Waldschnepfen: Balz und Brut

WaldschnepfeWaldschnepfen-Nester sind kaum mehr als flache Vertiefungen, die im Unterholz verborgen sind und nur spärlich mit toten Blättern, getrocknetem Gras und vielleicht ein paar Federn ausgekleidet sind. Die Gelege von vier Eiern sind durchschnittlich und die Jungen schlüpfen nach etwa 22 Tagen mit einer Daunendecke und sind sofort sehr agil. Flügge sind die Küken nach weiteren 15-20 Tagen.

Vorgeschaltet der Brut ist natürlich die Balz. Das Betrachten der Balz einer Waldschnepfe ist immer unvergesslich. Das liegt schon an der Tageszeit. In der Abenddämmerung im atmosphärischen Übergang zwischen Tag und Nacht, vor allem im langen Sonnenuntergang des Frühsommers, ist die Balz eher zu hören als zu sehen. Wenn das Licht verblasst und Eulen zu rufen beginnen, kann man den einzigartigen Grunz- und Quietschrufen lauschen und warten bis die Silhouette eines plumpen Vogels mit hängendem Schnabel am Abendhimmel erscheint. Die Schnepfe ist auf ihrem Schnepfenstrich. Als ich zum ersten Mal eine Waldschnepfe hörte, verglich ich die Laute mit dem Grunzen eines kleinen Schweins, aber andere sagen, es sei wie das Krächzen eines Frosches. Diesem Geräusch folgt ein hohes Quietschen. Während dieser ersten Erfahrung, als ich den Ruf hörte, schaute ich auf zum abendlichen Himmel und sah, wie ein Vogel vor dem sich verdunkelnden Himmel auftauchte. Ein bauchlastiger Watvogel mit gesenktem Kopf, einem recht langen Schnabel und einem flatternden, flachflügeligen Flug. Ein wenig erinnerte der Flug an eine Fledermaus. Es tänzelte jedoch nicht herum, sondern bewegte sich in einer geraden Linie, ungefähr in 10-20 Metern Höhe über der offenen Waldschneise und grunzte beim Flug. Diese Balz im Morgen- und Abendlicht über den Bäumen soll die Weibchen aufmerksam machen und zur Paarung einladen.

Die Balzflüge, auch bekannt als Schnepfenstrich, sind am besten etwa 20 Minuten nach Sonnenuntergang zu sehen. Der Beginn fällt oft mit den ersten vorläufigen Gesängen des Waldkauzes zusammen. Der Schnepfenstrich hört normalerweise 30-45 Minuten später auf, bevor der Schnepfenstrich unmittelbar im Dämmerlicht vor Sonnenaufgang erneut wiederholt wird.

Der Schnepfenstrich findet knapp über den Baumwipfeln fliegend statt. Dabei wird der zweiteilige Flugruf ausgestoßen, der aus einer Reihe leiser Grunzlaute und hoher Pfeiftöne besteht. Männliche Waldschnepfen sind normalerweise polygyn – das heißt, ein dominantes Männchen kann sich während einer Saison mit bis zu vier Weibchen paaren.

Der Beginn des Umherfliegens scheint stark vom Wetter beeinflusst zu sein. Die Aufführung der Flugbalz beginnt oft schon Ende Februar/ Anfang März, aber ein starker Kälteeinbruch kann die kontinuierliche Vorführung bis in den April hinein verzögern. Der Schnepfenstrich kann bis weit in den Sommer hinein dauern.

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