Hohe, leise aber intensive Rufe tönen aus einem alten Kahlschlag, der sich nun selber mit Fichte (Picea abies) wiederbewaldet. Zwischen aufkommenden
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) und Vogelbeere (Sorbus aucupariaeinem) laufe ich auf einem Teppich aus Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) den Hang hoch und folge den Rufen. Direkt neben einem Jägerhochsitz inmitten mannshoher Fichten sitzt ein gerade ausgeflogenes Junges des Neuntöters (Lanius collurio) auf einem Fichtenzweig. Das Männchen sitzt nicht weit auf einem aus der Hecke ragende Holunderzweig (Sambucus nigra) wieder besetzt.
Seit einigen Jahren findet sich in dieser Hecke inmitten einer Feuchtwiesenlandschaft ein Neuntöter-Paar zur Brutsaison ein. Im Schwarzwald ist der Neuntöter ist selten geworden aber noch verbreitet. Jedoch ist die Bestandsdichte nirgends sehr hoch, Den Neuntöter sieht man am ehesten in einer halboffenen, reich strukturierten Landschaft. Er bevorzugt vor allem trockene und sonnige Gebiete mit ausgedehnten Busch- und Heckenbeständen. Kein Wunder, daß er auch im gesamten Gebiet Deutschlands als stark bedrohte Art gilt.
Heckenlandschaften mit Holunder, Weißdorn, Schlehe und Brombeere, sind der bevorzugte Lebensraum des Neuntöters. Der ehemalige Kahlschlag mit seinem frischen Aufwuchs wird wohl schon bald aus der geeigneten Habitat-Phase „herauswachsen“. Der Neuntöter zeigt insgesamt in seinem Verhaltensspektrum erstaunliche Anpassungen an die ökologische Nische „Hecke”. An der etwa vierzehntägigen Fütterungsphase der Jungvögel im Nest beteiligen sich beide Partner gleichermaßen.
Beliebte Ansitzpunkte, von denen der Neuntöter nach Beute Ausschau hält, werden regelmäßig angeflogen. Deshalb ist es relativ leicht, aus einem Versteck, das kann auch eine Jagdkanzel sein, die Vögel zu fotografieren. Die Jungen versuchen schon nach einiger Zeit den Eltern zu folgen und sind dann ebenfalls gut zu fotografieren.
Die Jungvögel verlassen noch flugunfähig das Nest und verbringen ihre sogenannte Ästlingszeit in der näheren Umgebung. Während der Ästlingszeit bieten Büsche und niedrige Bäume, wie die Fichten, den Jungvögeln einen geschützten Spiel- und Erprobungsraum. Neugierig sind die Jungen, wie man auf dem Foto sehen, kann allemal.
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