Seit langem ist der Salzsee und seine Umgebung ein wichtiger Rastplatz für Kraniche (Grus grus) auf ihrem Weg in die Winterquartiere Südspaniens und Nordafrikas. Seit einigen Jahren nimmt die Zahl überwinternder Kraniche hier stetig zu, so dass während des gesamten Winters über 10.000 Kraniche an der Lagune anzutreffen sind. Zu den Spitzenzeiten des Durchzugs, Ende Oktober und Mitte Februar, werden mehr als 30.000 Kraniche gezählt. Große Kranichansammlungen ziehen natürlich generell Aufmerksamkeit auf sich. An bekannten Kranichrastplätzen, wie dem Darß, dem Günzer See (beide Mecklenburg-Vorpommern), dem Linumer Bruch, der Diepholzer Moorniederung oder dem Hornborga See in Schweden, treffen sich zahlreiche Kranichfreunde, um diesem Schauspiel beizuwohnen. Inzwischen ist man an vielen Stellen darauf eingerichtet und oftmals steht eine spezielle Infrastruktur für die Beobachtung und Fotografie bereit. Wer etwas weiter fahren möchte, dem sei der große Kranichrastplatz mitten in Spanien empfohlen: die Laguna de Gallocanta im Nordosten Spaniens, rund 100 Kilometer südwestlich der Stadt Saragossa.
Das Gebiet, in dem sich die Kraniche aufhalten, ist eine Hochebene mit steppenartigem Charakter und ackerbaulicher Nutzung. Eine weite unverbaute ebene Landschaft wird von pittoresken Bergketten (heute leider mit Windrädern verschandelt) eingerahmt. Beobachtungstürme bieten einen guten Blick auf die Schlafplätze im Salzsee. Trotz der großen Distanz zu den Schlafplätzen ergibt das Verhältnis von Kranichen zur Weite des Sees ein beeindruckendes Gesamtbild. Für geduldige Naturfotografen gibt es aber auch Hides. Die Strohverstecke und Zelte aus der Anfangszeit sind inzwischen festen Ansitzhütten aus Holz gewichen, die von den spanischen Naturschutzbehörden aufgestellt und vergeben werden. Platziert sind sie an Wasserstellen, welche die Kraniche zum Trinken, Baden und Ruhen aufsuchen.
Wie an anderen Stellen, wo Hütten zur Kranichfotografie angeboten werden, muss man auch hier den ganzen Tag im Versteck verbringen. Auch in Spanien sollte man den Faktor Temperatur bei 13 Stunden im Ansitz nicht verkennen und die Kleidung entsprechend auswählen. Hier klettert das Thermometer im Februar selbst tagsüber nicht weit über den Gefrierpunkt. Die Region gehört zu den kältesten Gebieten Spaniens und nachts kann es sich durchaus auf -15°C abkühlen, so dass morgens oft Eis die Wasserstellen bedeckt. Das hält die Kraniche nicht davon ab, die Eisschicht aufzuhacken und bei mittäglichem Sonnenschein nach Herzenslust zu baden. Anschließend steht Gefiederpflege, Ruhen und Nahrungssuche auf dem Tagesplan. Gerade die Ruhephasen sind für mich persönlich immer ein besonderes Erlebnis.
Sie bieten zwar keine Actionszenen. Durch die intime Nähe kann man es aber doch als Besonderheit empfinden. Auf der Feldfläche vor den Ansitzhütten werden die Kraniche zwar mit Getreide angefüttert, doch kommt der Großteil der Vögel erst am fortgeschrittenen Morgen an die vorbereiteten Stellen. Die Laguna de Gallocanta bietet den Tieren einen sicheren Schlafplatz, von dem aus sie in der Morgendämmerung auch zu anderen Nahrungsplätzen in der Umgebung aufbrechen. Zum Trinken sind sie allerdings auf die wenigen Süßwasserzuflüsse des Sees angewiesen und kommen dadurch in großer Zahl vor die Fotohütten. Sind sie einmal am Ufer eines Süßwasserzuflusses eingetroffen, bleiben sie häufig den Rest des Tages, bis zum abendlichen Abflug in Richtung Schlafplatz.
Der See, die Laguna de Gallocanta, liegt im Landesinnern im Südwesten von Aragonien. Die Laguna ist vor allem als Schauplatz für über 10.000 Kraniche bekannt, die vor dem kalten Winter in Mitteleuropa flüchten und hier überwintern. Es ist ein beeindruckendes Naturschauspiel, wenn die Vögel jeden Morgen von ihren Schlafplätzen aus im seichten Wasser des Sees starten und auf umliegende Felder fliegen, um Nahrung aufzunehmen. Ich hatte mir zentral im Gebiet ein Zimmer genommen. So konnte ich die Zeit perfekt nutzen und den verschiedenen Vögeln tagsüber ohne Probleme mit dem Auto folgen und die Kraniche auf jeden Fall abends wieder beim abendlichen Einflug an die Schlafplätze im See beobachten.
Die hier rastenden und überwinternden Kraniche brüten in Deutschland, Fennoskandia und in den Baltischen Staaten und nehmen dann eine westliche Zugroute durch Europa zu den Wintergebieten. Man schätzt, daß die Gesamtzahl der Vögel, die entlang der westlichen Route ziehen, bis zu 70.000 Individuen zählt. Die meisten davon, 50.000 – 60.000 Exemplare, überwintern hauptsächlich in Spanien. Der Rest dann in Portugal und Marokko. Besonders ist, daß teils 70.000 Individuen im Oktober auf dem Wegzug und dann wieder im Februar/ März auf dem Heimzug zu sehen sind. In der Überwinterungsperiode sind deutlich weniger Individuen an der Lagune anzutreffen.
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