen auf einem Untergrund von reinstem Hellblau. Der orangefarbene Nacken des Weibchens ist farblich gedämpfter als der ihres Partners und ihre Unterteile weisen schwarze Flecken auf weißem Untergrund auf. Beide Geschlechter haben einen kurzen, leuchtend blauen Schwanz und einen kleinen weißen Fleck an der Basis ihrer Handschwingen. Das sieht aber nur wenn sie abfliegen.
Dies ist einer dieser Vögel, bei denen man ein gutes Dutzend Versuche braucht, um sie zu fotografieren. Sie sind eher scheu und das Habitat versteckt ihre Schönheit schön bald nachdem man sie aus Zufall entdeckt hat.
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