Auf den ersten Blick wirken Grauschnäpper (Muscicapa striata) vielleicht matt mausgrau-braun und ein bisschen langweilig. Im Feld immer wieder auffallend ist der leicht rosa angehauchte Augenring. Auf diesem Foto in einem leichtem Spätsommerregen ist das Wenige an Farbe, u.a. die rosa bis hornfarbene Basis des Unterschnabels schön zu sehen.
Schön zu sehen, ist die matt-weiße Unterseite und vor allem die auffällig hellgraue Streifung auf der Brust. Auf Anhieb erinnert die Färbung an die der heimlich lebenden Singdrossel (Turdus philomelos). Die Singdrossel wirkt aber deutlich kräftiger.
So unscheinbar sie aussehen, so ist es sicher besser, sie auf eine bescheidene Weise als schön zu betrachten. Der Beuteflug ist immer wieder eindrucksvoll. Beobachtet man sie für eine kurze Zeit wird man von ihren Fliegenfangflügen begeistert sein. Grauschnäpper fliegen von einem hohen Ansitz aus los, fliegen hinaus ins Freie um ein fliegendes Insekt zu packen und kehren meistens an dieselbe Stelle zurück. Fliegende Insekten wie Motten, Tag-Schmetterlinge (Lepidoptera), Schnaken (Tipulidae), Mücken (Nematocera) und andere fliegende Insektenordnungen sind die präferierte Beute. Bei schlechtem Wetter können sie Bäume und Sträucher auch nach anderem Insektenfutter durchsuchen.
Wenn es regnet können Grauschnäpper aber auch rastend auf einer leicht überdeckten Stelle für einige Zeit beobachtet werden. So auch auf Helgoland im September 2020. Ein Zugvogel aus dem hohen Norden ruht sich hier in einem Sommerregen unterhalb der berühmten roten Sandsteinklippen aus. Der Hintergrund wird schön von einigen braunen Samenkapseln der dahinter stehenden Büsche geprägt. Das gibt dem Bild im Gegenlicht eine besondere Note.
Die Stelle, an der dieser Grauschnäpper fotografiert wurde, ist ein beliebter Anflugpunkt im Norden der Insel. Nach vielen, vielen Kilometern Zug über die offene See finden die ziehenden Vögel hier ihre erste Zuflucht auf festem Land.
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