Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis) sind wirklich Vagabunden mit spannenden Verbreitungs-mustern und vielen offenen Verhaltensfragen. Mit ihren orangefarbenen Ohrpuscheln am schwarzen Kopf und dem knallroten Auge sind Schwarzhalstaucher im Brutkleid ein Blickfang und unverkennbar. Außerhalb der Brutzeit sehen nicht nur Schwarzhalstaucher deutlich anders aus. Im weißlich-schwarzen Schlichtkleid sind Schwarzhalstaucher den Ohrentauchern (Podiceps auritus) verwirrend ähnlich. Ohrentaucher lassen sich erst beim genauen Hinsehen durch einen kräftigeren und vor allem nicht aufgeworfenen Schnabel sowie Details in der Kopfzeichnung von Schwarzhalstauchern unterscheiden. Doch auch während der Großgefiedermauser, die vor allem zwischen Mitte Juli und Mitte August erfolgt, sind die Vögel mitunter gar nicht so auffällig, wie man denken mag. Nach dem Abwurf der Schwingen mausern sie zudem das Kleingefieder und allmählich ins Schlichtkleid. In dieser Phase im Hochsommer „verstecken“ sie sich gerne auch zwischen anderen mausernden Wasservögeln und sind dann mitunter vom Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) schwierig zu unterscheiden. Die Großgefiedermauser ist für Wasservogelarten aufgrund ihrer etwa dreiwöchigen Flugunfähigkeit eine besonders sensible Phase. Sie sind dann scheu und finden weniger Aufmerksamkeit bei Ornithologen als zu anderen Jahreszeiten. Eine Analyse der Verbreitung ist sinnvoll, da diese Art dafür bekannt ist, oft die Brutplätze zu wechseln. Grundsätzlich läßt sich sagen, daß Schwarzhalstaucher ganzjährig in Mitteleuropa anzutreffen sind. Inzwischen liegen die Größenordnungen im Winter auf dem Niveau der Zahlen zur Brutzeit. Sie sind als Brut- und als Rastvogel in allen Regionen zu beobachten, viele der 900 bis 1100 Paare (über den Zeitraum von 2011bis 2016) konzentrieren sich jedoch in wenigen größeren Kolonien. Nach Zunahmen in vielen Regionen bis in die 2000er Jahre wurden bei der letzten Analyse der Bestandssituation sowohl der 12- als auch der 24-Jahrestrend als moderate Abnahme eingeschätzt. Allerdings sind die Brutvorkommen von einer hohen räumlichen und zeitlichen Dynamik geprägt.
Schwarzhalstaucher wissen günstige Bedingungen in einzelnen Jahren erstaunlich spontan zu nutzen, so als wären „Späher“ permanent unterwegs, die dann weitere Vögel zu neuen, lohnenswerter Gebieten lotsen. Ein Beispiel ist das spontane Entstehen einer Brutkolonie am Alfsee (LK Osnabrück, Niedersachsen) im Juni 2011 mit 52 Paaren, die die günstigen Bedingungen durch ein Massenvorkommen von Wasserpflanzen zu nutzen versuchten. Selbstredend entstehen und verschwinden nicht alle Brutvorkommen so schnell, es gibt auch zahlreiche über Jahrzehnte besetzte Brutplätze, die sich oft in der Nähe von Möwenkolonien, vor allem die der Lachmöwe (Larus ridibundus), befinden.
Ein Beispiel ist ein Vorkommen im südlichen Brandenburg. Dort waren Rietzer See: Streng / Kloster Lehnin. Hier waren die Zahlen beeindruckend. So wurden am 13. April 2012 am Rietzer See mehr als 110 Schwarzhalstaucher gezählt.
Erst 2011 tauchten die ersten Schwarzhalstaucher an den Reckahner Teiche ebenfalls auf dem Gemeindegebiet von Kloster Lehnin aber in einer Teichwirtschaft auf. Dann gibt es 7 Jahre keine Meldungen mehr und dann ab es ab 2018 einige Meldungen, die dann 2020 in einer Zahl von einem halben Dutzend brütender Vögel gipfelte. Hieran sieht man doch eine hohe örtliche Variabilität.
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