In der Mittagshitze werde ich zu meinem Versteck geführt. Am Abend steht die Sonne am besten und gibt ein schönes Rückenlicht. Es ist Juni, die sanften Hügel an der bulgarischen Küstenebene sind mit blühenden Sonnenblumen bedeckt. Im Dorf tuckert ein Traktor. Sonst ist alles still. Ich schlüpfte in das Zelt und mache mich unter dem Tarnzelt unsichtbar. Kurz darauf, pünktlich als hätten sie auf mich gewartet, sind die ersten Bienenfresser (Merops apiaster) zu sehen. Bald werden diese bunten Vögel wenige Meter vor mir ungestört ihre Flugakrobatiken vorführen. Mit ihrem hohen, charakteristischen Ruf, ihren glänzenden, exotischen Farben und ihrer Geselligkeit sind sie wunderbar zu beobachten und sehr schöne Fotoobjekte. Ihre Lebenslust ist geradezu ansteckend. Seit zwei Jahren besucht mein Guide diese Bienenfresser-Kolonie regelmäßig wegen ihrer besonderen Lage. Die Vögel haben ihre Nester in den Lehmkante einer Baustoffgewinnung gebaut und verweilen oft auf den inzwischen hier wachsenden Bäumchen oder auch auf der Kante selber. Optimale Chancen, um wieder ein Bienenfresserbild zu machen. Nach einigen, für meinen Geschmack gelungenen statischen Fotos merke ich jedoch, dass die Dynamik des Fluges das interessanteste Motiv ist. Wo ich also gerade dabei bin, setze ich noch einen drauf: Es sollen am besten Fotos sein, die den exakten Augenblick des Starts oder der Landung festhalten! Das bedarf einer anderen Vorgehensweise als bisher. Den Autofokus – selbst der einer Canon EOS 1D X Mark III – wäre wohl nicht in der Lage, hier mitzuziehen, da sich diese Vögel extrem schnell bewegen. Doch nach einigen Versuchen und viel Ausschuss, weil entweder nur eine Flügelspitze auf dem Bild ist oder es vollkommen unscharf und verwackelt ist, gelingen mir die ersten guten Resultate. Dazu wechsle ich in den Manuell-Modus. Ich stelle die Blende auf f/8 und die Verschlußzeit auf 1/1.600 Sek, beschränke im Auto-ISO-Modus die ISO-Zahl auf ISO 1.600 (um auch mal mit längeren Verschlußzeiten arbeiten zu können) und stelle auf einen beliebten Start- bzw. Landungspunkt scharf. Mit einer ausreichend kurzen Verschlusszeit (ab etwa 1/1.600 Sek aufwärts) sind dann auch die energischen Flügelschläge der Bienenfresser festzuhalten. Letzten Ende muß man es ausprobieren, was am besten zum Verhalten der Vögel und zu den eigenen Vorstellungen paßt.
Bienenfresser sind sicher eine der begehrtesten Fotografierobjekte bei den in Deutschland vorkommenden Vogelarten. Zwar gibt es inzwischen vermehrt Ansiedlungen auch in der Mitte Deutschlands, so in Sachsen-Anhalt oder auch in der Pfalz, vom Kaiserstuhl ganz zu schweigen, doch sind die Brutplätze zu Recht geheim um die niedrigen Bestandszahlen nicht zu gefährden. Man muß nicht unbedingt für die Bienenfresser-Fotografie in das Majete Game Reserve in Malawi in der Nähe des Nationalparks Lengwe am breiten, schnellfließenden Shire-River fahren. Auch in den südlichen und südöstlichen Ländern Europas ist die Bienenfresser-Fotografie sehr gut möglich. Bulgarien ist für diese Art Vogelfotografie geradezu prädistiniert.
Wie man in der Galerie sieht, eine tolle Foto-Erfahrung mit schönen Natur-Erinnerungen und anspruchsvoller Fotografie. Das macht es mehr als lohnend nach Bulgarien zu fahren. Ein tolles Land für Naturliebhaber. Außerdem ist es ein perfektes Ziel für Vogelfotografen.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach hochwertigen Aufnahmen vor allem der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten weltweit befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Asien, Afrika oder Südamerika unternommen. Trips zu abgelegenen Orten, um Bilder von seltenen Vögeln der Westpaläarktis zu machen, waren sehr erfolgreich. Dieses schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in der Galerie im “Picture Shop” sehr bald finden können. Ansonsten schauen Sie doch einfach in die Galerie. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.